Ein Film mit dem Titel "As I Was Moving Ahead Occasionally I Saw Brief Glimpses of Beauty" kann eigentlich nicht schlecht sein. Erstmal ist er einfach nur schön anzusehen.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 09.02.2001
Sind so viele Festivals. Die Stars auf dem roten Teppich vor dem Berlinale-Palast.
Sie sind Schwerstarbeiterinnen im Musikbusiness und stehen für sehr verschiedene Verlaufsformen einer Popkarriere: Katharina Franck gründete 1986 die Rainbirds, die ein Jahr später vom Erfolg überrollt wurden. Dann wurde es wieder still um die Band.
Es gibt einen Satz von Mao Tse-tung, der unwiderlegbar ist: Rebellion ist gerechtfertigt - an jedem Ort und zu jeder Zeit. Der Nachsatz stammt nicht von Mao, sondern von Albert Camus, dessen Buch "Der Mensch in der Revolte" den Umschlag von Befreiung in Unterdrückung thematisiert: Die Revolution verrät den kreativen Impuls der Revolte und münzt ihn in Gewalt und staatlichen Terror um.
Bis weit in die siebziger Jahre hallte es nach: Walker Evans Diktum, die Farbe in der Fotografie sei vulgär, und so stießen Ausstellungen des Museums of Modern Art mit Pionieren wie William Eggleston und Stephen Shore auf harsche Ablehnung. Als Rudolf Kicken Anfang der achtziger Jahre in seiner Kölner Galerie "American Color Photography" zeigte, hatten sich die Wogen der Kritik zwar geglättet, doch die Resonanz blieb verhalten.
"Sind Sie verheiratet?", fragt der neue Pfarrer die Gemeindehelferin.
Sie ist ein Star und weiß es noch nicht: Das ist der schönste Augenblick. Lone Scherfig heißt sie, und bis gestern früh noch hat sie kaum einer gekannt.
Fußball-Weltmeisterschaften sind teuer: Umgerechnet 3,2 Milliarden Mark verlangte die Fifa für die Senderechte an den beiden Endrunden 2002 und 2006 von einem Konsortium, bestehend aus der Münchner Kirch-Gruppe und der Sportrechte-Agentur ISL. Genau die Hälfte davon muss die Kirch-Gruppe bezahlen, und darf dafür die Lizenzen für die Übertragungen im Free-TV und im Pay-TV weiterverkaufen.
"Uhren" nennt Pae White ihren Zyklus aus zwölf Wandobjekten in bunten Farben aus gefaltetem Papier, obwohl sie weder über Stunden noch Minuten aufgeklären. Zwar gibt es in der Regel Zeiger, manchmal auch Pendel und Gewichte, aber diese Elemente sind, anders als bei normalen Uhren, nicht notwendig.
Helmut Hentrich war einer der letzten Zeugen des Dessauer Bauhauses. Noch im vergangenen August erzählte er, wie Walter Gropius im Dezember 1926 zur großen Eröffnungsfeier einlud.
Das Metropol-Theater hat einen Käufer. Nachdem der Berliner Senat lange vergeblich nach einem geeigneten Investor für das seit 1997 brachliegende Haus gesucht hatte, ist die Finanzverwaltung nun in Verkaufsgesprächen mit der Hamburger Theater- und Eventcompany Stageholding, die vor allem für Musical und opulente Shows wie "Holiday on Ice" oder "Titanic" steht.
Eigentlich sind wir ja wieder wer. "Ruuudi", wie ihn der Volksmund in Fußballstadien gerne ruft, Rudi Völler hat dafür gesorgt, dass wir die Vergangenheit schon fast vergessen haben.
Also mal wieder eine geschichtspolitische Debatte. Wie beim Historikerstreit, wie in der Goldhagen-Debatte, wie beim Streit um den Hitler-Attentäter Johann Georg Elser scheint es um das deutsche Selbstverständnis zu gehen.
"Aus der Traum vom tiefen Verständnis des Universums. Punkt neun nach Feierabend.
Aber das ist ja ein Gewächshaus. Sieht gar nicht aus wie ein illegaler Friedhof, eher wie ein verspäteter Beitrag zur Grünen Woche.
Der Direktor des Berliner Bauhaus-Archivs war überhaupt nicht angetan. Dieser Tage kam es zum Eklat: Peter Hahn verbot, im Archiv seines Hauses nach historischen, bislang unbekannten Entwürfen der Bauhaus-Zeit zu forschen.
Er trank, er schlug sich und wurde von den Frauen umschwärmt: Der Dichter Rafal Wojaczek war ein Mensch, der immer im Extremen lebte - und 1971 mit erst 26 Jahren starb. Er wurde zum Mythos, der eine ganze Generation in Polen beeindruckte und inspirierte.
Vor ziemlich genau einem Jahr war Erich Ribbeck noch Teamchef, Christoph Daum ein Startrainer und Rudi Völler nicht viel mehr als ein alternder Ex-Fußballer auf der Tribüne. Heute ist er Teamchef, Herr Ribbeck ein rüstiger Rentner und Christoph Daum traut sich in Deutschland momentan noch nicht mal mehr auf die Tribüne eines Stadions.
Die finsteren Blicke täuschen nicht: Die Stranglers galten in ihrer Frühzeit als echte Rüpel, die sich bei Konzerten handfeste Keilereien mit Ordnern oder Fans lieferten. Ein wenig haben sie die schlechten Manieren in den 25 Jahren ihres Bestehens wohl abgelegt, Schwiegersohn-Wunschkandidaten werden sie aber nicht mehr werden.
Und der da kann die Tinte nicht mehr halten. Sagt man von jemandem, der einen Text nach dem anderen schreiben muss, selbst wenn es ihn nur noch zur Wiederholung treibt, zur Aufzählung, zum Leerlauf.
Dass wahrhaft guter Geschmack nur wenigen gegeben ist, gehört zu den unverrückbaren Überzeugungen kulturtragender Persönlichkeiten. Gewiss, es gab Epochen, da glaubte man, das Künstlerische sei in jedem Menschen zu wecken, so richtig geglaubt haben wir das schon damals nicht.
Fritz Pleitgen (62) gehört zu den renommiertesten Fernseh-Journalisten. 1994 wurde er Hörfunkdirektor des WDR, im Jahr darauf zum Intendanten der größten Anstalt der ARD ernannt.
Positionswechsel: Ein unbeteiligter Betrachter ist der Zuschauer nie bei den Projekten von Felix Ruckert. Beim "Ring" darf er sogar in den inneren Kreis vorstoßen.
Festivalchefs schwören zwar gern Stein und Bein, dass sie ihre Filme stets wegen deren innewohnender Bedeutsamkeit und nicht wegen der Stars auswählen (oder nur zwei mal in 22 Jahren, wie der Berlinale-Boss unlängst einem Fachblatt gestand). So genau aber muss man es damit wohl nicht nehmen.
Auf seiner Geschäftskarte bot sich Waldemar Titzenthaler als Spezialist an für Aufnahmen von Tagesereignissen, Architekturen, Landschaften, Innenräumen, Maschinen-, Kunst- und Industriegegenständen, Sportbildern sowie Gruppen-Aufnahmen. Über 70 000 Negative umfasste sein Archiv, als er 1937 starb.