Vielleicht war es ein schlechtes Omen. Wenige Stunden vor dem Anpfiff des WM-Finales zwischen Deutschland und Brasilien wurde Oliver Kahn vom Fußball-Weltverband Fifa als bester Torwart der Weltmeisterschaft 2002 geehrt.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 01.07.2002
Von Caroline Fetscher Heute tritt das Römische Statut für den Internationalen Strafgerichtshof in Kraft. Ein Menschheitstraum wird Wirklichkeit.
Vor der Apostel-Paulus-Kirchengemeinde, ihren Kita-Kindern und Pfarrer Michael Daudert wollte sich niemand für die Kürzungen bei Kitas verantworten. Jedenfalls war keiner der geladenen Politiker zum Gottesdienst in Schöneberg erschienen.
Von Robert Birnbaum Seinen Freunden galt er als Patriot, seinen nicht eben wenigen Gegnern als Reaktionär. Beiden Charakterisierungen ist eins gemeinsam: Alfred Dregger ist meist als Mann von gestern wahrgenommen worden.
Von Barbara Carton Auf einem der süßesten Schwarzmärkte der USA mischen gutherzige Großmütter mit. Eine von ihnen ist die Versicherungsvertreterin Deb Nelson.
Von Michael Zajonz Dass der Deutsche Bundestag diese Woche über den Wiederaufbau des Berliner Schlosses abstimmen wird, verdankt sich nicht nur der Expertenkommission „Historische Mitte“, sondern ebenso dem Engagement von Bürgervereinen wie Wilhelm von Boddiens Förderverein Berliner Stadtschloss oder der Gesellschaft Historisches Berlin. Die Einschränkung, dass sich die Parlamentarier zwischen zwei mehr oder weniger historisierenden Varianten der Wiederherstellung entscheiden sollen, illustriert in verblüffender Deutlichkeit einem noch vor wenigen Jahren undenkbaren common sense deutscher Erinnerungskultur: die allerorten beabsichtigte oder schon ins Werk gesetzte Rekonstruktion lange aufgegebener Wahrzeichen.
Stellen Sie sich vor, Sie stehen auf einem Bahnsteig der DB, warten auf einen Zug, der möglicherweise sogar pünktlich kommt, und Ihr Blick fällt auf dieses Plakat: Ein Mann, Mitte Dreißig, leicht gehobenes Management, sitzt locker zurückgelehnt in einem Sessel (Zugabteil?) und schaut zufrieden in seine ungewisse Zukunft.
Dass das Hannoveraner Volksbad Limmer sich extra für das große Ereignis herausgeputzt hatte, kann man nicht unbedingt sagen. Ein Cocktailstand da, ein Würstchengrill da und über allem eine Bretter-Empore mit Pommesbude.
Ein junger Autofahrer, der die Gewalt über seinen Wagen verlor, verletzte gestern Mittag zwei Fußgänger. Die beiden Passanten hielten sich auf dem Gehweg der Pohlstraße in Tiergarten auf, als der Fahrer von der Potsdamer Straße aus abbog.
Von Thorsten Metzner Potsdam. Wer wird neues Stadtoberhaupt von Potsdam?
Von Harald Maass, Peking Hongkong glitzert noch. Wer mit der alten britischen Star-Ferry im Hafen anlegt, dem verschlägt diese Stadt noch immer den Atem.
Im Oktober 1998 wurde die Straßenverkehrsordnung zu Gunsten der Radfahrer geändert. Seitdem gilt, dass Radwege nur noch benutzt werden müssen, wenn sie mit dem blauen Verkehrsschild „Radweg“ gekennzeichnet sind.
Zum WM-Endspiel gestern Mittag saß einer allein am Haupteingang des Olympiastadions: Halili Safet, Stadionpförtner. Kein Mensch in der Nähe.
Von Gregor Dotzauer In Zeiten politischer Depression lohnt es sich, den Blick nach Österreich zu richten. Schon Wiener Verhältnisse genügen, um auf die demokratischen Tugenden der Berliner Republik ein fröhliches Lied zu singen.
Von Dirk Schönlebe und Ralph Hübner Grenzenlose Begeisterung bei den einen – Enttäuschung bei den anderen: Die Anhänger der Brasilianer feierten auf der ganzen Welt den Sieg bei der Fußball-Weltmeisterschaft. Millionen Fußballanhänger in Deutschland haben dagegen der Nationalelf vergeblich die Daumen gedrückt.
