Wenn es etwas gibt, auf das man sich mit letzter Sicherheit verlassen kann, dann ist es der deutsche Katastrophismus. Alles, was schief gehen kann, muss schief gehen, damit sich die apokalyptischen Sehnsüchte erfüllen.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 01.03.2002 – Seite 2
Tacita Dean, Maria Eichhorn, Daniel Richter und das dänisch-norwegische Duo Michael Elmgreen und Ingar Dragset kandidieren in diesem Jahr für den "Preis der Nationalgalerie für junge Kunst". Mit 50 000 Euro, die die Freunde der Nationalgalerie auf Anregung des verstorbenen Kunstsammlers Rolf Hoffmann jedes Jahr stiften, ist es einer der höchstdotierten Kunstpreise für Gegenwartskunst in Deutschland.
Da wir uns sowieso mitten in der Fastenzeit befinden, sich die ganze Familie mehr oder weniger kasteit und die allgemeine Laune mäßig ist, können wir bei dieser Gelegenheit hier auch mal ein unangenehmes Thema abhandeln: Fremdes Leben in der Wohnung. Dabei geht es keineswegs um Haustiere.
Im Abwehrkampf ist Franz Borkenhagen geübt. Rudolf Scharpings Sprecher muss häufig Unangenehmes in gesetzt-glättende Sprache kleiden.
Arbeit unter höchster Anspannung, in gnadenlosem Tempo, und ohne jeden Sinn. Melanie Gieschen, Jahrgang 1971, beschreibt in ihrem Stück "Die Abzocker", wie Menschen dazu gebraucht werden, nur noch die Zirkulation des Geldes anzuheizen.
Der Mythos lebt: Keine Zeit der Vergangenheit vermag uns heute noch so stark zu faszinieren wie die zwanziger Jahre. Damals war das Leben wild und gefährlich, und die Menschen, getrieben von Leidenschaften, ergaben sich den dekadentesten Ausschweifungen.
Nur der Scheich ist wirklich reich. Goldene Wasserhähne, zwei Ferraris pro Lieblingskamel, zum Frühstück ein Bad in der Milch jungfräulicher Eselinnen, und für die Windspiele freitags Kaviar.
Die Kultusminister wollen nach dem Pisa-Schock keinen nationalen Bildungsbericht mit dem Bund gemeinsam erstellen. Das haben die CDU- und SPD-Länderminister am Freitag einträchtig beschlossen.
Herr und Frau Soukup, beide ehemalige Basketballprofis aus Prag, werden heute auf der Vip-Tribüne der Max-Schmeling-Halle sitzen, vielleicht ein tolles Basketball-Bundesligaspiel zwischen Alba Berlin und TSK Bamberg (15 Uhr) sehen - von ihrem Sohn Milan aber nicht viel mehr als den Hinterkopf erhaschen. Er wird sich einige Reihen unter ihnen niederlassen.
Der US-Technologiekonzern Texas Instruments will den Berliner Mobilfunk-Zulieferer Condat AG übernehmen. Mit dem Vorstand vereinbarte der US-Konzern bereits den Kauf von 56,2 Prozent der Anteile, die bislang von Condat-Gründungsaktionären gehalten wurden.
Dass Werner Müller das Politikgeschäft in der Berliner Mitte grundsätzlich anders versteht als die meisten anderen, das ahnte man. Keine Hektik, keine Sprechblasen, die wie aus der Pistole geschossen aus dem Mund des Wirtschaftsministers quellen, sobald sich ihm ein Mikrofon nähert.
SPD und Grüne wollen sich im Bundestag für die Kennzeichnung von strahlungsarmen Handys stark machen. Die Koalitionsfraktionen bereiten einen Antrag vor, in dem die Bundesregierung aufgefordert wird, sich für ein Handy-Label einzusetzen.
Wer einen Wunsch frei hat, wird sich hüten, eine vorschnelle Wahl zu treffen. Die Mythen bieten erschreckende Beispiele für übereilt ausgesprochene Wünsche.