Der französische Nato-Offizier Pierre Bunel, der Belgrad vor dem Kosovo-Krieg Nato-Angriffspläne verraten hatte, ist wieder auf freiem Fuß. Wie sein Anwalt am Donnerstag mitteilte, wurde Bunel bereits am Montag aus der Haft entlassen.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 26.08.1999
Es gibt Bewegungen, die sind so kindisch schön, dass man sie gar nicht oft genug machen kann - auf den Fahrstuhlknopf drücken, den Deckel eines Filzstiftes auf- und absetzen, in den Leerlauf des Rennrades treten oder das Scherengitter, auf dem früher bei der Großmutter einmal das Telefon stand, auseinander- und wieder zusammenziehen.Die Designer Oliver Michl und Patrick Frieling haben das praktische System der Fünfziger Jahre aufgegriffen und zur Basis ihrer schwebenden Lampen erhoben, die durch die Selbstverständlichkeit ihres schlichten Entwurfs bestechen.
Das Misstrauen angesichts der Inkompetenz staatlicher Stellen wächst in der türkischen Bevölkerung immer mehr. Neun Tage nach dem furchtbaren Erdbeben artikulieren früher eher regierungstreue Zeitungen ihr Unbehagen mit unverhohlener Sorge.
Weiter Streit um die US-Botschaft am Pariser Platz: Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) will die Behrenstraße von zwölf auf neun Meter und die Ebertstraße von 20 auf zwölf Meter verschmälern. So soll eine Sicherheitszone von 22 Metern um die geplante Botschaft geschaffen werden.
Im millionenschweren Rechtsstreit um seinen Badeunfall vor Sardinien steht dem Schauspieler Götz George ("Schimanski") Schadensersatz in voller Höhe zu. Das hat das Oberlandesgericht (OLG) München am Donnerstag in zweiter Instanz entschieden.
Die Berliner SPD startet heute nachmittag mit dem Bundeskanzler und dem Spitzenkandidaten Walter Momper in die heiße Phase des Wahlkampfes. Um 16 Uhr beginnt am Willy-Brandt-Haus in der Stresemannstraße ein Straßenfest mit Musik und Gesprächsrunden.
Mit einer Kampfansage an die Arbeitgeber hat die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) am Donnerstag in Karlsruhe ihren 4. außerordentlichen Gewerkschaftstag eröffnet.
Mit jährlich 200 Mill. DM will die Bundesregierung regenerative Energien im Rahmen eines neuen Marktanreizprogramms fördern.
Auf dem deutschen Strommarkt kommt nach der ersten Preissenkungsrunde nun auch die Fusionswelle in Gang. Die kommunalen Energieversorger aus Düsseldorf, Hilden, Krefeld, Moers, Neuss und Remscheid kündigten am Donnerstag ihre Pläne für die Gründung eines gemeinsamen Versorgungsunternehmens an.
Seit Jahren fordern die Grünen, das Atomendlager "Schacht Konrad" bei Salzgitter zu schließen. Nun hat das Bundesumweltministerium ein internes Expertenpapier erarbeitet.
Ob das Mädchen mit den braunen Kulleraugen wirklich ausgerechnet Céline liest? Sophie erklärt das jedenfalls mit gebotenem Ernst.
Politik: Grüner Umwelt-Sprecher Loske: Ökosteuerreform ist nur Baustein für Energiewende (Interview)
REINHARD LOSKE (40) ist umweltpolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag. Der Umweltwissenschaftler sitzt seit 1998 im Parlament.
Nach über 30 Jahren kommt der Beatles-Film "Yellow Submarine" ab 16. September in restaurierter Form wieder in die deutschen Kinos.
Der baden-württembergische Innenminister Thomas Schäuble hat eine bundesweite Datenbank zur Geldwäsche gefordert. Die Einrichtung sei überfällig und werde von den Ermittlern schon seit langem gefordert, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag in Stuttgart.
Die Bonner Verhandlungen um eine Entschädigung ehemaliger NS-Zwangsarbeiter sind am Donnerstag ohne Verständigung beendet worden. Zwar zeigte sich der Sprecher des jüdischen Weltkongresses, Israel Singer, zu Beginn der Gespräche im ehemaligen Auswärtigen Amt noch "leicht optimistisch".
"Kennst Du noch Nazareth, diese Proll-Combo aus den Siebzigern?" Fetisch hat die Frage kaum ausgesprochen, da liegt die Platte schon auf dem Teller.
Klassiker, auch die modernen, sind nicht nur Wegmarken, an denen sich eine zurückgelegte Strecke abmessen lässt. Bleibt ihre Kreativität erhalten, strahlt ihre Arbeit auf die Gegenwart aus, setzt Maßstäbe.
Die Kinderfarm an der Triftstraße ist mit ihrer Klage auf weitere öffentliche Finanzhilfen vor dem Berliner Verwaltungsgericht gescheitert. Die zunächst vorgenommene Kürzung der Fördermittel und dann die völlige Streichung für 1999 wurden in zwei am Donnerstag veröffentlichten Urteilen der 20.
