Barack Obama bekommt die Kehrseite seines beeindruckenden Wahlsiegs zu spüren
Alle Artikel in „Meinung“ vom 25.07.2009
Es ist eine seltsame Koalition, die sich nach dem VW-Porsche-Deal formiert, um sich für den Erhalt des VW-Gesetzes einzusetzen: Milliardär Ferdinand Piëch Seit’ an Seit’ mit dem Betriebsrat, CDU-Ministerpräsident Wulff gemeinsam mit SPD-Justizministerin Zypries. Betriebsratschef Uwe Hück lief über, als absehbar war, dass Porsche Teil von VW werden würde.
Dass Karl-Theodor zu Guttenberg, den vor einem halben Jahr kaum jemand kannte und dessen bisher bemerkenswerteste politische Leistung in einem einsamen und vergeblichen Nein zur Staatshilfe für Opel bestand, dass also dieser in jeder Hinsicht junge Wirtschaftsminister jetzt der beliebteste deutsche Bundespolitiker ist, sagt wenig über ihn aus, aber viel über das Ansehen von Angela Merkel und den Rest der politischen Klasse – und damit generell über die Stimmung im Land. Die Deutschen sind offensichtlich gelangweilt und enttäuscht vom immer Gleichen, aber beeindruckt von dem Baron aus Bayern.
Der Flug aus Japan war lang und anstrengend. Aber Akiko grämte sich nicht.
Ist das VW-Gesetz ein Bremsklotz für den Konzern? Gewiss, Niedersachsens Regierungschef Christian Wulff macht mit VW Politik. Aber er baut keine Autos. Für deren Erfolg ist die Belegschaft verantwortlich.
Das Nahverkehrsnetz war ein Aushängeschild für Berlin. Durch den Zusammenbruch der S-Bahn hat die Stadt inzwischen etwas Apokalyptisches. Und fast scheint es so, als wollten die Berliner die Touristen am liebsten wieder nach Hause schicken.
Dass Karl-Theodor zu Guttenberg so beliebt ist, sagt weniger über ihn aus, als über das Ansehen der Kanzlerin und der politischen Klasse. Aus einem Gefühl heraus setzen die Bürger auf einen viel versprechenden Politiker, der weitgehend unbekannt ist.
Der Mensch kann klonen, Gene austauschen, Eizellen künstlich befruchten, Embryos manipulieren. Gerade die Stammzellforschung ist zu einer Kunst des Möglichen geworden. Mit dieser Kunst wächst aber auch die Aufgabe für die Gesellschaft, zu entscheiden, was gewollt ist und was nicht.
Die Probleme mit seiner Gesundheitsreform zeigen: Barack Obama bekommt die Kehrseite seines beeindruckenden Wahlsiegs zu spüren.