zum Hauptinhalt
Thema

Potsdam: Krampnitz

Die Idee, das verlassene Kasernengelände im Potsdamer Norden zum Wohngebiet zu machen, ist nicht neu. Schließlich wächst die Landeshauptstadt kontinuierlich an, und gerade für Menschen, die gerne im Grünen wohnen, könnte die Lage etwa fünf Kilometer vom Zentrum entfernt durchaus attraktiv sein.

Um den Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses zur Krampnitz-Affäre gibt es Streit. An diesem Mittwoch wird er im Potsdamer Landtag diskutiert. Im Vorfeld kritisierten CDU und Grüne, dass ihnen in der Debatte zu wenig Redezeit bleibe.

Von Alexander Fröhlich

Potsdam - Trotz deutlicher Hinweise auf mögliche Straftaten aus Unterlagen der Staatsanwaltschaft Potsdam und obwohl der Abschlussbericht des Krampnitz-Untersuchungsausschusses am Dienstag daraufhin geändert werden musste, versucht die SPD-Fraktion die Immobilienaffäre um die Ex-Landesfirma BBG weiterhin zu beschönigen. Tatsächlich mussten die Vertreter der rot-roten Koalition selbst einräumen, dass im Fall von Grundstücksverkäufen aus Landesbesitz in Bad Saarow (Oder-Spree) die bisherige Verteidigungslinie nicht zu halten ist.

Von Alexander Fröhlich
Schulstandort gesucht: Neben der neuen Grundschule im Bornstedter Feld – im Bild in der Mitte an der Pappelallee gelegen – möchte die Stadtverwaltung Container für bis zu 250 Schüler stellen. Elternvertreter kritisieren diesen Plan: Sie fürchten, die Grundschule könnte dann restlos überfüllt sein, die Qualität des Unterrichts leiden.

Es ist ein Durchbruch: Container für zwei Grundschulen sollen in Bornim und an der Esplanade aufgestellt werden. Am Schulstandort in Krampnitz soll eine Reservefläche freigehalten werden.

Von Marco Zschieck

Fahrland/Köln - Das ehemalige Kasernengelände Krampnitz hat in den vergangenen Jahren schon einige Goldritter auf den Plan gerufen – jetzt sorgt ein forsch auftretender Kölner Immobilienvermarkter im Rathaus und in der Politik für neue Unruhe: Die Pantera AG hat mit der deutschlandweiten Vermarktung des Areals begonnen, und das, obwohl die Fläche dem Land gehört und die Stadt den Umbau zu einem neuen Stadtteil für bis zu 3800 Einwohner mit einer stadteigenen Gesellschaft selbst schultern will.Pantera verkündete indes unlängst in der Fachpresse, dass sie mit dem Magdeburger Projektentwickler Projekt Rentenvorsorge (PRV) auf dem Areal bis zu 1700 Wohnungen bauen will – die Vermarktung soll „nicht vor August“ beginnen.

Das ehemalige Kasernengelände Krampnitz hat in den vergangenen Jahren schon einige Glücksritter auf den Plan gerufen – jetzt sorgt ein forsch auftretender Kölner Immobilienvermarkter im Rathaus und in der Politik für neue Unruhe.

Von Jana Haase

Das neue Wohngebiet auf dem Gelände der ehemaligen Krampnitz-Kaserne darf auf den südlichen Aasberg ausgeweitet werden. Die Ausgliederung aus dem Landschaftsschutzgebiet Königswald sei möglich, einzige Bedingung der Gemeinsamen Landesplanung Berlin-Brandenburg sei die Durchführung eines naturschutzrechtliches Verfahrens, sagte Stadtplanungschef Andreas Goetzmann am Dienstag im Bauausschuss.

Während in Krampnitz noch diskutiert wird, rollen an anderer Stelle im Potsdamer Norden schon die Bagger. Bis zum kommenden Jahr will der Bauunternehmer Theodor Semmelhaack mehr als 1000 neue Wohnungen in Eiche und in Fahrland fertigstellen:EICHEFür sein Vorhaben auf dem Gebiet der ehemaligen Kaserne Eiche zwischen der Kaiser-Friedrich-Straße und dem Schloss Lindstedt wird er demnächst von der Stadt grünes Licht bekommen.

Potsdam - Die Staatsanwaltschaft Potsdam hat mit deutlichen Worten zum Verkauf der Krampnitz-Kasernen aus Landeseigentum an zwielichtige Investoren das Verhalten des Finanzministeriums und der in Landesauftrag tätigen Brandenburgischen Boden Gesellschaft (BBG) kritisiert – und stützt damit den Aufklärungsdruck der Opposition im Krampnitz-Untersuchungsausschuss des Landtags. Anlass war der gestrige Prozess gegen den Ex-Anwalt Ingolf Böx vor dem Amtsgericht Potsdam wegen uneidlicher Falschaussage vor dem Untersuchungsausschuss des Landtags zur Immobilienaffäre.

Zerfallene Häuser auf dem ehemaligen Kasernengelaende in Potsdam-Krampnitz.

Seit 2010 prüft ein Untersuchungsausschuss, ob in Brandenburg Immobilien des Landes zu billig verkauft wurden. Nun streiten sich Regierung und Opposition erbittert um die Fortsetzung der Arbeit.

Von Thorsten Metzner
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })