70 Jahre nach dem Hitler-Stalin-Pakt herrscht in Deutschland und Russland Schweigen
Alle Artikel in „Meinung“ vom 22.08.2009
Wenn man Aktionärsschützer fragt, welche Chancen sie staatsanwaltlichen Ermittlungen beim Verdacht von Kursmanipulation und Insidergeschäften geben, erntet man ein müdes Lächeln. Das Bild vom „zahnlosen Tiger“ wird bemüht – und auf die Statistik verwiesen.
Die Wahl war weder frei noch fair. Viele Afghanen konnten, von Radikalislamisten mit Anschlägen bedroht, ihre Stimme gar nicht abgeben; viele Frauen wurden nur zum Schein registriert; und ein Amtsinhaber, dem offenbar kaum eine Manipulation zu plump ist, hat die Legitimität des Wahlgangs von vornherein untergraben.
Haben Sie die Athletin gesehen, eine Stabhochspringerin, glaube ich, die sich in die Mitte des Olympiastadions legte, Handtuch überm Gesicht, Füße hoch – und einschlief? Ich bewundere ihre Fähigkeit, abschalten zu können.
Erstmals seit einem Jahr haben sich Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) wieder im Iran umsehen dürfen – und zwar in dem fast fertigen Schwerwasserreaktor Arak, der Plutonium produzieren kann. In Natanz, wo mit 7000 Zentrifugen Uran angereichert wird, sagten die Behörden zu, weitere Überwachungskameras zu installieren.
Man muss den Mut derer bewundern, die trotz Todesdrohungen zur Wahl gegangen sind. Immerhin fast jeder Zweite hat sich trotz aller Enttäuschungen, die das Regime im Kampf gegen Drogen, Korruption, Gewalt zuletzt bereitet hat, für diese Form der politischen Teilhabe entschieden.
70 Jahre nach dem Hitler-Stalin-Pakt herrscht in Deutschland und Russland Schweigen: Keine gemeinsame Erklärung beider Staaten, kein offizielles Word des Bedauerns.
Vera Dörrier-Breitwieser ist eine eindrucksvolle Frau mit einem Gedächtnis, das so gut ist, dass sie jeder Nostalgie für das Neue Deutschland entgegentreten kann. Ihre Geschichte ist Berlin in Aspik. Wer sie vergisst, oder Leute wie sie, verstellt den moralischen Kompass der Stadt.
Ali Akbar Salehi ist der neue Chef der Iranischen Atomenergiebehörde und wurde inzwischen auch von Mahmud Ahmadinedschad zu einem seiner Vizepräsidenten ernannt. Ein Porträt.
Wenn man Aktionärsschützer fragt, welche Chancen sie staatsanwaltlichen Ermittlungen beim Verdacht von Kursmanipulation und Insidergeschäften geben, erntet man ein müdes Lächeln. Das Bild vom „zahnlosen Tiger“ wird bemüht – und auf die Statistik verwiesen.