Der Goldene Bär der 58. Berliner Filmfestspiele geht an den brasilianischen Wettbewerbsbeitrag "Tropa De Elite". Der Favorit "There will be blood" ging ebenfalls nicht leer aus. Und auch der Publikumsliebling "Happy-Go-Lucky" hatte Erfolg bei der Jury.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 16.02.2008
Der Wuchtigste zuerst: Paul Thomas Anderson über „There Will Be Blood“
Ich lese jetzt manchmal im Internet den „Oneida Dispatch“, die Lokalzeitung von Oneida-County, USA. Ich tue das nicht wegen des Duells Obama-Clinton, sondern weil die Sachen bringen, von denen würde man sonst nie erfahren.
Drei Stunden soll er dauern – Schreck lass nach. Doch schon in den ersten Minuten entwickelt „The Feature“ eine soghafte Wirkung, die jegliche Zeit vergessen lässt.
Hier ist kein andächtiges Zuhören gefordert, sondern aktives Mittun: Andreas Peer Kähler und das Kammerorchester Unter den Linden fordern bei der Funny Family Symphony sein kleines und großes Publikum zum Klatschen, Stampfen und Kanonsingen auf. Musikalisch sind von kubanischen Rhythmen, schwedischer Polka und russischem Wiegenlied alles dabei.
Kugelsichere Songs: Der Wahlberliner Joe Jackson bringt sein zorniges Album „Rain“ heraus. Darin enthalten sind sowohl Stimmungswechsel als auch Kühle und Melodiosität.
Cidade dos homens
Kleiner Bär, große Party: Im Haus der Kulturen wurde zum 22. Mal der schwul-lesbische Filmpreis - der Teddy verliehen.
Ende der Lügen: Andrzej Wajda zeigt sein Historien-Drama "Katyn" und gibt der Realität Raum. 1940 lässt Stalin 20.000 polnische Offiziere erschießen. Darunter auch den Vater des Regisseurs. Ein Film als Totenklage und Ode an die Wahrheit.
feiert 10. Geburtstag
Ein Almanach zu Andy Warhol
Vergeblich bemühte sich Milva einen Barhocker, der ihr auf der Bühne im Wege stand, beiseite zu zerren. Schließlich schubste sie ihn wütend aufs Parkett.
"The Other Boleyn Girl" von Justin Chadwick rückt ein Drama ins rechte Licht: Zwei Schwestern buhlen um die Gunst des englischen Königs. Der Film - eingetaucht in nachempfundene Blautöne wie auf einem BIld - ist aber auch Sittengemälde.
Eine Entdeckung und eine Erschütterung: Der Film "Ballast" von Lance Hammer spielt in den Sümpfen des Mississipi und stellt drei Schwarze in den Mittelpunkt, die sich durch' s Leben schlagen. Das kleine Juwel beendet den Wettbewerb.
Tag für Tag entsteht jede Menge Filmmüll. Berlinale-Partygäste erinnern sich an das Schlimmste, was sie je gesehen haben. Ein deutscher Schauspieler nennt ganz selbstironisch einen Film, in dem er mitspielt...
Martenstein sieht dem Tod ins Auge und geht nach Hause
Heute: BEATRICE BEHN, Studentin
Auf dem Weg zu den Weltbesten: Die Madrider Kunstmesse Arco feilt erfolgreich an ihrem Image. Mit luftigen Hallen und neuem Konzept setzt sie sich durch- und stellt deutsche Messen in den Schatten.
„Baltic Pop“: Junge Fotografie aus dem Osten in der Galerie Giedre Bartelt
Jens Hinrichsen staunt über das, was Künstler zu Papier bringen
Trotz des Volksbühnen-Bashing, derzeit beliebter Sport im Feuilleton, gibt es immer wieder Sehenswertes am Rosa-Luxemburg- Platz. Hinter dem schrägen Titel Die Schinkenhand und der Todverbirgt sich eine Lesebühne, die junge Autoren aus Berlin wie Nina Lucia Bussmann oder Martin Lechner auf ihre Alter Egos aus dem Hamburger MACHTclub treffen lässt, darunter Hartmut Finkeldey und Gordon Roesnik.
Luftnummer, Lustmaschine: Die temporäre Kunsthalle auf dem Berliner Schlossplatz nimmt Formen an – auf dem Papier
"Niemand ist vergleichbar": Scarlett Johansson und Natalie Portman stellen sich bei der Berlinale der Presse, lächeln beide, loben sich. Die Darstellerinnen von "Die Schwester des Königs" könnten jedoch nicht unterschiedlicher sein - eine persönliche Begegnung mit beiden.
Musikfilme? Filmmusik: ein Festival-Soundcheck
Anne Beckmann (24) wartete vergeblich auf Mia Farrow
In "Julia" stöckelt sie als Alkoholikerin durch den Morgen nach der Party. In Isaac Juliens Panorama-Beitrag "Derek" läuft sie mit hellwachem Blick durch London. Tilda Swinton spricht sich aus: Über Filmkunst, Aids und Oscars.