Es ist ein mildes, versöhnliches Gralslicht, das an diesem Abend aus dem Orchestergraben der Deutschen Oper heraufschimmert: Lieb sind sie doch, die da oben leidend des Erlösers harren, sagt es uns.Väterchen Gurnemanz, der sorgsam seinen Bonsai hegt, der Schmerzensmann Amfortas, das Weib Kundry, all diese Gestalten, die mit einigem Recht zornig gegen die Zwänge der Gralsgesellschaft revoltieren oder sich in verbitterte Resignation zurückziehen könnten, versieht Christian Thielemann bei seinem "Parsifal" mit dem gleichen orchestralen Weichzeichner.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 07.04.1999
GENF/WASHINGTON (AP/HB).Die Welthandelsorganisation (WTO) hat sich im Bananenstreit erneut auf die Seite der USA gestellt und damit den Weg für Strafzölle gegen die Europäische Union freigemacht.
BONN/MÜNCHEN (AP).Computer-Soft- und Hardware machen wertmäßig rund 57 Prozent der gefälschten Markenprodukte aus, die der Zoll im vergangenen Jahr beschlagnahmt hat.
Merkwürdig hell leuchten sie dieser Tage von vielen Fotos aus der Krisenregion: blütenweiße Masken auf Mund und Nase von Männern mitten in den Hilfe suchenden Vertriebenen aus dem Kosovo.Nötiger Schutz für die Sicherheitskräfte vor Krankheiten, die sich bereits ausbreiten?
Lernerfolg: Schlipsknoten.Beim Presse- und Informationsamt der Bundesregierung legt man Wert auf Äußerlichkeiten.
FRANKFURT (MAIN) .Der neue Vorstandssprecher der Praktiker Bau- und Heimwerkermärkte AG soll den deutschen Branchenführer radikal umkrempeln.
Sein Schritt ist unüberhörbar wie das Sporenklirren der Kavallerieoffiziere seiner Majestät.Dabei trägt Air Commodore David Wilby keine Stiefel, sondern zivile Halbschuhe.
Wenn Gunnar Kobin an das Schicksal seines Automagazines denkt, ist der Vorstandsvorsitzende der estnischen Verlagsgruppe Ekspress Grupp verärgert und glücklich zugleich.Verärgert, weil er das Magazin mangels Leser einstellen mußte.
NEW YORK .John Malone, der Lenker der Liberty Media Group, wird in Rupert Murdochs News Corporation drittgrößter Aktionär.
Estland hat als eigenständiger Staat eine kurze Geschichte: Lediglich in der Zeit zwischen den Weltkriegen von 1918 bis 1940 verfügte Estland über seine Souveränität, bis sie 1991 nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion endgültig wiedererlangt wurde.Obwohl durch die Jahrhunderte von anderen nordischen Völkern, den Russen, aber auch den Deutschen besetzt, haben sich die Esten immer als eigenständiges Volk gefühlt und ihre Sprache und Kultur gepflegt.
HANNOVER .Der Reifenhersteller Continental will den Ausbau seiner Produktpalette auch unter neuer Führung unvermindert fortsetzen.
WASHINGTON .Das weltweite Wirtschaftswachstum wird nach Berechnungen der Weltbank in diesem Jahr noch einmal leicht zurückgehen.
BERLIN/SKOPJE (M.G.
BONN (aho).Manchmal verbergen sich die spannendsten Geschichten hinter drögen Worten.
Man sollte die Dinge vorher ganz genau prüfen.Das Leben zum Beispiel.
TIRANA .Über Tirana liegt eine Dunstglocke, ununterbrochen.
BERLIN .Die Eskalation des Kosovo-Konflikts und die prekäre Lage der Flüchtlinge ist nach Ansicht von "Pro Asyl" auch das Ergebnis einer "unendlichen Folge von Fehleinschätzungen der deutschen Politik".
HAMBURG .Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) will schlechteren Schülern mit neuen Ausbildungsgängen ohne größere theoretische Anforderungen den Einstieg ins Berufsleben erleichtern.
CARINHALL .Der Buchautor Volker Knopf stampft dreimal kräftig auf den Waldboden mitten in der Schorfheide.
KALININGRAD .In Kaliningrad, dem früheren Königsberg, sollen vom Sommer an für den russischen Markt 5er-BMW und Land Rover Defender montiert werden.
MONHEIM .Die Schwarz Pharma AG, Monheim, will ihre Investitionen in die Wissenschaft kräftig aufstocken.
