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"Auf deutschem Boden darf nie wieder ein Joint ausgehen", rief Wolfgang Neuss, als er schon mächtig einen im Tee hatte. Auf seinem Kreuzberger Matratzenlager kümmerte sich der kiffende Kabarettist bis zu seinem Lebensende persönlich um die Einhaltung seines Credos.

Von Stephan Wiehler

Wenn SAir-Konzernchef Philippe Bruggisser morgens den Kursteil der Zeitung aufschlägt, hat er keinen Grund zur Freude. Die Aktien des einst so ruhmreichen Schweizer Luftfahrt-Konzerns befinden sich seit Monaten im ungebremsten Sinkflug und haben derzeit einen Tiefstand von rund 225 Franken erreicht.

Die Deutsche Bank steuert auf ein Rekordjahr zu. In den ersten neun Monaten hat das Geldhaus den Gewinn nach Steuern um 139 Prozent auf 4,37 Milliarden Euro gesteigert und damit schon 1,9 Milliarden Euro mehr verdient als im gesamten Geschäftsjahr 1999.

Das Projekt läuft erst seit einem Monat, aber bereits im Oktober sind rund 150 junge ehemalige Sozialhilfeempfänger über einen freien Träger beschäftigt. Das Programm des Sozialamtes Treptow-Köpenick und des Arbeitsamtes Süd heißt "Sprungbrett" und will Sozialhilfeempfänger im Alter zwischen 18 und 25 Jahren in Beschäftigung bringen und auf den ersten Arbeitsmarkt vorbereiten.

Spekulationen über eine Übernahme der United Internet AG durch die Deutsche Telekom haben zeitweise ein Kursfeuerwerk für die Aktien der am Neuen Markt gelisteten Internet-Beteiligungsgesellschaft ausgelöst. Der Kurs der Firma aus dem rheinland-pfälzischen Montabaur kletterte in der Spitze um mehr als 30 Prozent.

Der ehemalige Berliner AOK-Chef Herwig Schirmer, der seit 1996 in Brandenburg als Staatssekretär für Gesundheit und Soziales arbeitet, wird als Nachfolger für den scheidenden Berliner Gesundheits-Staatssekretär Theo Schröder gehandelt. Der 62-jährige Sozialdemokrat Schirmer brächte als ehemaliger Vizepräsident des Bundesversicherungsamtes, Vorstandsvorsitzender der AOK und Ex-Senatsdirektor für Arbeit bzw.

Wenn das keine Überraschung ist: Die Deutsche Bank bezeichnet das Geschäft mit den privaten Kunden in der Filiale um die Ecke und im Internet als ganz entscheidenden Faktor für ihre satten Gewinne. Wollten die Banken nicht die privaten Kunden eben noch loswerden, weil sie doch nur für Verluste gut waren?

Von Rolf Obertreis

Der Münchener Siemens-Konzern hat nach einem Bericht des Wirtschaftsmagazins "Capital" seinen Überschuss vor außerordentlichen Erträgen im Geschäftsjahr 1999/2000 (zum 30. September) um rund 70 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro (rund 6,25 Millionen Mark) gesteigert, und damit deutlich besser abgeschnitten als erwartet.

Die überraschende Allianz des Medienkonzerns Bertelsmann mit dem umstrittenen Datentauschnetz Napster hat ein geteiltes Echo ausgelöst. Manager mehrerer US-Musikvermarktungsfirmen begrüßten die Bereitschaft von Napster, künftig Tantiemen an die Inhaber der Urheberrechte abzuführen.

Die US-Telefongesellschaft Worldcom hat am Mittwoch eine Gewinn- und Umsatzwarnung für das vierte Quartal und für 2001 ausgegeben. Grund dafür seien der Preisdruck auf dem Telekommunikationsmarkt und höhere Ausgaben für die Einrichtung technischer Plattformen für Internet-Inhalte, teilte die Firma in New York mit.

Ein Jahr nach Gründung ihrer strategischen Allianz werden die Flughafen Frankfurt (Main) AG und der Amsterdamer Flughafenbetreiber Schiphol Group ihre Partnerschaft vertiefen. Wie die Vorstandsvorsitzenden der beiden Flughafengesellschaften, Wilhelm Bender und Gerlach Cerfontaine, im Gespräch mit dem Handelsblatt erklärten, haben sie ein Joint Venture gegründet, in das sie ihre gemeinsamen Aktivitäten einbringen.

Bayern München kann gegen Teams aus den neuen Bundesländern in dieser Saison nicht gewinnen und hat durch seinen "Ost-Komplex" auf blamable Weise auch den Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals verspielt. Im Nostalgie-Duell der zweiten Runde unterlag der deutsche Meister und Cupverteidiger dem Oberligisten viertklassigen 1.

