Der des vierfachen Mordes angeklagte Dieter Zurwehme soll nach dem Willen der Staatsanwaltschaft lebenslang ins Gefängnis. Die Anklagevertretung forderte in dem Prozess vor dem Koblenzer Landgericht am Mittwoch zudem, gegen den bereits einschlägig vorbestraften Gewaltverbrecher Sicherungsverwahrung anzuordnen.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 01.06.2000
Das Kommunique, mit dem die 14 Regierungschefs am Samstag vor die Öffentlichkeit gehen, wird ein Dokument schöner Hoffnungen sein. Für die künftigen Generationen des 21.
Na also, die Opposition funktioniert. Die Steueranreize für die private Altersvorsorge reichen nicht, sagt die Union.
Im Rennen um die Lizenzen für das neue Mobilfunknetz UMTS sind offenbar die ersten Würfel gefallen: France Télécom, die nach dem Kauf des Mobilfunkbetreibers Orange an zwei Bieterkonsortien beteiligt ist - an jenem mit Mobilcom sowie, via Orange, an der konkurrierenden 3 G mit der spanischen Telefonica und der finnischen Sonera -, will nach eigenen Angaben am Bündnis mit Mobilcom festhalten. "In der Konsequenz bedeutet das, dass sich Orange aus dem Konkurrenz-Konsortium mit Telefonica zurückziehen muss", sagte Mobilcom-Chef Gerhard Schmid dem Handelsblatt.
Leichtes Spiel für Thomas Haas, Schwerstarbeit für Anke Huber. Während der 22 Jahre alte Daviscupspieler im kühlen Paris nach nur 65 Minuten gegen den lustlosen Chilenen Marcelo Rios als Aufgabe-Sieger vom Platz ging, musste die beste deutsche Tennisspielerin am Kindertag der French Open lange zittern, ehe sie kurz vor Einbruch der Nacht die 17-jährige Russin Nadeschda Petrowa doch noch mit 3:6, 6:4, 7:5 bezwungen hatte.
Das Zittern um die Kindergeiseln im luxemburgischen Wasserbillig ging am Donnerstag weiter. Am Nachmittag hielt ein 39-jähriger Tunesier noch immer 25 Vorschulkinder und drei Erwachsene in dem Kindergarten an der deutsch-luxemburgischen Grenze fest, den er gut 24 Stunden zuvor schwer bewaffnet mit Handgranate, Pistole und Messer gestürmt hatte.
Volksfeststimmung und Faszination sind ansteckend. Da dürfen Anspruchsvolle ruhig spotten, die Expo habe nicht viel mehr zu bieten als vorne Öko-Hightech und hinten Lederhosen - einen eher biederen Querschnitt, wie die Bundesrepublik halt so sei.
Von vier Tätern wurde gestern früh gegen 2 Uhr ein 39 Jahre alter Mann im Friedhofspark an der Pappelallee überfallen. Das Opfer erhielt einen Schlag ins Gesicht und verlor kurzzeitig das Bewusstsein.
"Das Chamäleon fördert junge Kunst", heißt es im "Glaskasten", dem Weddinger Ableger vom Stammsitz in den Hackeschen Höfen. Junge Kunst strebt schon mal nach neuen Formen.
Im Mittelpunkt der am Donnerstag fortgesetzten Verhandlungen über die Entschädigung von NS-Zwangsarbeitern steht die Frage der Rechtssicherheit vor weiteren Klagen gegen deutsche Unternehmen. Der Sprecher der Stiftungsinitiative der Deutschen Wirtschaft, Wolfgang Gibowski, sagte, er rechne mit einer baldigen Einigung zwischen deutscher und amerikanischer Seite.
Die geforderte Privatvorsorge und geplante Einschnitte bei der gesetzlichen Rente im rot-grünen Konzept zur Reform der Alterssicherung sind erheblich unter Beschuss geraten. Der Chef des Sozialbeirats der Bundesregierung, Winfried Schmähl, bemängelte, dass die Zusatzvorsorge die Arbeitnehmer teurer kommen könnte als steigende Beitragssätze zur Rentenkasse.
