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Vor einigen Tagen hat der Filmkritiker Tobias Kniebe in der Süddeutschen Zeitung einige eher abfällige Bemerkungen über das iranische Kino von "Kiorastami und Konsorten" gemacht, weil es nur das vorgefertigte Bild erfülle, das sich der Westen eh schon von ihm mache. Anlass für Kniebes Schlag war die Cannes-Premiere des neuen Films der jungen iranischen Regisseurin Samira Makhmalbaf, die letztes Jahr dort mit "Der Apfel" debütiert hatte.

Von Silvia Hallensleben

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung sieht in der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) eine zunehmende Gefahr für die wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung im Euro-Raum. Nach der jüngsten Leitzins-Erhöhung, die Ausdruck eines Anziehens der geldpolitischen Zügel sei, sei zu erwarten, "dass weitere, die Konjunktur dämpfende Zinserhöhungen folgen werden", schreibt das DIW in seinem am Mittwoch vorgestellten Wochenbericht.

Immer wieder sorgen Schlagzeilen über die gesundheitlichen Folgen von Ozon für Aufregung. Erst im letzten Jahr führte eine Untersuchung des Heidelberger Umwelt- und Prognose-Instituts (UPI) zu Überschriften wie "Asthma-Tod durch dicke Luft" - zu lesen im "Stern".

Von Armin Lehmann

Bundesaußenminister Joschka Fischer ist bei seiner ersten Asienreise in Indien mit Ängsten junger Computerexperten vor mangelnder Akzeptanz in Deutschland konfrontiert worden. "Würden wir uns überhaupt in Deutschland wohl fühlen?

Das russische Abgeordnetenhaus hat den von Präsident Wladimir Putin vorgeschlagenen Finanzexperten Michail Kasjanow am Mittwoch mit großer Mehrheit als neuen Ministerpräsidenten bestätigt. Damit setzte die Duma, in der kreml-treue Fraktionen inzwischen die Mehrheit haben, zehn Tage nach der Vereidigung Putins ein Signal für die Fortsetzung der Wirtschaftsreformen in Russland.

Das Dokumentationszentrum Berliner Mauer in der Bernauer Straße 111 veranstaltet am morgigen Donnerstag um 20 Uhr einen Abend mit Texten und Liedern der verstorbenen DDR-Bürgerrechtler Jürgen Fuchs und Gerulf Pannach. Dramatisch waren die Umstände bei den Aufnahmen im Oktober 1976: Die Künstler, zu denen auch der Liedermacher Christian Kunert gehörte, hatten seit über einem Jahr Auftrittsverbot und befürchteten ihre Verhaftung.

Aufregung an der Technischen Universität (TU) Berlin: In der jüngsten Erhebung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) waren die technischen Fachbereiche der TU für ihre Forschung gelobt, für die schlechte Ausbildung der Studenten jedoch vernichtend kritisiert worden. TU-Präsident Hans-Jürgen Ewers kommentierte vor dem Akademischen Senat der TU: "In einigen Studiengängen war die Einschätzung geradezu verheerend.

Der regimekritische Belgrader Fernsehsender Studio B ist das mächtigste elektronische Medium der serbischen Opposition. Es wird von der Serbischen Erneuerungsbewegung (SPO) des Vuk Draskovic kontrolliert, der schon mehrfach zwischen Regime und Opposition die Seiten gewechselt hat.

Mit der 12,5 Milliarden Dollar teuren Übernahme des amerikanischen Internetportals Lycos drehen Spaniens Telekomriese Telefónica und seine Internettochter Terra Networks den Spieß um. Erstmals übernimmt ein europäischer Konzern eine große amerikanische Internetfirma.

Der Landeshaushalt 1999 wurde mit einem Fehlbetrag von 3,449 Milliarden Mark abgeschlossen. Es ist das höchste Defizit in der Berliner Nachkriegsgeschichte und muss im Etat 2001, der zurzeit vorbereitet wird, in voller Höhe ausgeglichen werden.

Eigentlich brauchte das Europa-Center bei seiner Eröffnung 1965 aus baupolizeilichen Gründen nur einen Feuerlöschteich - doch dann entstand die Idee, daraus die größte Sauna-Anlage Berlin zu machen. Fünf Jahre nach dem Einkaufszentrum machten schließlich die "Thermen am Europa-Center" auf, die seitdem mehr als 4,5 Millionen Besucher anlockten.

Von Cay Dobberke

Frühzeitig erkannter Krebs im Mund- und Rachenraum kann laut HNO-Ärzten mit Laserchirurgie therapiert werden. Auch bei späteren Tumorstadien sei die Lasertherapie noch eine Alternative zur konventionellen Chirurgie, hieß es am Mittwoch auf dem 4.

Was im Januar in Papas Fußballtrikot gefunden wurde, beunruhigt junge Eltern jetzt auch im Hinblick auf den Nachwuchs: Das Umweltgift Tributylzinn (TBT) wurde von der Umweltorganisation Greenpeace im Plastik von drei verschiedenen Fabrikaten von Wegwerfwindeln (in geringen Konzentrationen von vier bis acht Mikrogramm pro Kilo) nachgewiesen. Die Organozinnverbindung wird im Fertigungsprozess von Kunststoffen und Kunstfasern zur Stabilisierung verwendet.