Sylphiden sind die Luftgeister, die in der Welt der Sagen und Märchen ihr Wesen treiben, ätherisch, leichtfüßig, graziös. Friede Springer hat etwas davon, und wenn sie in der Öffentlichkeit erscheint, zumeist zu Anlässen des gesellschaftlichen Lebens Berlins, zu dem sie gehört, ist das Äußerste, womit sie auffällt, die Bescheidenheit, mit der sie auftritt.

Von Hermann Rudolph

Nur zwei Tage nach der Bestellung des neuen Premiere World Geschäftsführers Manfred Puffer sind beim Pay-TV-Sender der Kirch-Gruppe weitere Umstrukturierungen geplant. Der neue Programmdirektor Hans Seger kündigte an, über "alle 25 Sender nachzudenken, um Premiere World eindeutiger zu positionieren".

Nein, ein Vermittler im Nahostkonflikt sei Deutschland keinesfalls. Der Bundeskanzler und die ihn begleitenden Diplomaten ließen in den vergangenen Tagen keine Gelegenheit aus, jeden Verdacht einer deutschen Vorreiterrolle in dieser Europa so nahen Krisenregion zu zerstreuen.

Die Debatte bekommt ein ungeahntes Tempo: Als Gerhard Schröder im Frühjahr auf der Computermesse Cebit seine "Greencard"-Initiative startete, wollte er von einem Einwanderungsgesetz noch nichts wissen. Nun strebt sein Innenminister Otto Schily eine Regelung noch vor der Bundestagswahl an.

Die größte literarische Neuerung des vergangenen Jahrhunderts brachte wahrscheinlich weder der Surrealismus mit seiner écriture automatique noch Dada noch das absurde Theater, sondern das creative writing. Vor gut zehn Jahren traten in Amerika junge Leute auf den Plan, die das Schreiben von der Pike auf gelernt hatten - an der Uni, in Kursen, gemeinsam.

Von Jan Schulz-Ojala

Ein Computer ist dümmer, als man denkt - gefesselt an den Horizont seiner Programmierung. Ein Space Shuttle, diesen "fliegenden Betonklotz", mit dem Hintern voran gen Erde fallen lassen, im letzten Moment auf die Bremse treten und butterweich landen?

Von Andreas Conrad

Die Suche nach einem unanfechtbaren Verfahren zur weiteren Privatisierung des geplanten Berliner Großflughafens geht weiter. Der Aufsichtsrat der Projek-Planungsgesellschaft Schönefeld (PPS) fasste am Mittwoch auf einer außerordentlichen Sitzung in Berlin keine Beschlüsse.

Die Demonstration gegen Fremdenfeindlichkeit wird am kommenden Donnerstag um 16 Uhr 30 beginnen - für viele Beschäftigte während der Arbeitszeit. Damit trotzdem so viele wie möglich von Anfang an dabei sein können, haben Einrichtungen des Öffentlichen Dienstes die Arbeitszeiten angepasst.

Wenn der Sportartikelhersteller Adidas-Salomon AG am Donnerstag seine Zahlen für die ersten neun Monate dieses Jahres vorlegt, richtet sich die Aufmerksamkeit der Analysten vor allem auf den Verlauf des US-Geschäfts. "Die schlechte Entwicklung in den USA ist der Hauptbelastungsfaktor für Adidas", sagte Hypo-Vereinsbank-Analyst Marcus Reck.

Sein vielleicht letzter Auftritt als Fußball-Profi in Deutschland war für Lothar Matthäus schon nach 45 Minuten vorbei. Nach drei überstandenen Tagen mit Fieber und vollgepumpt mit Medikamenten kam der Weltrekord-Nationalspieler zur zweiten Halbzeit nicht mehr aufs Spielfeld des Aggerstadions im rheinischen Troisdorf.

Beim Absturz eines Passagierflugzeuges vom Typ Antonow 26 im Nordosten Angolas sind offenbar alle 48 Menschen an Bord ums Leben gekommen. Die angolanische Luftfahrtbehörde teilte am Mittwoch in der Haupstadt Luanda mit, die zweimotorige Propellermaschine sei am Vorabend in der Provinz Lunda-Sul, 1200 Kilometer nordöstlich von Luanda, abgestürzt.

So aufgeregt, so konfus wie jetzt in der Spitzelaffäre haben Jörg Haider und seine FPÖ seit Jahren nicht reagiert. Haider lastet der Polizei an, mit gefälschten Dokumenten zu arbeiten, ein Wiener FPÖ-Funktionär fordert die Suspendierung des obersten Ermittlers wegen "Menschenhatz".

An einem Augusttag des Jahres 1856 stoßen Steinbrucharbeiter beim Ausräumen der Feldhofer Grotte im Neandertal östlich von Düsseldorf auf mehr als ein Dutzend seltsamer Knochen, die sie für die eines Höhlenbären halten. Die Knochen - neben Oberarm und Becken auch Teile des Schädels - gelangen in die Hände des Gymnasial- und Naturkundelehrers Johann Carl Fuhlrott.