"Es wurde lange genug geredet, jetzt muss gehandelt werden" sagt Ingrid Jahn. Sie ist stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Altstadt, die für frischen Wind in der Fußgängerzone sorgen will.
Die Ankündigung von CDU-Generalsekretär Thomas Lunacek elektrisierte: Mit der neuen Hochglanz-Zeitung, die die Union ab Freitag an alle märkischen Haushalte verschickt, werde die CDU "Persönlichkeiten für bestimmte Kompetenzfelder" benennen. So lautete ein Nebensatz Lunaceks auf der gestrigen Pressekonferenz, auf der die CDU vor allem die "Diffamierungskampagne der SPD" attackieren und die Strategie für die letzte Wahlkampf-Woche (Bundesthemen!
Namhafte Künstler und Autoren wie Manfred Krug, Martin Walser, Daniel Barenboim, Katja Ebstein, Otto Sander, Heinz Florian Oertel, die Puhdys oder Purple Schulz haben am Donnerstag in Potsdam einen Aufruf gegen Rechts gestartet. Gut eine Woche vor der Landtagswahl appellierten sie an alle Brandenburger, bei der Wahl am 5.
Ganz salonfähig sind Vertriebenenwitze im Nachkriegsdeutschland nie gewesen. Sie kursierten unter der Rubrik des halbschlechten Gewissens: als Angriff auf eine politisch nicht zu unterschätzende Opfergruppe, deren Opferbewusstsein leise befriedet werden musste.
Der Bund der Vetriebenen möchte in Berlin ein "Zentrum gegen Vertreibungen" errichten. Wie die die Sprecherin des Vertriebenen-Dachverbandes, Erika Steinbach, am Donnerstag in Berlin bekanntgab, steht die Stiftungsgründung unmittelbar bevor.
Konvergenz ist eines der ganz großen Themen der Ifa in diesem Jahr. Auch die Deutsche Telekom sieht im Zusammenwachsen von Festnetztelefonie, Mobilfunk, Internet und Fernsehen erhebliche Wachstumspotentiale für neue Angebote.
Auch Ali Ahaoui konnte nicht verhindern, dass die deutschen Boxer an den beiden Finaltagen der 10. Weltmeisterschaften im Amateur-Boxen in Houston nur noch Zaungäste sind.
Deutschlands größter Getränkekonzern, die Brau und Brunnen AG, Dortmund/Berlin, wirtschaftet wieder rentabel und erwartet für das Gesamtjahr ein dividendefähiges Ergebnis. Im ersten Halbjahr 1999 erzielte der Konzern ein positives Ergebnis von 4,4 Mill.
Im Badminton ist es wie im Fußball: wenn eine Mannschaft einen nationalen Wettbewerb gewinnt, dann ist sie dazu berechtigt, in einem internationalen Wettbewerb anzutreten. BSC Eintracht Südring heißt der amtierende Deutscher Meister im Badminton, und deshalb könnte der Klub auch im Europapokal spielen, was in etwa der Champions League im Fußball entspricht.
AC MAILANDVon solchen Zahlen kann Hertha BSC nur träumen: 125 Millionen Mark investierte der AC Mailand (16-mal Italienischer Meister) in dieser Saison in neue Spieler. Da konnte sich Trainer Alberto Saccheroni nicht beklagen.
Der EHC Eisbären und die Berlin Capitals veranstalten an diesem Wochenende jeweils ein internationales Eishockey-Turnier. Vier Teams nehmen am "HoBa-Cup" teil: Das Auftaktspiel bestreiten heute (Beginn 19.
Es hätte alles so schön sein können. Walter Müller, der smarte Mercedes-Manager, wollte hoch überm Mittelmeer zu Lob und Dank an die Mannschaft anheben, die gerade den Sprung in die Beletage des europäischen Fußballs geschafft hatte.
Der Hoppegartener Spitzengalopper Artan tritt am Freitag nach fast neun Monaten Pause an den Start. Der von Martin Rölke trainierte siebenjährige Hengst wird beim Auftakt der Großen Rennwoche im badischen Iffezheim den über 2000 m führenden 44-Preis der Badischen Sparkassen bestreiten.
Innerhalb von zwei Jahren der zweite Wechsel in der Geschäftspolitik: Nachdem die Cybermind AG vergangenes Jahr zur Holdinggesellschaft umgebaut worden war, will sich die Berliner Multi-Media-Gesellschaft bis zum Jahresende zur "ersten reinen Internet-Beteiligungsgesellschaft mit Börsennotierung in Deutschland" wandeln. Dabei wolle man sich auf neu gegründete Internet-Unternehmen mit hohen Wachstumschancen konzentrieren, sagte der Vorstandsvorsitzende Holger Timm am Donnerstag auf der Hauptversammlung.
