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An der Architektur der siebziger Jahre scheiden sich die Geister.Was bei der Kontroverse um Erhaltung oder Abriß dieses architektonischen Erbes selten zur Sprache kommt, ist die Frage, wie man die Bauten der Ära in zeitgenössische Ensembles einbeziehen kann - die siebziger Jahre weiterbauen.

Der britische Thronfolger Prinz Charles ist angeblich über den Umgang seines Sohn William "zutiefst besorgt".William verbringt nach einem Bericht der "Sunday Times" seine Zeit häufig in einer Clique von jungen Leuten, die Kokain und andere Drogen konsumieren.

Wer die Missa solemnis von Beethoven aufführen will, kann sich eigentlich nur aussuchen, auf welche Weise er an ihr scheitern will.So oft der Heilige Geist im Meßtext auch angerufen wird, er verhalf der Partitur nicht zu einem ausgewogenen Verhältnis von Melodie, Rhythmus und Harmonik.

Der Tourist, der die Place de la Concorde besucht, reibt sich die Augen: Dort steht ein Monument, das sein Reiseführer mit keinem Wort erwähnt.Beim näheren Hinzutreten stellt er fest, daß es sich um eine originalgetreue Attrappe des Bab el-Mansour von Meknes handelt, des schönsten Stadttors im Maghreb.

Gerade erst ist der Reichstag eingeweiht worden, da laufen die Planungen für das nächste Berliner Projekt von Norman Foster bereits auf Hochtouren.1997 gewann der britische Stararchitekt den europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb für Sanierung und Umbau der Dahlemer Rostlaube, eines der Herzstücke der Freien Universität.

Die Berliner Symphoniker spielen nicht mehr um ihr Leben, sondern für ihr Leben gern - und gut, sehr gut sogar! Sie haben am Pfingstsonntag im Schauspielhaus einen Bruckner hingelegt, da war einfach alles dran, was Gutes an einem Bruckner dran sein kann.

Daß Jean-Philippe Rameaus letzte Oper fast zweihundert Jahre lang in der Versenkung verschwand, bis John Eliot Gardiner "Les Boréades" 1975 konzertant und dann in Aix en Provence 1982 szenisch wiederentdeckte, gehört zu den sonderbarsten Aufführungsgeschichten bedeutender Alterswerke.Rameau vollendete seine Boreaden 1762, zwei Jahre vor seinem Tod.

Ein schöner Rahmen für eine schöne Frau: Cecilia Bartolis umjubelter erster Auftritt mit dem Berliner Philharmonischen Orchester und Daniel Barenboim beim "Mozartfest" wurde flankiert von zwei Werken, die jeweils eine Seite der Diva spiegelten.Mit der Uraufführung eines ganz überraschend zarten, ja zärtlichen Stücks zeitgenössischer Musik begann der Abend.

Von Ulrich Amling