
Bernd Matthies über die Berlin-Kampagne

Bernd Matthies über die Berlin-Kampagne
Der Tod ist groß, hat Rilke geschrieben. Zu groß, um ihn in der Hand zu haben.
Die schlechte Nachricht zuerst: Bis zum Herbst wird der Streit weitergehen, ob es bei der Kooperation der Charité mit dem Klinikum Buch eine Quersubventionierung zugunsten des privaten Klinikbetreibers Helios gab. Denn die Opposition im Abgeordnetenhaus sieht ihr Misstrauen durch die Feststellung der Prüfer bestätigt, dass von der Charité-Leitung wesentliche Teile der Unterlagen nicht vorgelegt werden konnten.
Wenn sie ganz ehrlich zueinander sind, gestehen sich Jugendsozialarbeiter und ihre Geldgeber ein, dass es bislang kein Rezept gibt, männliche Jugendliche mit Migrationshintergrund in die Mehrheitsgesellschaft zu integrieren. Kein Fußballprojekt, kein Berufsgrundschuljahr, kein Migranten-in-Ausbildung-Programm funktioniert wirklich.
Hasardeure wie Lafontaine und Kaczynski wollen die EU zerstören
Österreich widmet sich nach der EM wieder seiner Lieblingsdisziplin: der Selbstzerstörung
Wie kann man männliche Jugendliche mit Migrationshintergrund in die Mehrheitsgesellschaft integrieren? Die Kinder- und Jugendhilfe muss darauf andere Antworten finden - mit anderem Personal.
Erst demontiert die SPÖ ihren Bundeskanzler, dann die Kehrtwende in der Europapolitik. Österreich widmet sich nach der EM wieder seiner Lieblingsdisziplin: der Selbstzerstörung.
Der Tod ist groß, hat Rilke geschrieben. Zu groß, um ihn in der Hand zu haben. Kein Gesetz kann ihn fassen. Das macht die Debatte, die um die Sterbehilfe entbrannt ist, so hilflos. Als gelte es, ein moralisches Pflichtpensum zu erledigen.
Das Projekt EU kann scheitern: Hasardeure wie Lafontaine und Kaczynski betreiben das Auseinanderbrechen aktiv. Und der Rest Europas zieht sich in einen Dornröschenschlaf zurück.
Der Streit um die Kooperation der Charité mit dem Klinikum Buch wird noch eine Weile andauern. Doch er hat auch einen positiven Effekt.
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