Nach dem Boom der neunziger Jahre kommt jetzt das böse Erwachen. Nachdem Vorstände, Aufsichtsräte, Investoren und Politiker die guten Zeiten abgefeiert haben, ist die Party jetzt vorbei: Amerika merkt, dass es nicht nur ein paar Betrüger im Dreiteiler gab.
Berlin. Die Berliner Wasserbetriebe (BWB) trennen sich von ihrem Verlustbringer Schwarze Pumpe.
Von Martina Ohm Von wegen Euro-Schwäche. Pünktlich zum Ferienbeginn sorgt Europas Gemeinschaftswährung bei vielen für gute Laune.
Hat Europa jetzt die richtige Mischung aus Währungsstrategie und Steuerpolitik gefunden? Von der Europäischen Zentralbank gingen seit langem hoffnungsvolle Impulse aus, und jetzt spielen auch die europäischen Regierungen mit.
Nun ist die Weltmeisterschaft vorbei, Deutschland steht glänzend da in aller Welt – aber was heißt schon Deutschland? Streng genommen handelt es sich um knapp 20 junge Männer und ihre Trainer, ungefähr das Personal einer durchschnittlichen Autowerkstatt, für deren Erfolg ja nun wirklich niemand grölend durch die Innenstadt ziehen würde.
Nord- und südkoreanische Kriegsschiffe liefern sich im Gelben Meer seit Jahren ein gefährliches Katz- und Maus-Spiel. Eines steht jedoch fest: Mit dem blutigen Seegefecht am letzten Wochenende der Fußball-WM haben es Nordkoreas Führer wieder mal geschafft, sich selbst den größten Schaden zuzufügen.
Otto Schily (Bundesinnenminister): „Unsere Mannschaft hat glänzend nach vorne gespielt. Am Ende war es ein glücklicher, aber auch verdienter Sieg der Brasilianer.
Schlank, elegant schwang sie um die Ecken, setzte mit Höhendominanten und aufgelockerten Grünflächen Akzente jenseits der baulichen Tradition. Wer die Bauten dieser Epoche verstehen will, der muss sich in die Nachkriegszeit einfühlen, die zwischen personeller Kontinuität aus dem „Dritten Reich“ und Neuanfang schwankte.
Soviel Ikea war noch nie: 1979 startete das Unternehmen mit der ersten Filiale in Spandau, 1993 eröffnete der Standort Waltersdorf, im Oktober 2003 soll es die Billy-Regale am Schöneberger Sachsendamm und Ende August 2004 auch an der Landsberger Allee in Lichtenberg geben. „Zum ersten Mal hat es einen Architektenwettbewerb für ein Ikea-Haus gegeben“, sagt Hans Schaefer, Geschäftsführer der Ikea Verwaltungs GmbH.
Die Weltbank (siehe Interview auf Seite 17) wurde 1944 gegründet, um den Wiederaufbau der durch den Zweiten Weltkrieg geschädigten Länder zu finanzieren. Heute ist sie die größte Entwicklungsbank.
Von Martín E. Hiller Am Sonntag endete eine ungewöhnliche WM.
Herausforderung 1: Das kleine Finale zwischen Korea und der Türkei lieferte Szenen, wie sie selten geworden sind beim Fußball. Sieger und Besiegte ließen sich gemeinsam vom Publikum feiern, von den Rängen gab es Jubel für beide Teams.
In der 26. Ausspielung der Glücksspirale wurden gestern folgende Gewinnzahlen ermittelt: 7,50 Euro gewinnen Lose mit der Endziffer 8, 25 Euro gibt es für die Endziffern 30, 50 Euro für 875, 500 Euro für 8463, 5000 Euro für 52810.
Herausforderung 2: Vor allem die Bilder aus Korea haben jeden beeindruckt. Hunderttausende, die sich auf den Straßen und Plätzen der Großstädte des Landes vor den Großbildleinwänden die Spiele anschauten, ein regelmäßiger Verkehrskollaps einkalkuliert.
Von André Görke Berlin. Männer wie Pierre Littbarski sollte man nicht verärgern, wenn man in der Branche noch ein bisschen Geld verdienen will.
