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Botschaften aus dem Untergrund: für seine neue theatrale Unternehmung - eine Bühnenfassung von Javier Tomeos Kultroman "Der Marquis schreibt einen unerhörten Brief" - hat sich Jungregisseur Christian Barthelmes einen passenden Spielort im Berliner Underground erschlossen. Die ehemalige Kegelbahn im Keller der Sophiensäle verwandelt sich in das verborgene Schreiblabor des Marquis von O.

Von Sandra Luzina

Das Orchester der Deutschen Oper Berlin steht im Kampf um seine Privilegien innerhalb des Theaters allein da. Bei einer Pressekonferenz des Leitungsteams forderte gestern selbst der Personalrat des Hauses die Musiker auf, "sofort jedes Handeln zu unterlassen, das den Spielbetrieb gefährdet".

Alle Teilnehmer beim kommenden "Treffpunkt Tagesspiegel" stehen jetzt fest. Über das Ergebnis der Abgeordnetenhauswahl werden am Montagabend Peter Strieder (SPD), Klaus Landowsky (CDU), Harald Wolf (PDS) und Renate Künast (Grüne) mit Tagesspiegel-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo diskutieren.

Gravierende Defizite bei der geplanten Verlagerung von Senatsaufgaben in die Bezirke haben gestern die drei bündnisgrünen Bürgermeister von Kreuzberg, Tiergarten und Schöneberg, Franz Schulz, Jörn Jensen und Elisabeth Ziemer kritisiert. Das Abgeordnetenhaus habe 1998 zwar beschlossen, welche Aufgaben die Bezirke übernehmen sollen, in der Praxis verzögere der Senat jedoch die Umverteilung der Kompetenzen.

Maki Ishiis erste Oper - ein opus 113, wie das Programmheft vermerkt - ist gleichzeitig auch das erste Vokalwerk des 1936 geborenen japanischen Komponisten, der seit den späten 50er Jahren immer wieder auch für längere Zeit in Berlin gelebt hat. "Das Schiff ohne Augen" entstand als Amsterdamer Kompositionsauftrag und wurde jetzt, wenige Tage nach der Uraufführung in Utrecht, auch hier vorgestellt.

Die Volksbühne hat schon hinter sich, was die anderen Berliner Theater jetzt versuchen - den profunden NeubeginnRüdiger Schaper Es ist Oktober, und noch immer hat die neue Spielzeit nicht begonnen. Nicht wirklich.

Die Berliner Jusos "schäumen vor Wut" über Äußerungen der SPD-"Quadriga": Walter Momper, Peter Strieder, Annette Fugmann-Heesing und Klaus Böger hatten am Donnerstag gefordert, die SPD solle in einer nächsten Großen Koalition die Hälfte der Senatssitze besetzen. "Es ist lächerlich und unglaubwürdig, jetzt über die Postenverteilung nach der Wahl zu streiten", erklärte Juso-Landesvorsitzender Hendrik Weipert.

Über drei Millionen Eltern können mit insgesamt rund 900 Millionen Mark Steuerrückerstattung rechnen, weil die Kinderfreibeträge von 1985 bis 1995 (außer 1992) zu niedrig gewesen sind. Der Finanzausschuss gab grünes Licht für ein entsprechendes Gesetz, mit dem einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts Rechnung getragen wird.

Auch Nicolas Kiefer ist eine Runde weiter, hatte allerdings gegen Jiri Novak ziemlich zu kämpfenAnke Huber und Nicolas Kiefer haben bei den Tennisturnieren in Filderstadt und Basel im Gleichschritt ihre Achtelfinal-Aufgaben gelöst. Die Karlsdorferin ist dabei sogar schon ein bisschen weiter als Kiefer, denn nach der verletzungsbedingten Absage der Weltranglistenzweiten Lindsay Davenport (USA) steht Huber in Filderstadt bereits im Halbfinale.

Vor dem "Gruppen-Finale" um die direkte EM-Qualifikation gegen die Türkei am Sonnabend in München zwickt und zwackt es in der deutschen Nationalmannschaft. Nachdem Dietmar Hamann wegen anhaltender Sehnenbeschwerden am rechten Sprunggelenk und Ulf Kirsten auf Grund einer Magenverstimmung am Donnerstagvormittag das Training am Starnberger See vorzeitig hatten beenden müssen, zog DFB- Teamchef Erich Ribbeck die Notbremse und berief mit Verteidiger Mustafa Dogan einen A-2-Nationalspieler in seinen Kader.

Der 29-jährige Schwergewichtler Frank Möller hat am Donnerstag zum Auftakt der Judo-Weltmeisterschaft in Birmingham als Einziger von vier Deutschen das erhoffte Olympiaticket für Sydney gebucht und nach Ende der Vorrunde bereits die Bronzemedaille sicher. Dafür reichten ihm bereits drei Siege in der Vorrunde.

Die alte traurige Weise geleitet "Pelleas und Melisande" auf dem Weg in die Neue Musik - sei der Terminus auch überholt von der jungen Gegenwart. Mit ihrer Aufführung der Symphonischen Dichtung von Arnold Schönberg steht die Staatskapelle Berlin einerseits noch in der Nähe des Festwochen-Themas Mahler, zugleich aber dort, wo sich Tristan und Aron imaginär begegnen, wo eine Liebesszene noch einmal den Zauber der Hochromantik beschwört, das Posanenglissando indes, unheimlich, Gefahr in unterirdischem Schlossgewölbe zeichnend, ins Unbekannte vorstößt.

Von Sybill Mahlke

Von dem Komponisten, dessen sämtliche Klaviersonaten und Klavierkonzerte die japanische Pianistin in Aufsehen erregenden Zyklen in Tokio wie in London zur Aufführung gebracht hat, spielte sie bei ihrem Klavierabend in der Berliner Philharmonie nur ein kleines Stück: das Adagio in h-Moll (KV 540) von Wolfgang Amadeus Mozart. Aber welch große Wirkung erzielte Mitsuko Uchida damit!

Im Monate langen Hickhack um Michael Schumachers Comeback zeichnet sich eine neue Wende ab. Italienische Zeitungen spekulierten, der zweifache Formel-1-Weltmeister werde möglicherweise doch beim Großen Preis von Malaysia starten.

China steckt in der Krise: Überbevölkerung, Arbeitslosigkeit, Korruption und Umweltverschmutzung machen dem Land der Mitte schwer zu schaffen. Trotzdem prophezeit Konrad Seitz, Buchautor und deutscher Botschafter in China von 1995 bis Anfang 1999, der Volksrepublik eine große Zukunft voraus: "China ist seit Ende der siebziger Jahre die am schnellsten wachsende Volkswirtschaft der Welt.