Ob das Mädchen mit den braunen Kulleraugen wirklich ausgerechnet Céline liest? Sophie erklärt das jedenfalls mit gebotenem Ernst.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 26.08.1999
Nach über 30 Jahren kommt der Beatles-Film "Yellow Submarine" ab 16. September in restaurierter Form wieder in die deutschen Kinos.
"Kennst Du noch Nazareth, diese Proll-Combo aus den Siebzigern?" Fetisch hat die Frage kaum ausgesprochen, da liegt die Platte schon auf dem Teller.
Klassiker, auch die modernen, sind nicht nur Wegmarken, an denen sich eine zurückgelegte Strecke abmessen lässt. Bleibt ihre Kreativität erhalten, strahlt ihre Arbeit auf die Gegenwart aus, setzt Maßstäbe.
Ganz salonfähig sind Vertriebenenwitze im Nachkriegsdeutschland nie gewesen. Sie kursierten unter der Rubrik des halbschlechten Gewissens: als Angriff auf eine politisch nicht zu unterschätzende Opfergruppe, deren Opferbewusstsein leise befriedet werden musste.
Der Bund der Vetriebenen möchte in Berlin ein "Zentrum gegen Vertreibungen" errichten. Wie die die Sprecherin des Vertriebenen-Dachverbandes, Erika Steinbach, am Donnerstag in Berlin bekanntgab, steht die Stiftungsgründung unmittelbar bevor.
Im Oktober geht die Internationale Bauausstellung "IBA-Emscher-Park" zu Ende. Dann wird IBA-Geschäftsführer Karl Ganser die Stafette symbolisch weiterreichen an die neue Internationale Bauausstellung, die "IBA Fürst-Pückler-Land".
Es ist kein Theater, kein Tanz, keine Performance, keine Improvisation: In einer gewöhnlichen Turnhalle in der Chausseestraße 96 spielen neun junge Männer und Frauen in verschwitzten bunten T-Shirts und grauen Hosen Fußball, rückwärts laufend allerdings. Sie lachen und schubsen sich und manchmal fällt auch ein Tor.
Aber nächstes Jahr - hört man jeden Sommer in Salzburg - soll der "Jedermann" dann mal ganz anders werden, richtig modern. Doch egal ob von Curd Jürgens, Gert Voss oder Ulrich Tukur gegeben, Hofmannsthals "Spiel vom Sterben des reichen Mannes" bleibt, was es ist: Grand Guignol für die gebildeten Stände.
Rund 1,7 Millionen Mark lässt sich die Stadt Frankfurt am Main das Fest zum 250. Geburtstag ihres großen Sohnes Goethe kosten.
Dreimal in diesem Jahrhundert ist die öffentliche Berufung auf Goethe und die Weimarer Klassik mit einem epochalen Zeitenwechsel in der Geschichte der Deutschen verbunden gewesen: 1919 mit Friedrich Eberts Rede auf der Nationalversammlung in Weimar, seiner Beschwörung des "Geistes von Weimar" als Kontrapunkt zum "Geist von Potsdam" nach dem Zusammenbruch des Kaiserreichs. 1932 mit der Feier von Goethes 100.
Jetzt ist die Suche nach Verschütteten eingestellt worden. Aber wir, die Überlebenden, werden die Momente jener Nacht unser Leben lang nicht mehr vergessen.