Das "Haager Übereinkommen über die zivilrechtlichen Aspekte internationaler Kindesenführung" (HKÜ) wurde 1980 verabschiedet. In Deutschland gilt es seit 1990.
Es kann nicht ausbleiben, dass wir auf dieser kunterbunten Weltausstellung erst einmal über Deutschland nachdenken. Wie sind wir?
Ein studentisches "Aktionsbündnis gegen Studiengebühren" (ASB) hat für kommenden Mittwoch zu Demonstrationen in Stuttgart, Köln und Berlin aufgerufen. Damit soll gegen den jüngsten Studiengebühren-Beschluss der Kultusministerkonferenz protestiert werden.
Die Vorschläge der EU-Kommission zur Liberalisierung des Briefsektors sind bei der deutschen Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post auf Kritik gestoßen. Die Öffnung für den freien Wettbewerb sei zu gering.
Anhaltender Tropenregen macht die Lage für die 21 in den südphilippinischen Urwald verschleppten Geiseln immer unerträglicher. Nach zwei Tagen schwerer Niederschläge forderten die Entführer einen Arzt an, der die Entführten untersuchen soll.
Jeder zweite Studierende in Brandenburg ist eine Frau. Von den 28.
Ganz pünktlich war er nicht, aber das wäre auch überraschend gewesen. Der amerikanische Präsident ist nämlich bekannt dafür, auf sich warten zu lassen.
Hat der Euro die Wende geschafft? Die jüngsten Konjunkturaussichten der OECD für den Euroraum - mehr Wachstum bei relativ stabilen Preisen und weniger Arbeitslosen - konnten der Gemeinschaftswährung jedenfalls einen bemerkenswerten Rückhalt verleihen.
Die ersten 300 Meter Gemälde an der "East-Side-Gallery" sind bereits unter dem Druck der Sandstrahler verschwunden. Wie berichtet, haben in der vergangenen Woche einige Künstler bereits mit der Wiederherstellung ihrer 1990 entstandenen Bilder begonnen - dies war notwendig geworden, weil das Mauerstück zusehends bröcklig wurde und die Bilder abblätterten.
Freitag: FU; Reinhard Selten zum Thema "Eingeschränkte Rationalität", 14 Uhr 15, Garystraße 21, Hörsaal 101Sonntag: Sonntagsvorlesungen im Rathaus Pankow; Udo E. Simonis über "Globale Umweltprobleme und die neue Weltpolitik", 10 Uhr, Breite Straße 24"A-26.
Der FC Bayern München hat Christian Wörns nach Angaben von Manager Uli Hoeneß von seiner Einkaufsliste gestrichen. Dafür soll der Deutsche Fußballmeister dem türkischen Nationalspieler Hakan Sükür ein Angebot für einen Wechsel in die Bundesliga gemacht haben.
In der krisengeschüttelten deutschen Bauwirtschaft zeichnet sich nach Darstellung des DIW auch im kommenden Jahr keine Trendwende ab. Während für 2000 mit einem weiteren leichten Rückgang oder einer Stagnation zu rechnen sei, werde die Bauleistung auch im Jahr 2001 nicht steigen, schreibt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in seinem jüngsten Wochenbericht.
Die Bundesregierung hat den Weg für die Anwerbung von 20 000 ausländischen Computer-Spezialisten nach Deutschland frei gemacht. Das Kabinett beschloss am Mittwoch die Green-Card-Verordnung, mit der hoch qualifizierte Experten aus Nicht-EU-Staaten zunächst bis zu fünf Jahre in der Bundesrepublik arbeiten dürfen.
Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) hat Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) zur Einberufung eines "Auto-Gipfel" aufgefordert, um über Konsequenzen aus den Benzinpreiserhöhungen zu sprechen. Der "Bild"-Zeitung vom Donnerstag sagte Stoiber, dabei sollten Bundesregierung, Vertreter der Autokonzerne und die Regierungschefs der Automobilländer darüber sprechen, wie negative Auswirkungen der Benzinpreis-Erhöhungen auf die Automobilkonjunktur gemildert werden könnten.
Heute soll an dieser Stelle einmal einer Gruppe von Berlinern ein Loblied gesungen werden, deren Arbeit im Feuilleton-Alltag viel zu oft mit Schweigen übergangen wird. Von den Berliner Laienchören ist die Rede, jenen hunderten und aberhunderten von sangesfreudigen, begeisterungsfähigen Menschen, die in den Kirchen, Schulaulen und Konzertsälen der Stadt Woche für Woche zusammenkommen, um gemeinsam Musik zu machen.
Die erste Weltausstellung auf deutschem Boden hat mit einem Massenansturm der Besucher begonnen: Bei gutem Wetter tummelten sich schon kurz nach der offiziellen Eröffnung am Donnerstag durch Bundespräsident Johannes Rau Zehntausende auf der Expo in Hannover, darunter auch Bundeskanzler Gerhard Schröder. Besuchermagneten waren unter anderem der Deutsche Pavillon, vor dem die Menschen Schlange standen.
Für die einen sind Barren, Reck, Pferd und Schwebebalken Albträume der Schulzeit, für andere Mittel, um der Schwerkraft zu trotzen. Erfunden wurden sie Anfang des 19.
Im jahrelangen Streit zwischen Eigentümern und Nutzern ostdeutscher Datschen-Grundstücke über die Pachthöhe bleibt es bei den bisherigen gesetzlichen Regelungen. Die so genannte Nutzungsentgeltverordnung von 1997 wird nicht geändert.
In diesem Streik im Öffentlichen Dienst, wenn er denn kommt, geht es nicht einfach um Geld, sondern um Gerechtigkeit. Zumindest sagen uns das die beteiligten Gewerkschaften.
Das letzte Mal ist die türkische Partnergemeinde von der Katastrophe verschont geblieben. Experten befürchten aber, dass das nächste große Erdbeben im Raum Istanbul stattfinden könnte.
Vermutlich durch einen Herzinfarkt verlor gestern Mittag ein Autofahrer auf dem Blumberger Damm die Gewalt über sein Fahrzeug und prallte zwischen der Cecilienstraße und der Elisabethstraße mit einem zweiten Wagen zusammen. Der Mann wurde von einem Notarzt erfolgreich wiederbelebt und in ein Krankenhaus gebracht, teilte die Polizei mit.
Es gibt gute Gründe, Le Monde diplomatique zu lieben, die Zeitschrift, mit dem Mut zu langen Riemen, zu viel Blei. Man bekommt dort politische Nachhilfe und findet, mit Fußnoten versehen, was im Spiegel nicht steht.
Ein Wiener Außenbezirk, mit trostlosen Unterführungen, häßlichen Fabrikgebäuden, doch einer schnurgeraden, lauschigen Allee. Dort liegt der imposante Bau des Kabelwerks, das kürzlich geschlossen wurde.
Edgar Moron schüttelt immer wieder den Kopf. "Nein", schimpft der neue SPD-Fraktionschef in Düsseldorf, als er die vielen Überschriften liest, die von einer bevorstehenden Einigung zwischen Rot und Grün künden: "So weit sind wir längst nicht.
Unter die Architekten, die Berlin geprägt haben, wird künftig auch Renzo Piano gezählt werden. Der 62-jährige, hoch gewachsene Genueser gewann 1992 den Wettbewerb für das debis-Gelände zwischen Potsdamer Platz und Landwehrkanal, und was in den folgenden Jahren auf der Grundlage seines "Masterplans" von ihm und einigen weiteren Büros errichtet wurde, hat sich in den noch nicht einmal zwei Jahren des aktiven Gebrauchs zu einem lebendigen Stadtteil entwickelt.
