Jost Müller-Neuhof über die Buschkowskysierung der Sozialpolitik
Alle Artikel in „Meinung“ vom 03.11.2009
Erwachsene wollen sich selbst verwirklichen – ihr Nachwuchs stört da nur
Die USA sind nicht so progressiv, wie es Obamas Sieg vor einem Jahr erscheinen ließ
Für jene Beobachter, die nicht so genau zuhörten, weil sie dachten, sie wüssten schon, was gesagt werden wird, war es eine der in diesen Tagen häufig vorkommenden, weihevollen Gedenkreden. Wohlverdient für jene, deren Anteil am Fall der Mauer zu berühmen war.
Noch ist es nur ein Plätschern. Grippeexperten – nicht selbst ernannte, sondern echte – wollen aus ihm jedoch schon das bedrohliche Grummeln heraushören, das die Schweinegrippe-Welle ankündigt.
Auch Michail Gorbatschow, jener ehemalige Sowjetpräsident, an den zu jedem Mauerfalljubiläum so gern erinnert wird, hatte nie ein demokratisches Mandat. Bei ihm aber war das nur ein Schönheitsfehler, kein grundsätzliches Übel, weil man mit „Gorbi“ stets gut Kirschen essen konnte.
Vor einem Jahr wurde er zum US-Präsidenten gewählt. Die Hoffnungen waren groß. Doch die USA sind nicht so progressiv, wie es Barack Obamas Sieg erscheinen ließ.

Warum dem Bundespräsidenten die Beziehungen zu Russland eine Herzensangelegenheit sind.
Wie hatte die Kanzlerin in diesem Sommer noch gleich ihren Wunsch für eine Regierung mit der FDP begründet? Richtig! Mit Union und Liberalen, sagte Angela Merkel, da werde das Land "besser durch die Wirtschaftskrise" kommen. Genau eine Woche ist dieses Wunschbündnis jetzt alt. Doch auf "besser" kann vorerst niemand wirklich hoffen.
Impfen oder nicht? Die Debatte über die Immunisierung gegen die Schweinegrippe verwirrt nur noch. Doch das kleinere Übel ist die Impfung allemal.

Wie die Stadt zum Modell für den ökologischen Umbau der Wirtschaft werden kann.

Erwachsene wollen sich selbst verwirklichen – ihr Nachwuchs stört da nur.
Eine Nachwahl gibt es nicht. Dem afghanischen Präsidenten Hamid Karsai fehlt folglich das demokratische Mandat. Doch entscheidend ist etwas anderes.