Eine knappe Woche nach der Übernahme des traditionsreichen Filmverlags der Autoren macht der Verleih-Riese Kinowelt Medien AG erneut Schlagzeilen: Mit dem Kauf der Berliner Jugendfilm GmbH gehört nun auch der mit 65 Jahren älteste deutsche Filmverleih zu dem Münchner Konzern-Imperium. Das Familienunternehmen war von einem Onkel des 1995 verstorbenen Berliner CDU-Politikers Jürgen Wohlrabe gegründet, von diesem selbst lange Jahre geführt und dann an die Kinder Judith und Marc Wohlrabe vererbt worden.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 20.10.1999 – Seite 3
Brandenburgs Regierung steht hinter dem neuen Wirtschaftsminister Wolfgang Fürniß (CDU). "Das Kabinett hält ihm den Rücken frei", sagte der Chef der Staatskanzlei, Rainer Speer (SPD), am Mittwoch.
Die Geschichte spiele ein theatralisches Doppelspiel, meinte Marx, weshalb sich historische Ereignisse gerne ein zweites Mal ereignen: zuerst als Tragödie und später als Farce. Auch ohne die große Weltgeschichte zu bemühen, fühlen wir uns an diesen Satz erinnert, wenn wir jetzt ein Buch des in Deutschland wenig bekannten Verlages Schwabe & Co.
Zwischen dem einsamen Mann und seinem Volk liegt ein weiter Park. Die Fahrt führt neben hohen Tannen und ausladenden Buchen vorbei.
Der Chef des US-Halbleiter-Konzerns Advanced Micro Devices (AMD), Jerry Sanders, sieht Dresden als künftiges europäisches Zentrum für Mikroelektronik. Dies sagte er am Mittwoch bei der Eröffnung des AMD-Werkes "Fab 30" in Dresden.
Mit einer symbolischen Weltkarte des Lebens will die Umweltstiftung World Wide Fund for Nature (WWF) auf der Weltausstellung Expo 2000 bedrohte Regionen in aller Welt retten. "Alle 20 Minuten verabschiedet sich eine Art für immer von diesem Planeten", sagte Georg Schwede, Geschäftsführer des WWF-Deutschland in Hannover.
Die erdrückende Übermacht von George W. Bush hat einen weiteren republikanischen Präsidentschaftskandidaten zur Aufgabe gezwungen.
Die Spötter haben anscheinend Recht. Als mit der neuen Bundesregierung das alte Organ des Bundessicherheitsrates wieder belebt wurde, orakelten einige, dieses Gremium sei nur dazu da, um Außenminister Joschka Fischer zu kontrollieren.
Die Grünen haben doch irgendwie Recht, im Nachhinein und für die Zukunft gesehen. Berlin ist anders, lautete ihr Wahlslogan.
Die Ostländer sollten sich an der geplanten Hilfe für die Krankenkassen in Ostdeutschland ebenfalls beteiligen. Das forderte der Vorstandschef der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) in Baden-Württemberg, Roland Sing, in einem Gespräch mit dem Tagesspiegel.
Das Gremium tagt so geheim, dass selbst die Tatsache, dass es tagt, offiziell nur widerwillig bestätigt wird. Normalerweise hält sich Joschka Fischer präzise an solche Formalien.
Der japanische Vize-Verteidigungsminister Shingo Nishimura ist nach seinem Vorschlag einer atomaren Bewaffnung seines Landes zurückgetreten. Der für seine reaktionären Äußerungen zur Sicherheitspolitik bekannte Politiker hatte mit den Äußerungen heftige Proteste ausgelöst.
Die Jungen melden sich. Die Jungen von der IG Metall, um genau zu sein.
Claudia Roth (44) ist Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses im Bundestag. Mit der Grünen-Politikerin, die dem linken Flügel ihrer Partei zugerechnet wird, sprach Matthias Meisner.
Der rheinland-pfälzische Sozialminister Florian Gerster hat sich gegen den Plan der Bundesregierung gewandt, auch Sozialhilfeempfänger von der Kindergelderhöhung um monatlich 20 Mark zum 1. Januar 2000 profitieren zu lassen.
Rainer Schüttler hat beim mit 725 000 Dollar dotierten Tennisturnier in Lyon das Achtelfinale erreicht. Der Bad Homburger bezwang den an Nummer 15 gesetzten Russen Marat Safin mit 6:1, 6:4 und bestätigte damit seine hervorragende Form.
Das Betriebsklima bei Bayer Leverkusen auf dem Rückflug war so frostig wie zuvor die Temperaturen in Kiew. Totenstille herrschte nach der 2:4 (1:2)-Pleite beim Dynamo Kiew.
Gut zwei Wochen nach dem schweren Zugunglück in London mit 30 Toten hat der Direktor der privaten britischen Bahngesellschaft Railtrack ein Ende der "Hysterie über Bahnsicherheit" gefordert. Er stieß damit in Großbritannien am Mittwoch auf Wut und Unverständnis.
Sie konnten die Hälse recken wie sie wollten, vom Angeklagten sahen die Zuschauer dennoch so gut wie nichts. Nur den Rücken eines ziemlich kleinen Mannes, der mit Gurten angeschnallt im Rollstuhl saß.