Ein junge Spund betritt das Podest im Restaurant "Die Möwe", schaut, schweigt. Zum Pflücken deutlich hängen Fragezeichen über den Köpfen.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 28.09.1999
Für seine einzige Chance, sich als Interpret eigener Werke zu verewigen, ließ sich Gustav Mahler erstaunlich wenig Zeit: Während eines knapp vierstündigen Zwischenstopps auf der Reise von Berlin nach Wien schaute er anno 1905 im Leipziger Aufnahmestudio der Firma Welte Mignon vorbei und bespielte mal eben vier Klavierrollen des eben erfundenen Lochstreifen-Reproduktionssystems. Es ist vor allem dieses "Mal eben", das man bei der Vorführung der Rollen im Otto-Braun-Saal der Staatsbibliothek heraushört: Das fahrige, holprige Klavierspiel mit seinen Temposchwankungen und teils grotesken Überakzentuierungen zeigt keinen um Perfektion bemühten Pianisten, sondern einen Komponisten der seine Musik beständig weiterdenkt.
Nach der umstrittenen Moderne-Schau in Weimar, die am Sonntag geschlossen wurde, ist in Apolda ein erneuter Versuch der Auseinandersetzung mit DDR-Kunst mit dem Titel "Jahresringe" gestartet worden. Er sei nicht angetreten, "um DDR-Kunst weltgeschichtlich zu rehabilitieren", sagte Kurator Matthias Flügge.
Die Vereinten Nationen haben nach Angaben des niederländischen Verlages Podium versucht, einen Text des britischen Schriftstellers Salman Rushdie zu zensieren. Dies bestätigte der Herausgeber Joost Nijsen in Amsterdam.
Entgegen allen Traditionen wird der Nobelpreis für Literatur in diesem Jahr schon im September vergeben. Wie die Schwedische Akademiein Stockholm überraschend mitteilte, soll der Name des Preisträgers 1999 bereits am Donnerstag, dem 30.
Wir werden geboren, wir leben, dann sterben wir. So einfach ist das.
Ein Zimmer mit Aussicht. Im oberen Teil der weißgestrichenen Finca auf Ibiza geht der Blick über Meer und Berge.