Seitenwechsel im Bett. Ein Seitenwechsel im Bett kann Beziehungen retten.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 21.12.1999 – Seite 3
Nicht nur Berlin hat in diesen Tagen seine Probleme mit Lichtspielen. Auch München plagt sich damit, zur Adventszeit ein besonderes Licht leuchten zu lassen.
Das Bundesfinanzministerium hat Berichte dementiert, der deutsche Finanz-Staatssekretär Caio Koch-Weser solle wegen Widerstandes aus zwei wichtigen Partnerstaaten nicht Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) werden. Der Tagesspiegel hatte am Dienstag unter Berufung auf IWF-Kreise gemeldet, anstelle Koch-Wesers solle ein Brite Nachfolger des Franzosen Michel Camdessus werden.
Der Gastgeber lehnt sich ganz entspannt zurück, grinst ein wenig und fordert die Gäste zum Handeln auf: Nun macht mal! Raffiniert, der Gerhard Schröder.
Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie wird keine Verbandsklagen gegen die Philipp Holzmann AG anstrengen. Dies kündigte sein Vizepräsident Thomas Bauer am Montagabend in Frankfurt an.
In der Schweiz half er schon rund 3000 Menschen legal beim SterbenKatja Füchsel Der Staatsanwalt windet sich - und kann doch nicht aus seiner Haut. "Wir haben diese Gesetze, wir müssen damit leben", plädiert der Ankläger im Moabiter Kriminalgericht.
Der ehemalige DDR-Staatschef Egon Krenz dürfte mindestens bis Mitte oder sogar Ende Januar in Freiheit bleiben. Das Bundesverfassungsgericht sieht offenbar erhebliche Probleme in seiner anstehenden Entscheidung.
Nur Schwule wissen eine aufreizende Frau zu sein, sagte seinerzeit schon Marlene. Und wer könnte die ins Maskuline spielende Androgynität einer Marlene Dietrich besser verkörpern als ein Mann?
In Ostdeutschland hat die Neigung zum Studieren deutlich nachgelassen. Bildungsexperten haben vor einem Mangel an akademischem Nachwuchs in den neuen Bundesländern gewarnt.
Das Café "Pssst" in der Brandenburgischen Straße ist geschlossen. Die Gaststätte diene der Anbahnung sexueller Handlungen mit Prostituierten, heißt es der fünfseitigen Begründung des Bezirksamtes Wilmersdorf.
Als Jürgen Habermas im Frühjahr das Gewicht seiner Autorität in die Waagschale des Kosovo-Konflikts warf, sagte er, seine größte Furcht bestehe darin, dass der Militärschlag misslinge und Carl Schmitt am Ende Recht behielte, weil ein im Zeichen humanistischer Interessen provozierter Krieg am Ende barbarischer sei als ein in den alten Freund-Feind-Konstellationen geführter. In dieser Art von Rezeption sieht der Rostocker Literaturwissenschaftler Helmut Lethen die "brisante Präsenz" des 1985 verstorbenen Staatswissenschaftlers, der wie kein anderer Theoretiker den Begriff der "Entscheidung" auf die politische Bühne hob.
Der Vorschlag des BDI-Präsidenten Hans-Olaf Henkel, den Termin der nächsten Runde im Bündnis für Arbeit zu verschieben, ist von Bundeskanzler Gerhard Schröder zurückgewiesen worden. Ob Henkel komme, bleibe diesem überlassen.
Wer in der Vorweihnachtszeit eine Geldanlage in Gold erwägt, der muss vor Fallenstellern auf der Hut sein. Anbieter von Gedenkmünzen, Medaillen und Erinnerungstalern versuchen sich per Direktmarketing und über klassische Werbemedien unter die seriösen Anbieter von Anlagemünzen zu mischen.
Nach dem teils euphorisch begrüßten "Stabilisierungsmodell" der westdeutschen Energiewirtschaft für den ostdeutschen Braunkohleverstromer Veag Vereinigte Energiewerke AG, Berlin, hat sich unter den Beteiligten inzwischen Ernüchterung breit gemacht. Wie zerstritten die Eigentümer der vor großen Liquiditätsproblemen stehenden Veag sind, wurde erst kürzlich bei einem Spitzengespräch mit Bundeswirtschaftsminister Werner Müller in Berlin wieder deutlich.