In der Branche gilt die Zunft der Berliner Filmkritiker nicht gerade als zimperlich in seinem Urteil. Und gerade bei Pressekonferenzen, etwa bei den alljährlichen Filmfestspielen, wurde ein neues ungeliebtes Werk schon gerne mal, die gedruckte oder gesendete Kritik vorwegnehmend, in Grund und Boden gerammt.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 22.09.1999
Es gibt Filme, da droht die Kritik sich von selbst zu verfassen. Ein opulentes Werk, mit glanzvollen Spielorten und Kulissen, erstklassigen Schauspielern, einem inspirierten Plot und ungewöhnlich guter Musik.
Dies ist ein Film wie ein Fischernetz: Er ist ziemlich verknotet, holt einen ganz guten Fang an Land, und trotzdem geht vieles durch die Maschen. Was daran liegt, dass Regisseur Fredi M.
Wenn ein Regisseur Filme wie "The Crying Game" und "Interview mit einem Vampir" vorweisen kann, sollte man eigentlich annehmen, dass ihm von den Verleihern ein gewisser Starstatus zugestanden wird, dass jeder seiner Filme einen Platz im Kino erhält. Weit gefehlt!
Dass der "Don Quixote" auch nach vierhundert Jahren noch so berührt, liegt vielleicht daran, dass er uns unsere eigene Misere und Tragikomik vor Augen führt. Den Romantikern bedeutete das 1605 und 1615 in zwei Teilen erschienene Buch das Universalkunstwerk schlechthin.
Am Anfang dieser Ausstellung denkt man an Goya, am Ende an Andy Warhol. Mit fantastisch düsteren Radierungen von 1905 beginnt der Rundgang unter den 160 Graphiken von Emil Nolde, die das Brücke-Museum aus der Sammlung der Noldestiftung Seebüll ausgewählt hat.
Hier hat schon lange niemand mehr Licht gemacht. Dunkel und traurig schwingen die Lichterketten im Abendwind.
So schlimm, wie es immer behauptet wird, ist der Sittenfall nun doch nicht. Wenn zwei Menschen einander mögen und scharf aufeinander sind, sehnen sie sich immer noch nach einem Zimmer, um sich dort ungestört zu vergnügen - selbst wenn sie schwul sind und in die nächstbeste Sauna gehen könnten.
Es war zu einer Zeit, als Männer und Frauen sich noch so unterhielten: "Tochter des Tuchhändlers, sage mir, meine Schöne, jeden Tag gießt du das Basilikum, wieviel Blätter hat das Basilikum?" Ist das uncool.
Wie sähe das aus, wenn anstelle eines Stelenfeldes von 2 700 Betonpfeilern ein Garten als Mahnmal für die ermordeten Juden Europas angelegt würde? Nicht eine monumentale Inszenierung entstünde, sondern ein organisches Kunstwerk.