In einer bundesweiten Großaktion sind Strafverfolger in der vorigen Woche gegen die so genannte Santo-Daime-Sekte vorgegangen. Zu deren Ritualen gehört es, bei abendmahlähnlichen Feiern zu Meditation und Gesängen ein aus Kräutern gekochtes Rauschmittel einzunehmen.

Insgesamt 18 Soldaten und Reservisten der Bundeswehr unterstützen zurzeit Restaurierungsarbeiten auf dem Friedhof der israelitischen Synagogengemeinde Adass Jisroel in Weißensee. Gemeinsam mit einem Steinrestaurator und Mitarbeitern der Gemeinde setzen sie bis zum 26.

Zoodirektor Heiner Klös will die unfruchtbare Pandabärin Yan Yan gegen ein anderes Weibchen austauschen. "Wenn es möglich wäre, würden wir das Tier gern zurückgeben und wegen der Zucht ein anderes nehmen", sagte Klös.

Der Aufruf des türkischen Ministerpräsidenten war gut gemeint, aber er blieb ungehört. "Sport sollte keine Kämpfe auslösen, sondern Freundschaft schaffen", hatte Bülent Ecevit vor dem Uefa-Cup-Finale zwischen dem FC Arsenal und Galatasaray Istanbul in Kopenhagen erklärt.

Diego Armando Maradona erweist Lothar Matthäus die Ehre. Der schwerkranke frühere argentinische Weltklasse-Fußballer wird seine Drogen-Entziehungskur auf Kuba für vier Tage unterbrechen, um beim Abschiedsspiel des Länderspiel-Weltrekordlers am Freitag nächster Woche im Münchner Olympiastadion mit von der Partie zu sein.

Ach, was konnte er flirten! Auch als er bereits über 70 war, zog Andrzej Szczypiorski junge Schönheiten, berühmte Schauspielerinnen in seinen Bann: Seine Augen gewannen an Tiefe, seine Stimme wurde wärmer, fast schnurrend, und die übrige Umgebung schien in den Hintergrund zu gleiten, diente allenfalls als Publikum, dessen Reaktionen ihm bestätigten, dass er es noch nicht verlernt hatte.

Von Christoph von Marschall

Lange hat der Senat das Problem vor sich hergeschoben, nun muss es, unausweichlich, angegangen werden: Die Sanierung des Autobahn-Stadtringes. Die Bauarbeiten, die am Montag nahe dem Funkturm beginnen, sind mit Sicherheit nur der erste Teil einer Kette von Sanierungen.

Die Grünen haben Bundesarbeitsminister Walter Riester (SPD) aufgefordert, bei der Reform des Betriebsverfassungsgesetzes den Betriebsräten mehr Spielräume für individuelle Lösungen einzuräumen. Die Wirtschafts- und Sozialexpertinnen der Grünen, Margareta Wolf und Thea Dückert, warnten Riester davor, sich bei der Reform auf die Beseitigung der "weißen Flecken" zu konzentrieren, indem die Gründung von Betriebsräten in Kleinbetrieben erleichtert wird.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Eberhard Diepgen, hat den zügigen Umzug der Naturwissenschaften der Humboldt-Universität nach Berlin-Adlershof zugesichert. Aus Anlass der Grundsteinlegung für den Neubau eines Physikinstituts am Mittwoch versprach er, dass die naturwissenschaftlichen Institute der HU "ohne Verzögerung" in den Wissenschaftspark Adlershof umziehen sollen.

Von Robert Ide

Der Post AG drohen bei einem Wegfall des Briefmonopols Ende 2002 Einnahmeausfälle in Höhe von 1,47 Milliarden Mark. Das ergab laut "Wirtschaftswoche" ein Gutachten des Wissenschaftlichen Instituts für Kommunikationsdienste (WIK) für das Bundeswirtschaftsministerium.

In der FDP bahnt sich nach dem guten Abschneiden in Nordrhein-Westfalen eine Personaldebatte an: Während FDP-Chef Wolfgang Gerhardt am Mittwoch bekräftigte, im kommenden Jahr wieder kandidieren zu wollen, hält NRW-Parteichef Jürgen Möllemann es für offen, ob seine Partei mit Gerhardt an der Spitze in die Bundestagswahl 2002 gehen wird. In jedem Fall hat der künftige FDP-Chef eine Geldsorge weniger: Die Partei muss nach einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts jene zwölf Millionen Mark aus der staatlichen Parteienfinanzierung nicht zurückzahlen, die sie nach 1996 erhalten hat, obwohl sie ihren Anspruch zu spät geltend machte.

Der schöne Sommer und der Elefantennachwuchs haben dem Tierpark Friedrichsfelde im vergangenen Jahr einen Boom beschert. Die Geburt der Afrikanischen Elefanten Matibi und Tutume im Januar und April 1999 hatte maßgeblichen Anteil an der Rekordzahl von über 1,4 Millionen Besuchern, berichtete der Tierpark am Mittwoch in seiner Jahresbilanz.

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