Die Deutschen sind doch ein braves Völkchen, gesetzestreu und sowieso mit Respekt vor der Obrigkeit. Anders ist ja kaum zu erklären, dass sich der Missbrauch bei der Abwrackprämie in Grenzen hält.
Alle Artikel in „Meinung“ vom 06.08.2009
Wir wollten die Wahrheit, und das ist sie nun: Die deutsche Entwicklungshilfeministerin fährt mit ihrem Dienstwagen in den Urlaub nach Bad Pyrmont. In Bad Pyrmont also endet der Dienstwagenskandal.
Auch das noch! Kaum fahren die Züge der Berliner S-Bahn wieder einigermaßen nach Plan, droht schon der nächste Stillstand.
Die Charité braucht Sicherheit: Das Hin und Her des Senats ist zum Verzweifeln
Es wird investiert, doch den Umgang mit Wertpapieren haben die Bürger nicht gelernt
Im Umweltbundesamt macht sich Erleichterung breit. Nachdem der Präsident des UBA Ende Juli sein Amt wegen Krankheit niedergelegt hatte, rechnete in Dessau kaum jemand damit, dass die in den letzten Zügen liegende große Koalition sich noch auf einen Nachfolger einigen könnten.
Immer wieder zündeln Berliner Politiker an der Charité, vor allem am Benjamin-Franklin-Klinikum. Doch Europas größte Uniklink braucht Sicherheit: Das Hin und Her des Senats ist zum Verzweifeln.
Erst haben die Fahrzeuge „gestreikt“ – und jetzt wollen die Mitarbeiter der Berliner S-Bahn die Arbeit verweigern. Sie haben das Recht, frühzeitig zu erfahren, ob sich ihr Einsatz für sie langfristig lohnt.
Es wird wieder an der Börse investiert, doch den Umgang mit Wertpapieren haben die Deutschen immer noch nicht gelernt.
Nur durch den Dienstwagenskandal kam die Wahrheit heraus. Heidi Wieczorek-Zeul fährt nach Bad Pyrmont, Horst Seehofer macht Urlaub in Schamhaupten. Ulla Schmidts Dienstwagennutzung erscheint da geradezu mondän.
In zehn Prozent der Fälle wurde die Abwrackprämie missbraucht. Doch die Hauptsache ist: Sie funktioniert.

Der neue Präsident des Umweltbundesamts ist Ökonom. Dass er gleichzeitig aus dem Naturschutz kommt, könnte für Deutschlands ökologischen Thinktank ein Vorteil sein.