Von Otto von Bismarck stammt die Beobachtung, dass historische Momente nicht ewig dauern und das Fenster der Gelegenheit sich ebenso schnell wieder schließt wie es sich überraschend geöffnet hat. Wer die Chance hatte, den arroganten Auftritt des Deutsche- Bank-Chefs vor dem Hypo-Real- Estate-Untersuchungsausschuss zu beobachten, oder die Mühen verfolgt, mit denen der angeschlagene schleswig-holsteinische Regierungschef versucht, einen erfolglosen Manager seiner HSH- Nordbank von fetten Boni abzubringen, weiß, dass das Fenster der Gelegenheit, eine Wiederholung der Finanzkrise mit gesetzgeberischen Mitteln zu verhindern, allenfalls noch einen Spalt breit offen steht.
Alle Artikel in „Meinung“ vom 10.08.2009
Da hat er zweifellos recht, der Franz Müntefering: Es darf nicht sein, dass Bildungspolitik im Kompetenzgerangel zerredet wird. Aber warum hält er sich dann nicht daran?
Für ein europäisches Deutschland und gegen ein deutsches Europa
Ob auch Michael Mronz zu den Siegern bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften gehören wird, steht erst am übernächsten Sonntag fest. Ein neun Tage lang voll besetztes Berliner Olympiastadion wäre sein Erfolg; reihenweise unbesetzte Plätze wären seine Niederlage.
Je länger man Frank-Walter Steinmeiers Tun und Lassen in diesem seltsam matten Wahlkampf verfolgt, umso mehr verfestigt sich der Eindruck: Der Kandidat der SPD hat mehr mit Angela Merkel gemein als mit Gerhard Schröder. Das gilt in jedem Fall für seinen Umgang mit schwierigen Personalentscheidungen.
Das macht sich gut. Bahnchef Rüdiger Grube lässt prüfen, ob er frühere Manager der Berliner S-Bahn für den Schaden aus dem aktuellen Desaster mit den Rädern der Züge haftbar machen kann.
Nun geht der Streit um die Bildung wieder los. Dabei hindert niemand die SPD daran, sich dafür einzusetzen, dass die Länder besser ausgestattet werden
Von Einsicht ist bei den Bankern nichts zu spüren: Bei ihnen herrscht systemrelevanter Zynismus
Bahn-Chef Rüdiger Grube will ehemalige S-Bahn-Manager haftbar machen für das derzeitige Desaster. Es gibt noch ein paar andere, die er haftbar machen sollte.
Der EU-Energiepolitik droht ein Fiasko, weil die Kommission es versäumt hat, beizeiten mit den Staaten am Kaspischen Meer über Förder- und Lieferabkommen für Erdgas zu verhandeln. Stattdessen hat sich die russische Gazprom den Zugriff auf dortige Vorkommen gesichert.

Der Schlussspurt muss rekordverdächtig sein: Bisher hat Michael Mronz noch nicht genug Tickets für die Leichtathletik-WM verkauft
Deutschland muss sich endlich entscheiden, welches Europa es zu verwirklichen wünscht: den als Binnenmarkt organisierten Bund souveräner Staaten oder einen souveränen Bundesstaat