Beim Sommerball in der Russischen Botschaft wollte der Gesandte Sergej Krylow die baldige G8-Mitgliedschaft, das 50-jährige Botschafts-Jubiläum Unter den Linden und die neue Qualität der bilateralen Beziehungen in der Ära Putin-Schröder feiern. Diese Anlässe, so Krylow und Mitgastgeberin Andrea von Knopp, Delegierte der deutschen Wirtschaft in Russland, bei der Begrüßung der mehreren hundert Festgäste, erforderten ein opulentes Fest.
Jetzt geht’s wirklich los. Der Wahlkampf wird zur täglichen Herausforderung.
Herr Bhagwati, beim G8-Gipfel haben die Wohlstandsnationen den armen Ländern Afrikas gerade zusätzliche Milliarden versprochen - aber nur, wenn sie selbst mit anpacken. Ist das der richtige Ansatz oder nur eine schlaue Marketing-Idee?
Eine halbe Stunde vor Tagungsende ist das Leitwort widerlegt. Um die „Toleranz“ ging es bei der Alfred-Herrhausen-Gesellschaft der Deutschen Bank.
Tel Aviv. Der israelische Verteidigungsminister Benjamin Ben-Elieser will einen kleinen Teil der illegal errichteten Außenposten von jüdischen Siedlungen im Westjordanland räumen lassen.
Von Christoph Daum Es ist schade, und es ist kurios: Die deutsche Mannschaft hat im Finale ihr bestes Spiel bei dieser WM gemacht – und verloren. Sie hat sich nicht, wie erwartet, hinten reingestellt und auf die Defensive gebaut, sondern das Spiel in die Hand genommen, vielleicht zu entschlossen.
Yokohama (Tsp). Der Fußball-Weltmeister 2002 heißt Brasilien.
KOMMENTAR Von Claus-Dieter Steyer Die Frankfurter Marienkirche erhält ihr Herz zurück. Dieser Satz von Bischof Huber krönte die an Symbolik kaum zu überbietende Feier über die Ankunft der mittelalterlichen Fenster aus Russland in der Oderstadt.
Von Peter Siebenmorgen Noch sind Siegeswille und -zuversicht in CDU und CSU zu stark, als dass schon jetzt mit einem Aufbrechen alter Rivalitäten oder neuer selbstzerstörerischer Streitereien zu rechnen wäre. Ein Hauptgrund für die neue Eintracht liegt ja auch darin, dass dieses Mal ausgerechnet der größte Störenfried aus früheren Tagen, die kleinere bayerische Schwester, auf Geschlossenheit Wert legen muss.
Von Thomas Seibert Istanbul. Mit einem Schuss Wehmut und dem Gedanken an eine verpasste Chance hat die Türkei am Wochenende den 3:2-Erfolg ihrer Fußballmannschaft im Spiel um Platz drei gegen WM-Gastgeber Südkorea gefeiert.
Dem Himmel sei Dank: Die Brasilianer hatten es nach ihrem WM-Sieg sehr eilig, Jesus ihre Dankbarkeit auszusprechen. Zuerst bildeten die Spieler einen Kreis, fassten sich an den Händen, drückten abwechselnd die Köpfe auf den Rasen und blickten versonnen nach oben.
Von Stefan Herrmanns Yokohama. Verlierer dürfen gar nichts.
Heute beginnt der 7. Parteitag der israelischen Arbeitspartei.
„Der richtige Berliner“ heisst Walther Kiaulehns Buch über die Berliner Sprache. Den richtigen Dieter Hildebrandt möchte man ihn im Unterschied zu dem Kabarettisten gleichen ns nennen - allemal in Berlin, wo er, wie er einmal geschrieben hat, „immer wieder zur Welt gekommen ist.
Von Veronika Czisi Im Juni haben sie es endlich geschafft. Der Dax ist erneut unter die 4000-Punkte- Grenze und damit nahe an sein Septembertief abgetaucht; exakt 871 Punkte verlor der deutsche Leitindex.
DAS SPIEL IST AUS! Was bleibt von dieser Weltmeisterschaft?
Der Mann hat Kondition. Am Sonnabend noch füllte er mit Ehefrau Reni und Mitgliedern des Berliner Theaterclubs das Maxim-Gorki-Theater.
Von Stefan Hermanns Der Fußball, so behaupten Nostalgiker gelegentlich, schreibt seine eigenen Geschichten. Das ist Unsinn.