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Am Anfang wird eine Kerze angezündet, um die Finsternis zu erhellen. Am Ende senkt sich blaues Licht auf die barmenden Bühnenkreaturen nieder.

Von Sandra Luzina

In der schwarzen Holzbox findet der Krieg als Wörterschlacht statt. Während einige seiner Mitstreiter durchs Publikum schleichen, mit Walser und Bubis darüber sinnieren, daß die Deutschen ihre Sprache erst noch finden müssen, und andere radebrechend ("Most, Post, Obst") ein paar Sprachklippen erklimmen, sitzt Jürgen Kuttner grübelnd auf der Bühne.

Fast wäre nichts daraus geworden. Um ein Haar wäre eine unserer meistgeliebten Sommer-Jazzreihen, das "Jazz in July" im Quasimodo, den Bach runtergegangen.

Auch wenn sie im Sommerlook stecken und im Podewil-Hof auftreten, ist von Hemdsärmeligkeit nichts zu spüren. Das Vogler Quartett läßt sich seinen ernstenMusizierstil so schnell nicht nehmen.

Mozart war privat ein schlimmer Finger. Seiner Augsburger Cousine schrieb er versaute Briefe und hatte sein Vergnügen daran, unanständige Operntexte und neckische Zoten in Musik zu setzen.

Er hat ein wesentlich umfangreicheres Werk hinterlassen als die "Vom Winde verweht"-Autorin Margaret Mitchell, doch wie sie ist Mario Puzo, der am Freitag in Bay Shore im US-Staat New York im Alter von 78 Jahren an Herzversagen gestorbene Autor, Zeit seines Lebens mit einem Roman identifiziert worden. Genauer gesagt, mit der Verfilmung eines seiner Romane.

Von Frank Noack

Im Glas auf dem Klavier ist Wein, nicht Bier. "My world is a world of Music" singt Paul Kuhn in den dunklen Rathausplatz.

Weniger Pathos wäre fehl am Platz: es wurde ein fast verlorenes Kunstwerk zurückgewonnen. Der Einsteinturm Erich Mendelsohns, eines der berühmtesten Bauwerke dieses Jahrhunderts, ist seit wenigen Tagen wieder ohne Baugerüst und Bauzaun auf dem Potsdamer Telegrafenberg zu sehen.

Der Aha-Effekt Ist Garantiert. Wer die Kunst-Werke aus der Zeit vor dem Umbau kennt, der wird staunen, was man mit einem alten Haus alles machen kann.

Er war ein Mann mit zwei Gesichtern oder mit zwei komplett unterschiedlichen Epochen in seiner Wandlung vom radikalen Kritiker zum Apologeten der amerikanischen Gesellschaft. Kaum jemand ist wie er durch das politische Fegefeuer seiner Zeit gegangen, überzeugter Kommunist zu Anfang, Renegat und Denunziant später, genialisch illuminierter Debütant und kommerzieller Routinier am Ende seiner Karriere.

Von Peter W. Jansen