Die Wirtschaftsförderung Berlin (WFB) blickt nach Aussage ihres Geschäftsführers Hans Estermann auf acht erfolgreiche Monate zurück. Die am Donnerstag vorgelegte Bilanz bis August: 36 abgeschlossene Projekte, 2450 verabredete Arbeitsplätze und eine Investitionssumme von insgesamt 372 Mill.
Zu Staus, die sich fast im gesamten nordwestlichen Stadtgebiet auswirkten, kam es gestern Nachmittag, nachdem auf dem Stadtring zwei Lastwagen zusammengestoßen waren. Die Unfallursache war bis zum Abend noch nicht genau geklärt.
Die Talfahrt der Unterhaltungselektronik scheint gebremst. Erstmals seit dem Ende des Wiedervereinigungsbooms vermeldet die Branche in Deutschland ermutigende Anzeichen einer Markterholung.
Die Führung der Weltausstellung Expo 2000 im kommenden Jahr in Hannover hat in einem Brief an die Mitarbeiter gegen ihre Gesellschafter Bund, Land Niedersachsen und Stadt Hannover massive Vorwürfe erhoben. "Die Wahrheit ist: Die Expo 2000 muss auf Beschluss der Gesellschafter zum Beispiel zusätzliche Kosten übernehmen, die bislang nicht aus dem Budget der Expo zu finanzieren waren - so die rund 16 Mill.
Der Stau auf den Straßen rings um das Reichstagsgebäude wird sich nach Ansicht der Senatsverkehrsverwaltung bis Sonntag nicht auflösen. "Wenn alle mit dem Auto dahin wollen, können wir nichts machen", sagte die Sprecherin der Verkehrsverwaltung, Petra Reetz.
Mit einem monatlichen Festpreis von 9,90 DM für den Internet-Zugang und deutlich reduzierten Telefongebühren will AOL die "Internet-Revolution" in Deutschland ausrufen. Der zweitgrößte deutsche Online-Dienst hinter T-Online kündigte am Donnerstag auf der Funkausstellung an, vom 1.
Die Technik ist einfach und vergleichsweise risikolos: Man lässt klammheimlich Werbeplakate oder Anzeigen mit rechtlich heiklem Inhalt drucken und flutet damit die ganze Stadt. Bis sich ein Richter findet, der wirksam einschreitet, ist der Zweck erreicht.
Eigentlich sollte das Fax im Hause der Telekom verschickt werden. Doch ein Mitarbeiter drückte die falsche Taste, und so landete das Schreiben bei einem Leser des Tagesspiegel.
Gravierende Umstellungen hat die Stiftung Warentest von der Deutschen Bahn gefordert. Die Tarife müssten übersichtlicher werden, das EDV-System sei überholungsbedürftig, und die Mitarbeiter bräuchten Nachhilfe.
Ganze anderthalb Stunden dauerte gestern die außerordentliche Hauptversammlung von Gazprom, dem weltweit größten Gasexporteur, aus dessen Steuern sich der russische Haushalt zu über 25 Prozent finaniziert. Im Vorfeld der Hauptversammlung wurde gemutmaßt, dass der bisherige Konzernchef, Rem Wjachirew, seinen Posten räumen muss, weil der Kreml im Vorfeld der Wahlen das Unternehmen und dessen Finanzströme wieder fester an sich binden will.
Der Wahlkampf beschert auch der Berliner SPD Ärger. Der Kreisverband Schöneberg hat jetzt eine Anzeige wegen Sachbeschädigung erstattet.
Die Bundesregierung ist noch längst nicht vollzählig in Berlin und ihre Gebäude sind noch nicht alle fertig - da denkt man beim Bund bereits darüber nach, noch mehr zu bauen. So ist auf einem Parkplatz an der Kurstraße neben dem Auswärtigen Amt ein Erweiterungsbau für das Amt vorgesehen, wie gestern von Bundesseite bestätigt wurde.
Das Land Berlin wird seine Privatisierungsstrategie fortsetzen. Das kündigte der Staatssekretär der Senatsverwaltung für Finanzen, Peter Kurth (CDU), am Donnerstag in Berlin an.
Die Elternvertreter wollen den geplanten Abbau von 15 Lehrerstellen an Grundschulen im Bezirk nicht einfach hinnehmen. Sie übergaben gestern eine Protestliste mit rund 5000 Unterschriften an die Schulsenatorin Ingrid Stahmer (SPD).
Die Arbeitsämter steuern 1999 trotz der Konjunkturschwäche auf einen Vermittlungsrekord zu. Im ersten Halbjahr hätten bereits 1,86 Millionen Menschen mit Hilfe der Arbeitsämter einen Job gefunden, fünf Prozent mehr als im Vorjahr, berichtete die Bundesanstalt für Arbeit am Donnerstag in Nürnberg.
Das Kraftverkehrsamt soll schneller arbeiten. Innensenator Eckart Werthebach (CDU) sprach gestern von "berechtigter Kritik" an langen Wartezeiten bei der Erstellung von Führerscheinen und Personenbeförderungsscheinen sowie an anderen Problemen.