Man kann seinen Kopf auf vielfältige Weise verlieren, nicht alle sind gleich erfolgreich. Da ist, erstens, die Hitler-Methode: Man sitzt bei Madame Tussauds am Schreibtisch und überlegt, ob man erst Blondie und dann Eva vergiften soll oder umgekehrt, und plötzlich nimmt einen ein Mann in den Schwitz kasten, wie in diesen Pseudo-Ringershows im Fernsehen.
Alle Artikel in „Meinung“ vom 12.07.2008
Der Bund ist nur zu Gast, und selbst der Berliner Senat muss fragen, wenn er etwas will – im Bezirk Mitte. Dort schlägt das Herz der Hauptstadt, dort stehen der Bundestag, das Kanzleramt und das Brandenburger Tor.
Muss man sich über eine falsche Behördenentscheidung erst laut und öffentlich aufregen, damit dann richtig entschieden wird? Nach der Diskussion um das von der Bundeswehr vor dem Reichstag geplante, dann vom Bezirk Mitte untersagte und zu guter Letzt jetzt erlaubte Gelöbnis von Rekruten gewinnt man diesen Eindruck.
Berlin sollte die Ufer der Spree entwickeln – statt im Status quo zu verharren
Aus und vorbei. Der Traum, durch den Zukauf des Charterfliegers Condor in die Reihen einer Lufthansa aufzusteigen, ist für Air-Berlin-Chef Joachim Hunold ausgeträumt.
Die 500 Bundeswehr-Rekruten werden den Fahneneid nun doch auf dem Platz der Republik leisten. Einige Fragen bleiben offen.
In Deutschland herrscht eine neue Atmosphäre der Zurückhaltung - nicht erst seit der Einführung des Sarrazin-Menüs.
Der Zukauf von Condor durch Air Berlin ist geplatzt. Doch vielleicht ist das ganz gut so.
Ob Obama-Rede oder Bundeswehr-Gelöbnis: Der Bürgermeister von Mitte hat immer ein Wörtchen mitzureden. Doch er gilt als politischer Raufbold.