"Nirwana Events" veranstaltet BuddhaVision 2000. "Nirwana Events"?
Alle Artikel in „Kultur“ vom 27.04.2000
Die politische Streitkultur in Deutschland verkümmert. Über alle großen gesellschaftlichen Entscheidungsfragen legt sich wie Mehltau das zwanghafte Streben nach dem nationalen, parteien- und interessenübergreifenden Konsens.
Jetzt sind sie also eröffnet, die sorbischen Kulturtage in Berlin. Und sie sind nötig, denn bis heute erschöpft sich das Wissen über Kunst und Kultur der Sorben in der Assoziation von bunten Ostereiern oder einer Spreewälderin, die einen Kahn voller Touristen auf einem Flussarm entlang stakt.
Zwei Studiobosse, Hoffnungsträger für die Berliner Filmszene, warfen das Handtuch. Ist das der Anfang vom Ende?
Je größer die wechselseitige Verbitterung, desto dankbarer werden selbst kleine Gesten registriert. Nach dieser Regel wird die Moskau-Reise von Kulturstaatsminister Naumann und Bremens Bürgermeister Scherf wohl als Erfolg gewertet werden.
Danke, dass ich hier sein darf! Die neue Bescheidenheit des Al Jarreau, seiner Ästhetik des Rollkragenpullovers seit dreißig Jahren treu, ist echt.
Kulturstaatsminister Michael Naumann erwartet von seinem Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über Fragen der "Beutekunst" nicht nur eine "Darlegung der zurzeit diametral entgegengesetzten Rechtsstandpunkte, sondern auch vertrauensbildende Maßnahmen von russischer Seite". Das sagte der SPD-Politiker vor seinem Abflug nach Moskau.
Diejenigen, die sich am letzten Sonntag nicht für einen Osterausflug, sondern für die Indoor-Alternative "Parsifal" in der Deutschen Oper entschieden hatten, erlebten etwas ganz Besonderes: Denn Doris Soffels Rollendebüt als Kundry geriet schlichtweg sensationell. Der zweite Akt, in dem das sündige Weib, die "Urteufelin, Höllenrose" (das ist nun mal Wagner) versucht, Parsifal zu becircen, war so intensiv, leidenschaftlich und erotisch, wie man ihn nur selten zu hören bekommt.
Die Klassikplakate, die in Berliner U-Bahnhöfen so üppig hängen wie nirgendwo auf der Welt, kennen wir nur vom Wegsehen. Trist bedruckte Farbflächen sind das normalerweise, höchstens aufgelockert durch trübe Rüben alter Herren.
Arbeitslose, Junkies, Kleptomanen und anderweitig Gestrandete bilden mittlerweile eine feste Größe im Repertoire moderner Bühnen, auch am Dresdner Theater in der Fabrik, dem TiF. Nun wäre es allerdings eine kurzsichtige Fehlleistung, das TiF des platten Kult-Imports in die Provinz zu bezichtigen.