Eine der berühmtesten Büchereien des 18. Jahrhunderts in Europa, die Universitätsbibliothek in der Göttinger Paulinerkirche, wird rechtzeitig zur Expo rekonstruiert, um sie für den Besucherverkehr zu öffnen.
Die USA nehmen einen neuen Anlauf, um die Friedensverhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern voranzubringen. Dazu wird Außenministerin Madeleine Albright in der kommenden Woche in den Nahen Osten reisen.
Als erster traf am Donnerstag Fernando de la Rua ein: Der argentinische Präsident gehört zu den 13 Staats- und Regierungschefs, die Bundeskanzler Gerhard Schröder nach Berlin zur Konferenz "Modernes Regieren im 21. Jahrhundert" eingeladen hat.
Xavier Tinel ist verzweifelt. Seit über vier Wochen schon ist der 32-Jährige Franzose im Hungerstreik.
Nach dem "Nein" der Gewerkschaften zum Schlichterspruch zeigt sich Innenminister Otto Schily (SPD) ebenso hart: Sollte die Arbeitnehmerseite noch versuchen, sich mehr zu erstreiken, sei dies "ein Unterfangen, das von vornherein erfolglos bleiben wird." Es sei "schlicht illusionär" zu erwarten, dass der öffentliche Dienst in die Nähe des Chemieabschlusses von insgesamt 4,2 Prozent kommen werde: "In der Wirtschaft gibt es etwas zu verteilen, bei der Öffentlichen Hand gibt es nur Schulden und die Notwendigkeit, die Staatsfinanzen zu konsolidieren.
Die schweizerische Algroup und der kanadische Aluminiumkonzern Alcan Aluminium Limited haben die Bedingungen für ihre geplante Fusion fixiert. Danach erhalten die Algroup-Aktionäre 17,1 Alcan-Aktien sowie eine Barabfindung von 225 Franken (279 Mark) pro Algroup-Aktie.
Bei der Kollision mit einem Reisebus erlitt am Mittwochabend ein 28 Jahre alter Motorradfahrer schwere Verletzungen. Der Mann war aus bisher nicht geklärter Ursache auf der Budapester Straße/Ecke Kantstraße gegen den Bus geprallt und gestürzt.
Die Berliner Verbraucherzentrale hat vor einer neuen Variante dubioser Verkaufsmethoden gewarnt. Dabei würden Verbraucher angerufen und mit der überraschenden Nachricht konfrontiert, sie hätten eine Reise gewonnen.
Ratlos die einen, wütend die anderen: Wer am Donnerstag mit dem Bus fahren wollte, brauchte gute Nerven - und Zeit. So fuhren die Linien 341, 100 und 200 nur auf Teilabschnitten, der 100er Bus zum Beispiel nur zwischen Mollstraße und Haus der Kulturen der Welt.
Papst Johannes Paul II. hat die deutschen Katholiken zur Geschlossenheit aufgerufen.
Mit einigen Sorgen geht Jung-Vater Heinz-Harald Frentzen in den siebenten Formel-1-Grand-Prix des Jahres. Schon beim Blick aus seinem Fenster in Monte Carlo hat er sich mental auf diesen WM-Lauf einstellen können, aber ebenso auf die möglichen Gefahren.
Im Streit zwischen der Commerzbank AG und ihrem Hauptaktionär Cobra wird nach einem Zeitungsbericht eine italienische Lösung ausgearbeitet. Die Zeitung "Il Sole 24 Ore" berichtete am Donnerstag, es werde immer wahrscheinlicher, dass die italienischen Commerzbank-Partner Generali und Banca Intesa die von Cobra gehaltenen 17 Prozent der Commerzbank-Anteile ganz oder teilweise erwerben, Ein Sprecher der Commerzbank in Frankfurt (Main) lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab.