Die fünf norddeutschen Bundesländer wollen enger zusammenarbeiten und so ein Gegengewicht gegen die machtvollen Süd-Länder bilden. Am Dienstag stellten die fünf Länderchefs von Hamburg, Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern in Lübeck ihre Pläne für ein Nord-Bündnis vor.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 02.11.1999
Die Reaktionen auf den Brandanschlag in Lübeck müssen auch vor dem Hintergrund anderer Brandanschläge gesehen werden. In den Jahren zuvor hatte das wiedervereinigte Deutschland eine Welle rechter Gewalt erlebt.
Was Fahrten mit Bahnen und Bussen im nächsten Jahr kosten werden, ist weiter ungewiss. Der Chef des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB), Uwe Stindt, ist davon überzeugt, ohne Tariferhöhungen auskommen zu können.
Der Saxophonist und Komponist Heinz Sauer erhält den Deutschen Jazzpreis 1999. Der von der Gema-Stiftung mit 20 000 Mark dotierte Albert-Mangelsdorff-Preis, der von der Union Deutscher Jazzmusiker vergeben wird, soll Sauer am Sonnabend im Haus der Kulturen der Welt beim diesjährigen JazzFest Berlin übergeben werden.
Der Unterschied zwischen Dominique Strauss-Kahn und Oskar Lafontaine ist größer, als man denkt. Zumindest teilen die Börsen keineswegs die Einschätzung, die beiden Ex-Finanzminister seien sich immer einig gewesen.
Tobias Leder aus Prenzlauer Berg ist ein flinker Junge. "Ich laufe die 100 Meter in elf Komma fünf Sekunden", sagt der 14-Jährige, der die achte Klasse besucht.
Ein erbitterter "Rosenkrieg" zwischen dem Zehlendorfer CDU-Abgeordneten Marcus Mierendorff und dessen Ex-Freundin, der Steglitzer CDU-Bezirksverordneten Bettina Wehrisch, wird - möglicherweise von missgünstigen Parteifreunden - genutzt, um den Finanz-Staatssekretär Peter Kurth (CDU) politisch zu schädigen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, aufgrund einer Anzeige von Frau Wehrisch, nicht nur gegen Mierendorff wegen des Verdachts der Erpressung, sondern von Amts wegen auch gegen Kurth.
Der Franzose Said Dogga beendete den Chicago-Marathon als Neunter in der Zeit von 2:11:18 Stunden, und Platzierungs- und Zeitbonus summierten sich zu Einnahmen in Höhe von 6000 Dollar. Die Reise in die "windige Stadt" am Michigansee schien sich für den windigen Franzosen gelohnt zu haben.
Die kleinere jugoslawische Teilrepublik Montenegro hat am Dienstag die Deutsche Mark als parallele Währung zu dem zunehmend schwachen jugoslawischen Dinar eingeführt. Die montenegrinische Regierung habe ihren Beschluss als "aufgezwungene" Maßnahme bezeichnet, meldete die Belgrader Nachrichtenagentur Beta.
In der Beate-Uhse-Aktie steckt jetzt noch mehr Fantasie: Neben dem Erotik-Geschäft in Europa treibt das Unternehmen seine Expansion auch am anderen Ende der Welt voran. Gemeinsam mit Erotik- und Finanzpartnern wurde in Sydney das Tochterunternehmen Sharon Austen gegründet.
Wenn es um Krankheiten, Unfälle oder den Tod geht, sind die großen Stars Menschen wie du und ich. Und doch scheinen sie selbst hier noch privilegiert zu sein.
Mehr als zwei Jahre nach ihrer Wahl im Frühjahr 1997 ist die französische Regierung des Sozialisten Lionel Jospin in ihre erste große Krise geraten. Wirtschafts- und Finanzminister Dominique Strauss-Kahn, eine der Schlüsselfiguren des Kabinetts, erklärte überraschend seinen Rücktritt.
Steigende Verkäufe und Milliardengewinne - doch die Volkswagen-Aktie kommt bei solchen Meldungen unter die Räder. Die VW-Anleger, könnte man meinen, sind ein undankbares Klientel, das das Papier nach Bekanntgabe der Neunmonatszahlen voreilig verkauft.
Südasien ist einer Untersuchung der Vereinten Nationen zufolge die korrupteste Region der Erde. Laut einer am Montag in New York vorgestellten Studie des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP) über die Lage in Südasien gehören Bangladesch, Indien, Nepal, Pakistan und Sri Lanka zu den "am schlechtesten regierten Ländern der Erde".
An diesem Mittwoch wird Siemens die Zahlen für das Ende September abgeschlossene Geschäftsjahr 1998/99 präsentieren. Die Erwartungen sind hoch: Analysten gehen von einem Jahresüberschuss von 3,1 bis 3,2 Milliarden Mark aus.
Nach einem Plädoyer für die Stärkung der Vereinten Nationen in Tokio ist Bundeskanzler Gerhard Schröder am Dienstagabend zu seinem China-Besuch in Schanghai eingetroffen. Am Donnerstag wird der Kanzler dann nach Peking weiterreisen, um dort auch die Frage der Menschenrechte anzusprechen.
Der Beitragssatz zur Gesetzlichen Rentenversicherung sinkt im kommenden Jahr weniger, als dies die Bundesregierung bisher erwartet hatte. Dies geht nach Informationen des Handelsblatts aus dem Rentenbericht 1999 der Bundesregierung hervor, den Bundesarbeitsminister Walter Riester (SPD) derzeit erarbeitet und der Ende November vorgelegt werden soll.
"Union ist anders", meint Bernd Hofmann, "für das Spitzenspiel gegen den Dresdner SC erhöhen wir nicht die Eintrittspreise, sondern wir senken sie." Man wolle, sagt der Geschäftsführer des 1.
So vieles verändert sich in Berlin, aber von manchen Ritualen mag man hier nicht lassen. Zur politischen Folklore gehören unbedingt die Landesparteitage der SPD nach verlorenen Wahlen.
Es gab mal eine Zeit, da wurde jeder hoffnungsvolle Newcomer gleich danach befragt, ob er die in die Krise geratene Rockmusik retten könnte. Das war Anfang der neunziger Jahre, und Pavement waren es schließlich, bei der man diese Mission in besten Händen sah.
Signalisiert der Gewinnrückgang von VW das Ende der Autokonjunktur? Mit Klaus Wellershoff, Chef-Volkswirt der Investmentbank Warburg Dillon Read, sprach Jobst-Hinrich Wiskow.
Die Heilkunde hat im 20. Jahrhundert große Fortschritte gemacht.
Das war knapp. Kurz bevor sich Berlin beim Wiederaufbau im Kosovo so richtig blamieren konnte, kommt die Einsicht, die hohen Ansprüche nicht verwirklichen zu können, ungemein souverän daher.
Konzerte, Diskussionen, Ehrungen - mit einer ganzen Kette von Veranstaltungen feiert Berlin den 9. November.
Das Weizmann Institute of Science hat in den 50 Jahren seiner wissenschaftlichen Forschung und den 40 Jahren seiner Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft tiefe Spuren in der israelischen Gesellschaft hinterlassen, sich weltweit hohes Ansehen verschafft und mit internationalen Kooperationen die Basis für weitere erfolgreiche Aktivitäten gelegt - mehr als Grund genug für die laufenden Feierlichkeiten in Rehovot südlich von Tel Aviv.Eigentlich stimmt die Jubiläumszahl 50 nicht, denn sie bezieht sich nur auf den Namen des nach dem ersten israelischen Staatspräsidenten Chaim Weizmann (Onkel des heutigen Staatsoberhauptes Eser Weizman) benannten Institutes.
Vor zehn Jahren? "Da stand ich vor Beginn meiner internationalen Karriere, hatte meinen ersten WM-Start für die DDR-Mannschaft absolviert.
Beim Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen herrscht ein neues Geschäftsklima. Ein halbes Jahr nachdem die Fußball-Abteilung des Großvereins TSV Bayer 04 Leverkusen in einen eigenen Geschäftsbetrieb umgewandelt wurde, herrschen in Leverkusen neue Finanzgebahren.
Die Fachhochschulen stehen vor einer großen Aufwertung. Sie werden mehr Fächer bekommen als je zuvor - und sie fordern mit den neuen Bachelor- und Master-Studiengängen die Universitäten heraus.
Die Schotten sind ihnen schon im Vorfeld auf die Nerven gegangen. Was die britischen Berichterstatter von den Spielern und Verantwortlichen des FC Bayern München nicht alles wissen wollten.
War Bonn das "Treibhaus", wird Berlin die "Schaubühne"? So sieht der Journalist Klaus Dreher das Verhältnis von alter und neuer Hauptstadt und hat daraus den Titel seines Buches über den Weg vom Bonner Anfang der Bundesrepublik bis zum vollendeten Umzug nach Berlin gemacht.
Armer Wolfgang Gerhardt. Eine ansehnliche Anzahl von Deutschen möchte weniger Staat und mehr Liberalismus.
