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BERLINER CHRONIK „Der Baum bist du“ heißt eine mittlerweile von 147 Schulklassen und 17 275 anderen Besuchern besichtigte Ausstellung am Rand des Tiergartens, in der der Galerist Ben Wargin seinen Kampf um das Grün in der Stadt weiterführt. Dazu gehört seine Anregung, für die Papierherstellung keine Bäume mehr zu opfern, sondern lieber aus Abfall maus-graues (weil ungebleichtes) Umweltschutzpapier herzustellen.

Für die SPD ist das eine deprimierende Nachricht: Das Politbarometer meldet bei der Sonntagsfrage unveränderte Werte für alle Parteien. Im Falle der SPD heißt das: 35 Prozent.

Berlin. Der Bundesrat hat am Freitag mit seiner neuen Unions-Mehrheit wesentliche Projekte der rot-grünen Bundesregierung gestoppt: Während die Unionsländer das Verbraucherinformationsgesetz von Ministerin Renate Künast (Grüne) als ungenügend ablehnten, stimmten sie beim umstrittenen Tariftreuegesetz für die Anrufung des Vermittlungsausschusses.

Tausende enttäuschter Fußball-Fans in Senegals Hauptstadt Dakar haben wegen einer Panne an einer Großbildleinwand den Treffer zum 1:0-Triumph des Neulings durch Bouba Diop im WM-Eröffnungsspiel in Seoul gegen Titelverteidiger Frankreich verpasst. Nachdem Versuche gescheitert waren, bei der WM-Party in letzter Minute eine kleinere Leinwand aufzustellen, verließen die Anhänger den Platz, suchten sich Plätze an anderen TV-Geräten und konnten somit wenigstens noch den Schlusspfiff der Partie live am Bildschirm erleben.

Von Giovanni di Lorenzo Ist jetzt Zeit für einen Schlussstrich? Können wir zur politischen Tagesordnung übergehen, nachdem der FDP-Vorstand einstimmig die Äußerungen von Jürgen Möllemann missbilligt hat und versichert, die Partei verstehe sich auch weiter als die Stimme der Mitte und nicht als rechtspopulistisch?

Von Corinna Budras Das American Jewish Committee (AJC) kritisiert die „zunehmend aggressiven Töne gegen Israel in deutschen Medien“. Eine Studie des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung zeige, dass antisemitische Stereotypen das Bild Israels in der deutschen Öffentlichkeit prägen.

Von Robert von Rimscha Im Verhältnis zwischen Rot-Grün und den Medien knistert es. „Die wollen uns weg haben“, hat Gerhard Schröder am 13.

Von Henning Kraudzun Könige der Nacht haben von heute an wieder ein Reich: Der schicke Kingsclub öffnet in seinem neuen Domizil in der Backfabrik. Vier Monate Heimatlosigkeit sind damit beendet.

In der kommenden Woche wollen sich die Innenminister von Bund und Ländern mit einer Reform des Versammlungsrecht beschäftigen. Schon vor Beginn der Innenministerkonferenz (IMK) am Dienstag deutet vieles darauf hin, dass die Demonstrationsfreiheit selbst bei rechtsextremistischen Aufmärschen nur minimal beschränkt werde.

„Bilder, in die man reinwandern kann“, sind bis zum 12. Juli in der Bremer Landesvertretung zu sehen.

Von Gerd Nowakowski Alle Räder stehen still, wenn der starke Arm es will. Der prahlerische Spruch von der Stärke der Arbeiterklasse entspricht nicht der Realität der Gewerkschaften.

Auf das Nein von Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) zum Tariftreuegesetz haben die Gewerkschaften prompt reagiert. Unmittelbar nach der Entscheidung im Bundesrat kündigte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) seine Mitarbeit im bayerischen Beschäftigungspakt auf.

Von Karsten Plog, Kiel Peter Harry Carstensen (55) aus dem Eklsisabeth-Sophien-Koog auf der Halbinsel Nordstrand gilt als volkstümlicher Mann, was ihm besonders bei Bauern, Fischern und Jägern im Land zwischen Nord-und Ostsee viele Freunde beschert hat. Jetzt soll der Nordfriese, der dem Bundestag seit 1983 angehört und gegenwärtig dort dem Agrarausschuss vorsitzt, die seit Jahren zerstrittene CDU im nördlichsten Bundesland einigen.

Von Ekkehard Schwerk Eine Zeitung in heutiger Zeit zu machen, gleicht dem unerschrockenen Bemühen (in der gestanzten Sprache: Herausforderung), mit einer Kelle aus gebauchter und am Boden überdies gekerbter Bowlenschüssel den allerletzten Troppen hervorzuholen. So fiel uns im Bemühen, zur WM den allerletzten Berlin-Troppen für Sie zu kellen in allerletzter Minute vor dem Anpfiff (durch den Chef) die dringliche Frage ein: Wie ist’s denn um die Sicherheit vor den Dieben bestellt?

Von Jacob Heilbrunn Ist es da plötzlich wieder: das hässliche Deutschland? Der Kanzler sagt, Jürgen Möllemanns rechtspopulistische bis antisemitische Ausfälle schadeten dem internationalen Ansehen der Bundesrepublik.

Mehr als ein Viertel aller Wahlberechtigten in Deutschland hält die Vorwürfe von FDP-Vize Jürgen Möllemann gegen den Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Michel Friedman, für berechtigt. 28 Prozent stehen hinter Möllemanns Vorwurf, Friedman fördere antisemitische Haltungen, ermittelte die Forschungsgruppe Wahlen für ihr Politbarometer im Auftrag von ZDF und Tagesspiegel.

