Wer abends auf dem Weg ins Charlottenburger A-Trane ist, kann bereits durchs Fenster einen Blick auf die langgestreckte Bar werfen. Drinnen stehen wenige kleine Tische mit gepolsterten Stühlen direkt an der Bühne mit dem großen schwarz glänzenden Steinway-Flügel.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 09.09.1999
Die Spannung vor diesem Abend war größer als die vor manch anderem Festwochenkonzert. Denn nun trat Sir Simon Rattle erstmals als gewählter, künftiger Chefdirigent der Philharmoniker in Berlin in Aktion.
Nach der Privat-Villa Henry van de Veldes ist nun auch seine Kunstgewerbeschule, heute Teil der Bauhaus-Universität Weimar, saniert worden. Bei der gestrigen Übergabe erklärte Rektor Gerd Zimmermann, mit dem Haus "beginnt die Moderne in Weimar".
Die CD-Musik verstummt, das Licht geht aus und fünf massige Gestalten und ein schmächtiger Schatten bewegen sich auf die Bühne des Columbia-Fritz. Kaum dass sie ihre Gitarren, die Drumsticks und das Saxophon gegriffen haben, da bläst es schon aus den Verstärkern, es stampft, wurzelt, bluest und erdet.
Es gibt Leute, die den Philosophen Peter Sloterdijk nicht verstehen, und ihre Zahl hat spätestens seit der Veröffentlichung des ersten Bandes seiner "Sphären" zugenommen. Es gibt aber auch welche, die ihn nicht verstehen wollen.
"Atmen Sie tief ein und entspannen Sie sich", sagt die englische Stimme im Kopfhörer. "Ich werde jetzt bis 10 zählen.
Der Präsident des Goethe-Instituts, Hilmar Hoffmann, bestätigte auf Anfrage des Tagesspiegel, es bestehe die Möglichkeit, einen Teil der 18 Goethe-Institute in Italien, Frankreich, den USA und in anderen Ländern von der Schließungsliste zu streichen. Das hätten die Gespräche mit Bundeskanzler Schröder am Mittwoch ergeben.
Was mag eine deutsche Kunstakademie im Auge haben, wenn sie über ungarische Filme sprechen will? Sucht sie Spiegelbilder für die Interessen ihrer Mitglieder oder möchte sie, in einem Akt europäischer Verbundenheit, vorurteilslos nach den Möglichkeiten der Filmkollegen in Budapest fragen?
Und wenn das Filmfestival selbst ein Film wäre? Mit grandioser Kubrick-Eröffnungsszene, viel Dialog (vorzugsweise in französischer Sprache), gewürzt mit italo-koreanischen Sexszenen und einer Prise Ballermann aus Alabama (aus dem Hause Banderas)?
Der "Rosenkavalier", diese Wiederbelebung einer schon überwunden geglaubten, mozartischen Gesangskunst, ohne Stimmen? Unmöglich!
Rohrpostsysteme sind längst außer Mode geraten. Die Kunst erweckt sie jedoch zu neuem Leben.