
Als er die akademische Welt vollständig verlassen hatte, nannte er sich „Globetrottel“
© Kai-Uwe Heinrich
Wir erinnern auf dieser Seite an nicht-prominente Berliner, die in jüngster Zeit gestorben sind.
Als er die akademische Welt vollständig verlassen hatte, nannte er sich „Globetrottel“
Mörder, Einsiedler, Schmetterlingssammler. Und dann sie, die alldem so fernstand und doch irgendwie dazugehörte
Als sie ihrem Sohn einmal den Hintern versohlte, erschrak sie fürchterlich und bat: „Sag es niemanden, ja?“
Er verkaufte Goldhamster, schippte Kohlen, verkaufte Prospekte. Und er goss Fidel Castro einen Whisky ein. Eine Million wollte er verdienen
Den Satz „Bitte setzen Sie sich!“ beherrschte sie auf Lettisch, Russisch, Jiddisch und Polnisch
Um seine Talente zu bündeln, gab es nur einen Traumberuf: Galerist
„Guckt mal das schöne Wetter!“, sagt sie auf Ausflügen, „Stellt euch vor, es würde jetzt regnen.“
Ehefrau, Mutter und Kommanditistin war sie. Sie ließ sich scheiden und wurde noch viel mehr.
Er war ein Mauerspringer. Wie machte er das nur? Und warum, für wen? Udo Lindenberg hat er in den Osten gebracht.
... und ein Brückenbauer, der die Stadtteile verband
Mit seinem Vater beobachtete er das Panorama des Bombenkrieges vom Dach aus. Das prägte ihn fürs Leben
Konterrevolutionäre Plattform? Sie hat Filmgeschichte gelehrt, sonst nichts. Jetzt war sie arbeitslos - mitten in der DDR!
Man hört ja nicht zwingend auf, ein Wildfang zu sein, nur weil die Zeit voranschreitet
Es schien ihm tatsächlich möglich, alles zu schaffen, ob nun mit Ausbildung oder ohne.
Einen Karriereplan gab es nicht. Wozu auch? Es gab die Freiheit.
Immerzu lernte er Leute kennen, die Leute kannten, die andere Leute kennen lernen wollten.
Ihm genügte es, wenn das Leben seinen Anforderungen gerecht wurde
Sie hätte sich nicht immer hintanstellen sollen, hätte durchaus mal auf den Tisch hauen können.
Sie hat selbst ihre Trauerrede geschrieben. Hier ist sie
Er hätte ein düsteres Bild zeichnen können. Doch er fand immer ein hoffnungsvolles Detail
Er besaß ein gewisses Talent zum Glück, das darin bestand, sich nie allzu weit vorzuwagen
Ihr Laden: „ein Hausfrauen-Traum von Romantik und Rüschen, von Sehnsucht und Spitze“
Wie lange würde er bleiben? Würde er je zurückkommen? Keine Ahnung. Wozu auch, das Leben war jetzt.
Als er zur Welt kam, stöhnten drumherum Verletzte. 45 Jahre später hob er Julia Roberts auf die Berliner Mauer
Kein zusammengebasteltes Heldentum im Nachhinein: „Wir waren wie die meisten anderen: ein bisschen gleichgültig, sehr uninformiert.“
Das Vertrauen in das eigene Talent war nicht immer riesengroß, doch seine Ziele waren es
Aus Worten Verse, aus Brotkrumen und Butterresten kleine Geburtstagstörtchen
Es konnte wohl auch vorkommen, dass er seine distinguierte Höflichkeit von sich warf und scharf im Ton wurde.
Der Mauerfall: kein Glückstag. Aber irgendwie fand sie sich zurecht im neuen System
Er tischlerte für den „Kessel Buntes“ die Showtreppen, auf denen 40 lange Beine herunter- und herauftanzten
Noch mit 81 hoffte sie, dass der junge Prinz käme, der ihr geben würde, was das Leben ihr schuldig geblieben war
Nicht glauben, erkennen, was man sieht. Denn Bilder führen oft auf eine falsche Fährte
Ihr Anspruch, „als einzelne, alte, dicke, kleine Frau etwas ändern“ zu wollen, stieß viele vor den Kopf.
Eigentlich interessierten sie nur Außenseiter. Vielleicht, weil sie selber eine Außenseiterin war, wenn auch eine dominante
Sie ruinierte ihre Stimme in der Schule – und stellte sie an der Universität wieder her
Manche spielen, weil sie nicht wissen, wer sie sind. Er wollte sich einfach verwandeln
„Das Korsett ist zu mir gekommen“, sagte sie. Was ein bisschen zu bescheiden klingt
Versuche, über heikle Dinge zu sprechen, endeten eher früher als später bei der Oktoberrevolution
Warum nur verteidigte sie so lange das System, dem sie entflohen war?
Small Talk mochte er nicht, solange es noch was zu tun gab in der Stadt
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