Für die Fahrt mit dem "Literaturexpress Europa 2000" haben sich bisher 71 Autoren aus 35 Ländern angemeldet. Das teilte Organisator Thomas Wohlfahrt von Eurobylon am Dienstag im Berliner Technikmuseum mit.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 21.09.1999
"Wie mit einem Schlaglicht war diese verschüttete Literatur beleuchtet", urteilte Gustav Mahler über ein Bach-Konzert, für das er eine Suite aus Orchesterwerken des Thomaskantors zusammengestellte. In dem ersten seiner "historischen Konzerte" mit dem New York Philharmonic versuchte der Wiener 1909 gleich einen zweifachen Kulturtransfer: Alte Musik sollte zeitgemäß in sinfonischem Gewand auftreten und Hörern in der Neuen Welt das Erbe von "old Europe" näher gebracht werden.
Peter Ruzicka (51) ist Musiker, Komponist und Jurist, lehrt an der Hamburger Musikhochschule Komposition und Kulturmanagement und leitet seit zwei Jahren die Münchner Biennale für neues Musiktheater. In Berlin kennt man ihn vor allem als ehemaligen Manager des Radio-Symphonie-Orchesters, in Hamburg als erfolgreichen Intendanten der dortigen Staatsoper, wo er bis 1997 zusammen mit Gerd Albrecht unter anderem Helmut Lachenmanns "Mädchen mit den Schwefelhölzern" aus der Taufe gehoben hat.
Ein neues Werk von Shakespeare - eine Sensation! Doch gemach, es hat weder das Grab gesprochen, noch hat ein Stratforder Dachboden sein Geheimnis enthüllt.
Laue Nächte, kühles Bier und Tanz - zwei wunderbare Wochen lang. Die siebten Tanztage im Pfefferberg passten zur guten Stimmung des Jahrhundert-Septembers, und das überwiegend junge Publikum lohnte es mit regelmäßig ausverkauftem Haus.
Warum waren solche Verbrechen in Deutschland möglich, nicht aber im faschistischen Italien?Philipp Lichterbeck In einer Umfrage zur "Pränatalen Diagnostik" hat kürzlich ein großer Prozentsatz deutscher Frauen erklärt, sie würden abtreiben, sobald sie wüssten, dass ihr Kind sich fettleibig oder homosexuell entwickelt.
Wir sehen das prächtige Entree eines viktorianischen Hauses: Am Boden kniet ein farbiges Dienstmädchen und putzt. Ihre gebückte Haltung ist gleichzeitig eine Geste der Unterwerfung: Denn am Fuße des Treppenhauses steht die Herrin, streng, in Schwarz gekleidet, wachend.
Roland Suso Richters fiktiver Film über die Rückkehr des KZ-Arztes Mengele nach Deutschland ist eine gefährliche VerklärungJan Schulz-Ojala Dieser Film leugnet nichts. Er benennt ausdrücklich, dass der von Mai 1943 bis November 1944 im KZ Auschwitz tätige Arzt Josef Mengele Patienten bei vollem Bewusstsein Farbstoff in die Augen injiziert hat; dass er die Augen von Toten, wie ein Schmetterlingssammler, an ein Brett heftete; dass er einen einjährigen Drilling bei lebendigem Leib seziert und lebenden Zwillingen zur Entnahme von Knochenmark die Schenkel aufgemeißelt hat; dass er mindestens einmal ein Neugeborenes selbst in den Verbrennungsofen geworfen und insgesamt über 300 000 Menschen an der Auschwitz-Rampe für die Gaskammer selektiert hat.
Wer an der Ecke Kollwitzstraße / Knaakstraße vorbeikommt, bemerkt vielleicht plötzlich: Da ist ja Kunst! Die steht unscheinbar vor einem blau-weißen Kasten des Sozialen Wohnungsbaus, wo vor dem Krieg das Wohnhaus von Käthe Kollwitz stand.