Die allgegenwärtige Verfügbarkeit privater Kameras hat dem Bemühen um die korrekte Pose beim Fotografen schon lange den Garaus gemacht. Die holländischen Fotografin Rineke Dijkstra setzt in ihren Porträts von Jugendlichen und Schülern da an, wo die Tradition des offiziellen Bildnis abgebrochen ist.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 23.09.1999
Wenn ein bekannter deutscher Schauspieler in einem kubanischen Film eine Hauptrolle übernimmt, ist das für beide Seiten sicher eine ungewöhnliche Erfahrung. Den Schauspieler Peter Lohmeyer jedenfalls, der höchstselbst im Kuba-T-Shirt zur Pressevorstellung erschien, hat es kubamäßig wohl voll erwischt.
Für die nächsten Jahre werden im Obergeschoss die Kunstwerke aus Afrika und im Erdgeschoss die Ausstellung über nordamerikanische Ureinwohner gezeigtNikolaus Bernau Was soll das sein, afrikanische Kunst? Masken mit roten Augen, Fetische mit spitzen Brüsten und lang hängendem Penis, feste Hocker mit Tierfiguren, beleibte Frauen mit schöner Stimme, Trommeln und bunten Tüchern.
Der Kopfsatz aus Mahlers 4. Symphonie ist von einer seltsamen Ambivalenz.
Zwischen Sprache und Spiel ist ein Widerstand geschaltet. Heiner Müllers Texte für das Theater entziehen sich in ihrer gedanklichen Dichte einer schnellen, naiven Versinnlichung.
Als gehorsamster Diener und aufrichtigster Verehrer hat sich Schiller im Juni 1794 dem Geheimen Rat Goethe in einem unterwürfigen Brief genähert, und noch in seiner letzten Mitteilung an den zum Freund gewordenen Älteren (25. April 1805) ist von "einiger Kontrovers" zwischen den beiden die Rede.
Für die räumlichen und konservatorischen Probleme der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar ist eine Lösung in Sicht. Die Stiftung Weimarer Klassik hat jetzt für 5,5 Millionen Mark das Rote und Gelbe Schloss von der Stadt zur Erweiterung der Forschungsbibliothek gekauft.
Mit jedem Schritt wächst die Dunkelheit, bis man am Ende eine Haut aus Filz durchstößt und in absolute Finsternis tritt, wo eine vielstimmige Geräuschkulisse zu einer infernalischen Kakophonie anschwillt, unterlegt von dumpfem Grollen. Diese "Musik" kommt aus Singapur, Wien und New York, eigentlich aber aus einem Kreuzberger Hinterhof.
Gustav Mahler war ein unerbittlicher Probierer: Um seine Ideale von Klarheit und Transparenz realisieren zu können, traktierte er die Orchester oft bis an die Grenze des Zumutbaren. So ein Zweckdespotismus liegt Jeffrey Tate fern - mit dem Effekt, dass bei seinem Festwochenkonzert mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin in der Philharmonie genau das Gegenteil von dem erklang, was hätte hörbar werden sollen: Es ging um die "Verbesserungen", die Mahler in der Partitur von Schumanns "Rheinischer" Symphonie vorgenommen hat - und damit um die Frage, ob Mahler durch seine "Entschlackung" das Werk stringenter gemacht oder ob er so den romantischen Geist des Stücks verraten hat.