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"The Last Performance" - diese letzte Vorstellung, die Jérôme Bel im Theater am Halleschen Ufer einläutet, meint zugleich das Ende des Tanzes, zumindest unseres herkömmlichen Verständnisses von Bühnenkunst. Jérôme Bel hat sich der Konzept-Kunst verschrieben, und dass er diese auf die Bühne überträgt, sorgt immer wieder für Irritationen.

Von Sandra Luzina

Der Theaterkritiker Friedemann Krusche ist nach schwerer Krankheit im Alter von 40 Jahren in Magdeburg gestorben. Nach dem Studium der Theaterwissenschaft in Leipzig und der Promotion an der Freien Universität Berlin begann Krusche seine berufliche Laufbahn an der "Magdeburger Volksstimme"; später arbeitete er auch für "Theater heute" und nicht zuletzt für den Tagesspiegel, ein Kritiker, der Sachkenntnis mit der Fähigkeit zur anschaulichen Darstellung und pointierten Wertung verband.

Während der Arbeit an diesen "Aufzeichnungen aus Georgien" ist Clemens Eich bei einem Unfall in Wien im Februar 1998 tödlich verunglückt. Mehr als ein Drittel des ohnehin schmalen Bandes besteht daher aus Fragmenten, die Elisabeth Eich offenbar direkt aus den Notizbüchern übernommen hat.

Im Tohuwabohu von Tokio kämpfen zwölf Millionen Menschen um jeden Quadratzentimeter. Nirgends sonst ist die Wirklichkeit so weit entfernt von den Visionen ambitionierter Städtebauer wie in dieser wüsten Collage aus Hütten und Wolkenkratzern, Hochstraßen und Freileitungen, einem Durcheinander von Farben und Formen, Lichtern und Reklamen, erschüttert von Verkehrsstößen und durchpulst von pausenlosem Lärm.