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Für die nächsten Jahre werden im Obergeschoss die Kunstwerke aus Afrika und im Erdgeschoss die Ausstellung über nordamerikanische Ureinwohner gezeigtNikolaus Bernau Was soll das sein, afrikanische Kunst? Masken mit roten Augen, Fetische mit spitzen Brüsten und lang hängendem Penis, feste Hocker mit Tierfiguren, beleibte Frauen mit schöner Stimme, Trommeln und bunten Tüchern.

Mit jedem Schritt wächst die Dunkelheit, bis man am Ende eine Haut aus Filz durchstößt und in absolute Finsternis tritt, wo eine vielstimmige Geräuschkulisse zu einer infernalischen Kakophonie anschwillt, unterlegt von dumpfem Grollen. Diese "Musik" kommt aus Singapur, Wien und New York, eigentlich aber aus einem Kreuzberger Hinterhof.

Von Frank Peter Jäger

Gustav Mahler war ein unerbittlicher Probierer: Um seine Ideale von Klarheit und Transparenz realisieren zu können, traktierte er die Orchester oft bis an die Grenze des Zumutbaren. So ein Zweckdespotismus liegt Jeffrey Tate fern - mit dem Effekt, dass bei seinem Festwochenkonzert mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin in der Philharmonie genau das Gegenteil von dem erklang, was hätte hörbar werden sollen: Es ging um die "Verbesserungen", die Mahler in der Partitur von Schumanns "Rheinischer" Symphonie vorgenommen hat - und damit um die Frage, ob Mahler durch seine "Entschlackung" das Werk stringenter gemacht oder ob er so den romantischen Geist des Stücks verraten hat.

Von Frederik Hanssen