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Viel größer könnte die Herausforderung wohl kaum sein, allzu unterschiedlich scheinen die stilistischen Vorgaben: Während der südindische Trommelvirtuose Palghat R. Raghu die Welt bereits in den Siebziger Jahren etwa an der Seite Ravi Shankars mit den musikalischen Reichtümern seiner Heimat beglückte, sind die beiden Berliner Ulli Bartel (Violine) und Gesine Conrad (Cello) ganz in der Tradition europäischer Klassik aufgewachsen.

An Deutschlands Opernhäusern grassiert eine Krankheit: Premierenschwund heißt sie. Bis auf Berlins Lindenoper - mit sieben Neuproduktionen noch im gesunden Bereich - leiden bereits alle großen Musiktheater der Republik an diesem Übel; besonders betroffen sind Leipzig, Dresden und Stuttgart, deren Premierenfrequenz in der anbrechenden Spielzeit den lebensbedrohlichen Wert von vier aufweist.

Weil die Berliner Republik nicht mit Prunkparaden den "17. Juni" oder die "Linden" herunterrollt, sondern sich so von Berlin aufsaugen lässt, wie die Hauptstadt dies mit ihren Neubürgern seit jeher zu tun pflegt, hat Amerika ein Problem.

Von Robert von Rimscha