An einem Sommertag des Jahres 1942 hielt ein großer Mercedes vor dem Konzentrationslager Theresienstadt. Ihm entstieg ein würdiger alter Herr und stellte sich der Wache vor als Richard Strauss.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 07.09.1999
Die Idee, dass dieser rundliche ältere Herr innerlich nicht so gelassen sein könnte wie es der erste Eindruck vermuten lässt, kommt einem erst ganz allmählich. Kleine Indizien nur sind es, die auf eine innere Unruhe hindeuten: Die Schweisstropfen, die trotz des vollklimatisierten Hotelfoyers an Gija Kantschelis dichtem weissen Schnurrbart hängen, die momentweise aufflammenwollende Gereiztheit im Gespräch, die eigenartige Mischung aus Liebenswürdigkeit und Ungeduld in den braunen Augen.
Genau vor vier Jahrzehnten nach dem Welterfolg der "Blechtrommel" zieht Günter Grass mit 71 Jahren Bilanz: "Mein Jahrhundert" heißt sein jüngst veröffentlichter Erzählungsband mit hundert Kurzgeschichten, der trotz durchmischter Kritiken sogleich die Bestsellerlisten erobert hat. Mit dem Schriftsteller sprach Steffen Radlmair.
Der braune Hase und sein Freund, das kleine Schaf, sind extra aus Hamburg ins Kesselhaus der Kulturbrauerei gekommen. Die beiden sind Rucksäcke und hocken auf dem Rücken von Gunda (34) und Gunilla (27).
"Man wollte nicht an den Krieg erinnert werden und konnte doch nicht genug vom ihm kriegen." So lautete bei der Konferenz "Schuld und Sühne?
Zu Barbies vierzigsten Geburtstag meldeten sich in diesem Jahr wieder die Kritiker zu Wort: Der Umgang mit der hyperschlanken Puppe mache aus heranwachsenden Mädchen Tussi-Frauen und magersüchtige Opfer. Also Kopf abreißen und in die Ecke werfen!
Als Folge der Sparpolitik der Bundesregierung sind 18 Goethe-Institute in aller Welt schon zu Beginn des kommenden Jahres von der Schließung bedroht. Auf einer Vorschlagsliste des Goethe-Instituts an Außenminister Fischer stehen unter anderem die Einrichtungen in Los Angeles, Seattle, Houston, Vancouver und Atlanta sowie in Turin, Genua, Göteborg, Luxemburg, Lille, Toulouse und Madras.
Berlin als Brücke nach Osteuropa - ein Klischee. Manchmal nicht mehr als eine Phrase auch.