Deutschland ist Konsensland und keine Krawallrepublik. In der Regel wird lange nach Lösungen gesucht und gerungen; dann trägt der Kompromiss. Bis auf Ausnahmen, etwa die Kernkraft, hat das auch gut funktioniert. Doch dieser Herbst ist anders. Angela Merkel sollte sich Sorgen machen.
Alle Artikel in „Meinung“ vom 08.11.2010
Innenminister Thomas de Maizière warnt vor Terroranschlägen und redet unerwartet alarmistisch: Jedermann soll nun Verdächtiges melden. Stephan-Andreas Casdorff erklärt im Kontrapunkt, warum das ungewollte Ängste schürt.
So geht das nicht weiter. Jedenfalls nicht auf Dauer. Seit 15 Jahren wird Atommüll unter bürgerkriegsähnlichen Umständen durch das Land kutschiert.
So geht das nicht weiter. Jedenfalls nicht auf Dauer.
In einem Essay für den „Spiegel“ befasst sich der Philosoph Peter Sloterdijk mit dem bürgerlichen Aufbegehren gegen Großprojekte wie „Stuttgart 21“ und der wachsenden Entfremdung zwischen Politik und Volk:„Bemerkenswerterweise war ein wichtiger Teil der manchmal seriösen Presse bereit, sich in die bedrängte politische Klasse einzufühlen: ,Wutbürger’ nannte man jüngst die neuen Protestierer – was eine kluge Prägung gewesen wäre, hätte sie die Erinnerung an den ursprünglichen Zusammenhang von Empörung und Republik beschworen. Leider diente sie im aktuellen Gebrauch nur dazu, die lästigen Dissidenzfliegen zu verscheuchen.
Die Nachricht aus Moskau ist schockierend: Wieder ist ein russischer Journalist Ziel eines brutalen Angriffs geworden. Der Reporter Oleg Kaschin liegt schwer verletzt im Krankenhaus.
Nikolaus Schneider folgt auf Margot Käßmann – wohin soll das führen?
Die Erschütterung über die dem US-Präsidenten Barack Obama anzurechnende Niederlage der Demokraten bei den Kongresswahlen ist ungefähr so übertrieben, wie es die Erwartungen waren, die mit seinem Wahlsieg vor zwei Jahren verbunden wurden. Meine Güte, wie wurden damals jene als Spielverderber nahezu ausgepfiffen, die es wagten, auf die geradezu naturnotwendig heraufziehenden Enttäuschungen hinzuweisen.