DÜSSELDORF (AP).Nach der Telekomtochter T-Mobil wird auch Deutschlands größter Mobilfunk-Anbieter, Mannesmann Mobilfunk (D2), ab Mai die Preise für Telefongespräche im Ortsnetz drastisch reduzieren.
Das Angebot ist unschlagbar günstig: Für ein Grundstück auf dem Mond verlangt Mondland.de ganze 39,90 DM.
TOKIO (ga/HB).Die Aktien der beiden japanischen Autohersteller Mitsubishi Motors Corp.
WASHINGTON .Die inneramerikanische Kritik am NATO-Kurs in Kosovo nimmt täglich zu.
LEONBERG (fmd/HB).Mit "festen Erwartungen" geht die Leonberger Bausparkasse AG, Leonberg, in die anstehenden Kooperations- beziehungsweise Fusionsgespräche mit dem ehemaligen Konkurrenten, der Wüstenrot-Bauspargruppe.
BERLIN .Mit etwas Fortune könnte im kommenden Jahr eine der zentralen Brachen der Stadt zu neuem sportlichen Leben erweckt werden.
BONN (sks).Der Kosovo-Krieg bleibt Gegenstand innerparteilicher Diskussionen vor allem bei den Bündnisgrünen und der SPD.
HAMBURG .Der Otto Versand, Hamburg, hat das drittgrößte britische Versandhandelshaus Freemans, London, übernommen.
"Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert": Unter diesem Motto lud Alfred Biolek kürzlich Monica Lewinsky in seine Talkshow ein, wo Bill Clintons Ex-Geliebte sich in einer telegenen Mischung aus reuiger Sünderin und gefallenem Engel gut verkaufte, wie es im TV-Jargon heißt.Biolek hätte an Monicas Stelle auch Peter Handke einladen können, der derzeit der staunenden Öffentlichkeit demonstriert, wie ein weltweit anerkannter Dichter innerhalb kürzester Zeit sein Renommee verspielen kann.
SAN FRANCISCO .Der Tabakkonzern Philip Morris muß einer krebskranken früheren Kettenraucherin 26,5 Mill.
HANNOVER/BERLIN .Die Deutsche Bahn AG will sich von ihrem 25-Prozent-Anteil an Europas größtem Reiseveranstalter TUI trennen.
HANNOVER (stw/HB).Die Volkswagen AG, Wolfsburg, bereitet sich offenbar auf weitere spektakuläre Unternehmenskäufe in den nächsten Jahren vor.
Bei der Bananen-Einfuhr in die Europäische Union sind Brüssel und Washington schon seit Jahren im Streit.Die EU will die Produzenten ihrer Übersee-Partnerstaaten vor der übermächtigen Konkurrenz aus Lateinamerika schützen, wo große US-Gesellschaften wie United Fruit und Dole engagiert sind.
BONN .Die Außenminister der fünf kriegführenden NATO-Staaten haben am Mittwoch die einseitige Waffenstillstandsbereitschaft des jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic für gegenstandslos erklärt.
Der Mann steht in seinem bunten Spielmannskostüm wie ein Standbild am hinteren Bühnenrand und blickt in die Ferne.Die Ratten, diese entsetzliche Heimsuchung, die die Kornspeicher der Stadt Hameln vernichtet und Krankheit und Tod verbreitet haben, stürzen an ihm vorbei in den Fluß, während er bewegungslos dasteht, seine Flöte wie ein Fernrohr erhoben.
NÜRNBERG/BONN/BRÜSSEL (Tsp).Während die jugoslawische Armee offenbar die Grenze zu Albanien geschlossen hat, sind die ersten Kosovo-Flüchtlinge aus Mazedonien in Deutschland eingetroffen.
Mit seinem Vorschlag, das in Berlin geplante Holocaust-Mahnmal mit dem Satz "Du sollst nicht morden!" zu versehen, hat der Theologe und SPD-Politiker Richard Schröder die Debatte belebt.
Dieser Film ist genau wie sein Titel.Von schier übermenschlicher Einfalt.
Die Vertriebenen aus dem Kosovo erhalten in Deutschland den Sonderstatus von Bürgerkriegsflüchtlingen.Damit wird erstmals eine Vorschrift angewandt, die im Zuge des Asylkompromisses 1993 ins Ausländergesetz aufgenommen worden war.
BERLIN (bag/HB).Auf den ohnehin angespannten deutschen Arbeitsmarkt kommt vom nächsten Jahr an nach Ansicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Berlin, ein neues Problem zu: Weil das Rentenalter Schritt für Schritt auf 65 Jahre erhöht wird, würden immer weniger ältere Arbeitnehmer frühzeitig Platz für Berufsanfänger machen.