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Singende, tanzende Comedy-Kerle in Frauenklamotten, so schrill und geschmacklos wie möglich - das gehört längst zum Standard der Berliner Kleinkunstszene. Ein Blick übern Tellerrand aber zeigt, dass Travestie und Tunten-Trash auch anderswo fröhliche Urständ feiern.

Von Günther Anders, dem 1992 verstorbenen und zu Unrecht vergessenen Philosophen, stammt der Satz: "In keinem anderen Sinne, als Napoleon es vor 150 Jahren von Politik, und Marx es vor 100 Jahren von der Wirtschaft behauptet hatte, ist die Technik heute unser Schicksal." Was für Anders und etliche seiner Zeitgenossen noch Grund zu höchster Besorgnis gewesen war, stößt mittlerweile auf unaufgeregte Zustimmung: Selbstverständlich ist die Technik unser Schicksal - was immer wir von der Gegenwart und nahen Zukunft erwarten, ist nicht nur an technische Innovationen gebunden, diese erscheinen uns mittlerweile als einziger und verlässlicher Garant zur Einlösung des aufklärerischen Projekts einer Verbesserung des Menschengeschlechts.

Im Publikum, das Claudio Abbado und die Berliner Philharmoniker bei ihrem Beethoven-Zyklus in Rom feierten, saß auch der Bestseller-Autor Alessandro Baricco ("Seide", "Die Legende vom Ozeanpianisten"). Für die römische Tageszeitung "La Repubblica" hat er einen Essay geschrieben, den wir auszugsweise zitieren.

Schöne, schaurige Strandwelt: gebräunte Leiber dicht an dicht, grellgrüne Sonnenschirme und pinkfarbene Picknicktaschen, das Wasser eine milchige Brühe, am Horizont die Silhouette eines Kraftwerks. Und dennoch herrscht heitere Stimmung; die an den Strand geeilten Städter genießen ihr fragwürdiges Freizeitvergnügen.

Von Nicola Kuhn

Die Fotografien leuchten, sie sind geradezu trunken von Licht. In so unverschämtem Orange strahlen die Kasernen der ehemaligen SS-Mannschaften, dass man sie für harmlose Mehrfamilienhäuser halten könnte.

Tatsächlich nur Gedankenspiel oder mehr? In Frankfurt wurden jetzt hochfliegende Ideen des Städel-Museums bekannt: Nachdem das Haus gerade für 24 Millionen Mark saniert wurde, träumt man von einem "Kunsthochhaus" - so jedenfalls die Vision des Frankfurter Architekten Jochem Jourdan für das neue Jahrtausend.

Wenn man in der Leipziger Lindenbuchhandlung anruft, um sich nach dem jüngsten Buch von Erich Loest zu erkundigen, den "Träumereien eines Grenzgängers", meldet sich die Schwiegertochter des Autors. Sie verkauft sämtliche Loest-Werke, die im assoziierten Linden-Verlag erscheinen, als signierte Exemplare.

Von Katrin Hillgruber

Die Berliner Singakademie singt Romantisches zum Thema Schicksal: "Es ist immer schwer, ein rein weltliches Programm für einen großen Chor zusammenzustellen." Achim Zimmermann (Foto) wuchs in der Tradition des Dresdener Kreuzchors auf und übernahm den größten und ältesten Berliner Laienchor, die Berliner Singakademie, 1989.

Rudolf Springer, der Doyen des Berliner Kunsthandels, hat ein neues und zugleich altes Kapitel in seinem Leben aufgeschlagen: Der 92-jährige, der sich vor fünf Jahren aus dem aktiven Galeriebetrieb zurückzog, zeigt in seinem Wohn- und Elternhaus in der Schillerstraße 10 in Zehlendorf Ölbilder und Aquarelle des Italieners Nino Malfatti (bis 11. März, Dienstag bis Sonnabend 14-18 Uhr).

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