Die Männer, in diesem Fall Bouvard und Pécuchet, scheiterten schon bei Flaubert: an der Philosophie, am naturwissenschaftlichen Experiment, an der Frau. Der Dramatiker Armando Llamas hat das Duo nun in die Gegenwart versetzt.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 23.02.2001
Harald Schomburg (49) ist Bildungsforscher am wissenschaftlichen Zentrum für Berufs- und Hochschulforschung der Universität Kassel. Herr Schomburg, wovon hängt es ab, ob sich ein Abiturient zum Studium entschließt?
Kennen Sie das? Wenn sich manchmal beim Blick auf die Kinder eine Art Schleier über die Augen senkt und es still wird im Kopf.
Der französische Filmregisseur Robert Enrico ist in der Nacht zum Freitag 69-jährig in Paris gestorben. Enrico drehte Kurzfilme, aber auch abendfüllende Spielfilme, vor allem mit Lino Ventura sowie mit Alain Delon, Brigitte Bardot und Romy Schneider.
Singende, tanzende Comedy-Kerle in Frauenklamotten, so schrill und geschmacklos wie möglich - das gehört längst zum Standard der Berliner Kleinkunstszene. Ein Blick übern Tellerrand aber zeigt, dass Travestie und Tunten-Trash auch anderswo fröhliche Urständ feiern.
Von Günther Anders, dem 1992 verstorbenen und zu Unrecht vergessenen Philosophen, stammt der Satz: "In keinem anderen Sinne, als Napoleon es vor 150 Jahren von Politik, und Marx es vor 100 Jahren von der Wirtschaft behauptet hatte, ist die Technik heute unser Schicksal." Was für Anders und etliche seiner Zeitgenossen noch Grund zu höchster Besorgnis gewesen war, stößt mittlerweile auf unaufgeregte Zustimmung: Selbstverständlich ist die Technik unser Schicksal - was immer wir von der Gegenwart und nahen Zukunft erwarten, ist nicht nur an technische Innovationen gebunden, diese erscheinen uns mittlerweile als einziger und verlässlicher Garant zur Einlösung des aufklärerischen Projekts einer Verbesserung des Menschengeschlechts.
An den deutschen Hochschulen werden die Studenten knapp. Während heute noch pro Jahr 308 000 junge Leute ein Studium aufnehmen, sinkt diese Zahl bis zum Jahr 2015 voraussichtlich um elf Prozent auf 274 000.
Im Publikum, das Claudio Abbado und die Berliner Philharmoniker bei ihrem Beethoven-Zyklus in Rom feierten, saß auch der Bestseller-Autor Alessandro Baricco ("Seide", "Die Legende vom Ozeanpianisten"). Für die römische Tageszeitung "La Repubblica" hat er einen Essay geschrieben, den wir auszugsweise zitieren.
Nach dem Informatikermangel und der Green-Card-Debatte herrscht jetzt auch noch Lehrermangel. Dabei war lange absehbar, dass ein Generationenwechsel an den Schulen bevorsteht.
Einen Vergleich mit der "Blechtrommel" von Günter Grass anzustrengen, hieße, die Latte ungebührlich hoch zu legen. Dennoch legt der Debütroman von Jacalyn Carley "Was sagt das linke Knie zum rechten?
Schöne, schaurige Strandwelt: gebräunte Leiber dicht an dicht, grellgrüne Sonnenschirme und pinkfarbene Picknicktaschen, das Wasser eine milchige Brühe, am Horizont die Silhouette eines Kraftwerks. Und dennoch herrscht heitere Stimmung; die an den Strand geeilten Städter genießen ihr fragwürdiges Freizeitvergnügen.
Die Fotografien leuchten, sie sind geradezu trunken von Licht. In so unverschämtem Orange strahlen die Kasernen der ehemaligen SS-Mannschaften, dass man sie für harmlose Mehrfamilienhäuser halten könnte.
Tatsächlich nur Gedankenspiel oder mehr? In Frankfurt wurden jetzt hochfliegende Ideen des Städel-Museums bekannt: Nachdem das Haus gerade für 24 Millionen Mark saniert wurde, träumt man von einem "Kunsthochhaus" - so jedenfalls die Vision des Frankfurter Architekten Jochem Jourdan für das neue Jahrtausend.
Wenn man in der Leipziger Lindenbuchhandlung anruft, um sich nach dem jüngsten Buch von Erich Loest zu erkundigen, den "Träumereien eines Grenzgängers", meldet sich die Schwiegertochter des Autors. Sie verkauft sämtliche Loest-Werke, die im assoziierten Linden-Verlag erscheinen, als signierte Exemplare.
In den Lehrerzimmern steht der größte Generationenwechsel seit langem bevor: Jeder zweite Lehrer im Westen geht in den nächsten zehn Jahren in Pension. Für die Nachfolge fehlt es an Nachwuchs.
Die Berliner Singakademie singt Romantisches zum Thema Schicksal: "Es ist immer schwer, ein rein weltliches Programm für einen großen Chor zusammenzustellen." Achim Zimmermann (Foto) wuchs in der Tradition des Dresdener Kreuzchors auf und übernahm den größten und ältesten Berliner Laienchor, die Berliner Singakademie, 1989.
Wir geben ja zu, ganz am Anfang so etwas wie "klammheimliche Freude" empfunden zu haben. Eine terrorismusverdächtige Emotion, schon klar.
Rudolf Springer, der Doyen des Berliner Kunsthandels, hat ein neues und zugleich altes Kapitel in seinem Leben aufgeschlagen: Der 92-jährige, der sich vor fünf Jahren aus dem aktiven Galeriebetrieb zurückzog, zeigt in seinem Wohn- und Elternhaus in der Schillerstraße 10 in Zehlendorf Ölbilder und Aquarelle des Italieners Nino Malfatti (bis 11. März, Dienstag bis Sonnabend 14-18 Uhr).