Siebzig Kilometer sollen die Strahler auf der Siegessäule in der Silvesternacht in den Himmel über Berlin reichen. Ein Experte der Flugsicherheit konnte darüber gestern nur lachen.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 09.12.1999 – Seite 3
Die Liste, die das American Jewish Committee (AJC) veröffentlichte, war beeindruckend: 257 Firmen, die während der Nazizeit Zwangsarbeiter eingesetzt haben sollen. Das Besondere an der Liste: Sie nennt Anschrift und Namen der heutigen Geschäftsführer dieser Firmen.
Die Zahlen sprechen für sich. 40 Tonnen Kaviar werden in diesem Jahr Deutschland erreichen, 1996 waren es noch doppelt so viel.
Der Präsident der Kultusministerkonferenz warnt vor ReformfeindlichkeitUwe Schlicht Die Auseinandersetzung um die große Hochschulreform in Deutschland nimmt immer schärfere Formen an. Bei der Frage, wie die Hochschulen für den Wettbewerb geöffnet werden können, stehen zwei Probleme im Mittelpunkt: Die Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen und die große Dienstrechts- und Besoldungsreform vor allem für die Professoren.
Ja, Weihnachten. Silvester.
Am Ende hat Peter Radunski mit seinem Staatssekretär Lutz von Pufendorf noch einmal am selben Strang gezogen: Volker Hesse soll 2001 Intendant des Berliner Maxim Gorki Theaters werden und damit Bernd Wilms nachfolgen, über dessen Berufung ans Deutsche Theater sich Senator und Staatssekretär zerstritten hatten. Der Vertrag mit Hesse, meldet die Senatsverwaltung, "liegt unterschriftsreif vor", muss allerdings noch von der neuen Kultursenatorin Christa Thoben sowie der Personalkommission des Senats bestätigt werden.
Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat die Festlegung von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) auf die angebotene Entschädigungssumme von acht Milliarden Mark für NS-Zwangsarbeiter scharf kritisiert. Das Präsidium des Zentralrats warf Schröder am Donnerstag einseitige Parteinahme zu Gunsten der deutschen Wirtschaft vor.
Der Körper als Landschaft betrachtet, Täler und Kuppen, durch Kameraperspektive und Ausleuchtungskunst herausgemeißelt. In den dreißiger Jahren hat die Fotografie solche neuen Blickerlebnisse für sich entdeckt.
Auszug aus dem Schreiben des AJC an die Erich Hamann KGSehr geehrte Damen und Herrenin vorbezeichneter Angelegenheit zeige ich unter anwaltlicher Versicherung ordnungsgemäßer Bevollmächtigung an, daß mich das American Jewish Committee..
Als Wolf Jobst Siedler Anfang der sechziger Jahre durch Berlin flanierte und die ihres Stuckkleids beraubten Fassaden der Kaiserzeit musterte (und anschließend sein zorniges Buch "Die gemordete Stadt" veröffentlichte), machte er eine interessante Entdeckung: "..
Es soll Menschen geben, die sich freiwillig mit dem Tod beschäftigen, als wäre es in jedem Fall eine gesunde Sache, sich mitten im Leben auf das eigene Ende einzurichten. Sie haben dabei sogar Verbündete: Kirchenleute, die das Memento mori zur Drohgebärde nutzen; Künstler, die den Schmerz der Vergänglichkeit erfahrbar machen wollen; oder Denker, die tatsächlich tun, was Montaigne in seinem berühmtesten Diktum als ihre Aufgabe beschrieb: "Philosophieren heißt sterben lernen.
Im Streit um die Entschädigung von NS-Zwangsarbeitern wächst der Druck auf die Verhandlungsparteien. Zugleich wird die Kritik an der Haltung der Bundesregierung und der deutschen Industrie immer lauter.
Günter Grass ist am Donnerstag in Stockholm von zahlreichen Kindern und Jugendlichen mit wildem Jubel und Gekreische wie ein Pop-Star empfangen worden. Vor einer Veranstaltung in der Deutschen Schule in der schwedischen Hauptstadt umringten die Jugendlichen den 72-jährigen Autor, feierten ihn mit lauten Rufen und verlangten Autogramme.
Von der Spielzeit 2001/2002 an wird Eliahu Inbal neuer Chefdirigent des Berliner Sinfonie-Orchesters (BSO). Als letzte Amtshandlung unterschrieb der scheidende Kultursenator Peter Radunski Inbals Vertrag und sicherte damit zugleich die Zukunft des Orchesters, die er selbst in den vergangenen Jahren in Frage gestellt hatte.
Der stellvertretende Leiter der innenpolitischen Abteilung im Bundespressesamt, Hans Wallow, muss nun doch mit disziplinarischen Konsequenzen rechnen. Wallow hatte ein Stück über den deutschen Parlamentsbetrieb geschrieben, die als Politsatire aus der Gegenwart verstanden wurde.
Im Münchner Völkermordprozess hat die Bundesanwaltschaft eine lebenslange Freiheitsstrafe für den angeklagten bosnischen Serben Djuradj Kusljic gefordert. "Der Angeklagte war als Anhänger der großserbischen Sache Mittäter des Völkermordes", sagte Bundesanwalt Walter Hemberger am Donnerstag vor dem Bayerischen Obersten Landesgericht.
Peter Struck (56) ist seit Oktober 1998 Fraktionsvorsitzender der SPD im Deutschen Bundestag. Über Ergebnisse, Ablauf und Atmosphäre des SPD-Parteitages in Berlin sprach Thomas Kröter mit dem Hobby-Motorradfahrer.
Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) haben nach Recherchen des ARD-Magazins "Kontraste" und des ORB-Magazins "Klartext" jahrelang Überschüsse in Millionenhöhe zu dubiosen Geschäften verwendet, die weder der Satzung des DRK entsprechen noch gemeinnützig sind. Der DRK-Kreisverband Bernau errichtete mit Einnahmen aus dem Rettungsdienst unter anderem ein "Multisoziales Begegnungszentrum" mit drei Solarien, einem Eiscafé und einer Diskothek.
Sang- und klanglos ist am Donnerstag in Berlin der SPD-Parteitag zu Ende gegangen. Die Delegierten gingen auseinander, ohne das Traditionslied anzustimmen.
Die Atomwirtschaft macht neuen Druck auf die Bundesregierung. Veba-Vorstandschef Ulrich Hartmann forderte am Donnerstag, die seit Juli unterbrochenen Konsensgespräche rasch wieder in Gang zu bringen.
und findet: "Der Staat macht eine Menge, aber er bewegt nicht so viel."Jürgen Kluge (45) ist seit einem Jahr Deutschland-Chef der international renommierten Unternehmensberatung McKinsey & Company.
Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin wird doch nicht mehr in diesem Jahr ihren Gesetzentwurf für homosexuelle Paare vorlegen. Die Ministerin sagte am Donnerstag am Rande des SPD-Parteitags in Berlin, zwar halte die rot-grüne Koalition an ihrem Projekt der eingetragenen Lebenspartnerschaften für Schwule und Lesben fest.