zum Hauptinhalt

Inmitten einer öden, dicht von Plattenbauten umstellten Rasensteppe in Berlin-Hohenschönhausen liegt unverhofft ein Streifen Landschaft, so eigentümlich und fremd, als sei er des Nachts vom Himmel gefallen. Er besteht aus einer mit klaren Kanten abgegrenzten Abfolge von Feldern unterschiedlicher Oberfläche, die in ein langgestreckten Rechteck komponiert sind: Betonplatten, feiner Kies, Erdreich, Rasen, hölzerne Stege, Sand.

Von Frank Peter Jäger

Ein Kammermusikprogramm für Streicher jenseits der Gattungsgrenzen hatten Isabel Grünkorn und ihre Mitmusiker aus dem Deutschen Symphonie-Orchester zusammengestellt, Musik vom Streichtrio bis zum Oktett, jedes der drei Stücke für sich ein Werk von hochexpressivem und ganz einzigartigem Charakter: Hans Werner Henzes 1966 entstandene Streichsextett-Version seiner Filmmusik zu Volker Schlöndorffs "Törless"-Film nach Robert Musils Novelle, Alfred Schnittkes Streichtrio von 1985, und das Oktett für Streicher, das Felix Mendelssohn Bartholdy 1825 als gerade Sechzehnjähriger schrieb. Zwischen all der Festwochen-Konzert-Konkurrenz hatten nicht sehr viele Besucher den Weg in den philharmonischen Kammermusiksaal gefunden, die Anwesenden aber erlebten einen Abend, dessen hohes interpretatorisches Niveau der ambitionierten Programmwahl voll entsprach.