Von Clemens Altmann, Algier Brennende Straßensperren aufgebrachter Jugendlicher, eine ganze Region vom Geruch von Tränengas überzogen, mindestens 23 Tote bei einem weiteren Anschlag islamistischer Terroristen: Wahrlich kein Ambiente für friedliche Wahlen. Selbst Präsident Abdelaziz Bouteflika machte bei seiner Stimmabgabe ein mürrisches Gesicht.

Pünktlich zum Kindertag sitzt der Text und jede Drehung klappt: heute Nachmittag ist im SEZ an der Landsberger Allee die öffentliche Generalprobe für das Kindermusical „Berliner Engel“. 60 Kinder aus sieben verschiedenen Bezirken haben die anderthalbstündige Show einstudiert.

Berlin (ce/usi/rvr). Für die Auswahl der Teilnehmer am Anti-Teuro-Gipfel ist Verbraucherministerin Renate Künast im Vorfeld des Treffens heftig kritisiert worden.

Der Berliner Einzelhandelsverband will prüfen, ob in den Berliner Geschäften eine doppelte Preisauszeichnung in Euro und DM sinnvoll ist. Dies haben Verbandshauptgeschäftsführer Nils Busch-Petersen und Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner (PDS) verabredet.

Ohne Superstar Zinedine Zidane ist Titelverteidiger Frankreich zum Auftakt der Fußball-Weltmeisterschaft von WM-Neuling Senegal entzaubert worden. Der Turnier-Favorit verlor am Freitag das Eröffnungsspiel vor 63 000 Zuschauern in Seoul gegen Afrikas Vizemeister mit 0:1 (0:1) und ist damit vor seiner zweiten Partie in der Gruppe A am kommenden Donnerstag gegen Uruguay schon mächtig unter Druck geraten.

Von Andrea Nüsse Riad. „Unsere traditionellen Sportarten sind Schießen, Ringen, Kamelrennen und natürlich Reiten“, sagt Saleh Hammadi, der Chefredakteur der größten saudischen Sportzeitschrift „Al-Riyaddiya".

Von Michael Mara und Thorsten Metzner Potsdam. Große Freude in Potsdam: Politiker der Regierungskoalition und der PDS-Opposition zeigten sich erleichtert und erfreut, dass die endgültigen Verträge über das Eigenkapital der in Frankfurt (Oder) geplanten Chipfabrik unterzeichnet sind.

Von Thomas Seibert Istanbul. Was die psychologische Auseinandersetzung angeht, hat für die Türkei die Fußball-Weltmeisterschaft schon begonnen.

Von Robert Birnbaum Der Parteivorsitzende hat klare Worte gesprochen. So, hat Guido Westerwelle am Freitag gleich zu Anfang dem FDP-Vorstand vorgehalten, gehe es nicht: Der Chef im Nahen Osten und damit in der Pflicht, zur deutschen Innenpolitik zu schweigen - und daheim tanzen die Mäuse auf den Tischen!

Wer im europäischen Ausland krank wird, der kann sich mit einem Auslandskrankenschein behandeln lassen. Der Reisende ist in diesem Fall aber an die staatlichen Krankenleistungen des Urlaubslandes gebunden – und die können geringer ausfallen als zu Hause.

Von Bernd Hops Ein Wirtschaftsindex nach dem anderen zeigt in Deutschland und in Europa nach oben. Zwar noch zögerlich, aber fast alle Experten sind sich sicher: In der zweiten Jahreshälfte kommt der Aufschwung.

Es riecht nach Jasmin, Weihrauch und Rosenhölzern, Frauenstimmen erfüllen den Saal. Die Stimmung ist ausgelassen in der Residenz des bahrainischen Botschafters Adel Sater.

Wer sein Gepäck nicht selbst an den Urlaubsort transportieren will, kann es auch dorthin schicken. Will man einen Koffer von 20 kg versenden, ist das bei der Post am günstigsten.

Die Sache ist im Grunde ganz einfach. Die FDP und ihre Führung soll sich eindeutig von allen antisemitischen und rechtspopulistischen Tendenzen distanzieren.

Von Matthias Thibaut, London Einig sind sich die Briten nach Tony Blairs umfassender Kabinettsumbildung über eins: Die Beförderung des ersten Schwarzen an den Kabinettstisch war ein lange überfälliges Signal und zeigt den schwarzen Briten, dass auch sie Chancen im Land haben. Paul Boateng, der als „Chief Secretary“ im Schatzkanzleramt nun die im Sommer anstehende Sparrunde leiten wird, kommt allerdings nicht gerade aus den Elendsvierteln der schwarzen Einwanderer.

Von Matthias Thibaut, London Die Drehbuchschreiber von „Coronation Street“ hätten es nicht besser machen können. Wenn sich am Samstagabend beim Promenadenkonzert die Teleobjektive der Kameras auf die königliche Loge richten, beginnt, begleitet von den süßen Cellotönen von Mstislaw Rostropowitsch, das vorläufige Schlusskapitel dieser Familienserie.

Sie sind die zentralen fünf Frauen seines Lebens: die Ehefrauen Minna Beckmann-Tube und Quappi Beckmann, seine Mäzeninnen - und Geliebten - Lili von Schnitzler und Käthe von Porada sowie die langjährige Geliebte Naila (Hildegard Melms). Max Beckmann malte das lebensgroße Gemälde 1935 in Berlin und stellte sich indirekt zwischen sie: Ein Handspiegel, den eine der Frauen hält, gibt sein Antlitz wider.

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