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"Wie mit einem Schlaglicht war diese verschüttete Literatur beleuchtet", urteilte Gustav Mahler über ein Bach-Konzert, für das er eine Suite aus Orchesterwerken des Thomaskantors zusammengestellte. In dem ersten seiner "historischen Konzerte" mit dem New York Philharmonic versuchte der Wiener 1909 gleich einen zweifachen Kulturtransfer: Alte Musik sollte zeitgemäß in sinfonischem Gewand auftreten und Hörern in der Neuen Welt das Erbe von "old Europe" näher gebracht werden.

Von Ulrich Amling

Peter Ruzicka (51) ist Musiker, Komponist und Jurist, lehrt an der Hamburger Musikhochschule Komposition und Kulturmanagement und leitet seit zwei Jahren die Münchner Biennale für neues Musiktheater. In Berlin kennt man ihn vor allem als ehemaligen Manager des Radio-Symphonie-Orchesters, in Hamburg als erfolgreichen Intendanten der dortigen Staatsoper, wo er bis 1997 zusammen mit Gerd Albrecht unter anderem Helmut Lachenmanns "Mädchen mit den Schwefelhölzern" aus der Taufe gehoben hat.

Warum waren solche Verbrechen in Deutschland möglich, nicht aber im faschistischen Italien?Philipp Lichterbeck In einer Umfrage zur "Pränatalen Diagnostik" hat kürzlich ein großer Prozentsatz deutscher Frauen erklärt, sie würden abtreiben, sobald sie wüssten, dass ihr Kind sich fettleibig oder homosexuell entwickelt.

Von Philipp Lichterbeck

Roland Suso Richters fiktiver Film über die Rückkehr des KZ-Arztes Mengele nach Deutschland ist eine gefährliche VerklärungJan Schulz-Ojala Dieser Film leugnet nichts. Er benennt ausdrücklich, dass der von Mai 1943 bis November 1944 im KZ Auschwitz tätige Arzt Josef Mengele Patienten bei vollem Bewusstsein Farbstoff in die Augen injiziert hat; dass er die Augen von Toten, wie ein Schmetterlingssammler, an ein Brett heftete; dass er einen einjährigen Drilling bei lebendigem Leib seziert und lebenden Zwillingen zur Entnahme von Knochenmark die Schenkel aufgemeißelt hat; dass er mindestens einmal ein Neugeborenes selbst in den Verbrennungsofen geworfen und insgesamt über 300 000 Menschen an der Auschwitz-Rampe für die Gaskammer selektiert hat.

Von Jan Schulz-Ojala

Wer an der Ecke Kollwitzstraße / Knaakstraße vorbeikommt, bemerkt vielleicht plötzlich: Da ist ja Kunst! Die steht unscheinbar vor einem blau-weißen Kasten des Sozialen Wohnungsbaus, wo vor dem Krieg das Wohnhaus von Käthe Kollwitz stand.