Fast scheint es, als sei der Bundestag in die Feierlichkeiten zum Jahrestag des Mauerfalls hineingestolpert wie die Deutschen vor zehn Jahren in die Einheit selbst: Erst sagen sich die Ex-Präsidenten Bush und Gorbatschow zum 9. November in Berlin an, dann will der russische Cellist Rostropowitsch der deutschen Einheit eine musikalische Reverenz erweisen.
FDP-Partei- und Fraktionschef Wolfgang Gerhardt sieht trotz harter Kritik ehemaliger Spitzenliberaler keinen Grund für einen Kurs- oder Personalwechsel. Gerhardt räumte zwar nach einer zweitägigen Fraktionsklausur ein, dass er in seiner Doppelfunktion zeitweise bis an die Grenzen des Erträglichen belastet war.
Brandenburgs SPD scheint aus der nach der Wahlschlappe eingetretenen Starre zu erwachen. Sie will nicht nur mehr Einfluss im Bundesvorstand der Partei: Künftig soll in dem 45-köpfigen Gremium zusätzlich zu Ministerpräsident Manfred Stolpe und der Ex-Ministerin Regine Hildebrandt auch Potsdams Oberbürgermeister Matthias Platzeck vertreten sein.
Die EU-Kommission wirft deutschen Fleischhändlern die Hinterziehung von Exportsubventionen in Höhe von rund 100 Millionen Mark vor. Die Unternehmen hätten diese Subventionen "unberechtigterweise in Anspruch genommen", bestätigte ein Sprecher von Agrarkommissar Fischler am Dienstag in Brüssel.
Die Zahl der nach Deutschland kommenden Spätaussiedler wird in diesem Jahr voraussichtlich erstmals seit 1987 wieder unter 100 000 liegen. Nach 103 000 im Jahr 1998 sei mit 95 000 bis 100 000 Menschen bis zum Jahresende zu rechnen, sagte der Beauftragte der Bundesregierung für Spätaussiedlerfragen, Jochen Welt (SPD), am Dienstag in München.
Nur ein Pünktchen fehlt, doch gerade deshalb steht Hertha BSC vor einem gefährlichen Endspiel. "Wir dürfen uns nicht darauf verlassen, in London 0:0 zu spielen", sagt Dieter Hoeneß.
Als Basketballer macht Mithat Demirel häufig große Sprünge. Doch den gewaltigsten Satz seines bisherigen Lebens machte der 21-Jährige außerhalb des Spielfeldes: Er verzichtete im Sommer auf eine weitere Zweitliga-Saison für TuS Lichterfelde und ein paar Kurzeinsätze bei Alba Berlin und wechselte zum türkischen Erstligisten Oyak Reno Bursa - von kleinen Schulsporthallen der Zweiten Bundesliga in die riesigen Arenen der türkischen Europaligisten.
Wie sich die Bilder gleichen, und wie verschieden sie doch sind! Auf 28,8 Prozent war die Partei abgestürzt, und jetzt suchte sie den Weg in die Opposition.
Bei der Kriminalitätsvorbeugung hat die Bundesrepublik nach Ansicht der Deutschen Stiftung für Verbrechensverhütung und Straffälligenhilfe (DVS) Nachholbedarf. "Deutschland hängt da im Vergleich mit seinen europäischen Nachbarn hinten dran", sagte DVS-Geschäftsführer Marks.
Das Sanierungskonzept für die BVG läuft noch nicht in die gewünschte Richtung. Betriebesenator Wolfgang Branoner (CDU) erklärte gestern zwar, dass es bereits 150 Interessenten gebe, die zur neuen Fahrdiensttochter "Berlin Transport" der BVG wechseln wollten, wo die Bezüge etwa ein Drittel unter BVG-Niveau liegen.
Boeing teilte am Dienstag mit, dass die Auslieferung von 34 Maschinen vom Typ 747, 757, 767 und 777 verschoben werde. Grund sei fehlerhafter Schutz, der die Kondensation in den Flugzeugen kontrolliert.
Die mit Abstand größte Fresenius-Tochter, der Dialyse-Spezialist Fresenius Medical Care (FMC), steigerte in den ersten neun Monaten des Jahres seinen Umsatz um zehn Prozent auf 2,83 Milliarden Dollar (5,1 Milliarden Mark). Das operative Ergebnis legte um 16 Prozent auf 413 Millionen Dollar zu, teilte die Fresenius AG (Bad Homburg) am Dienstag mit.
Die Deutsche Entertainment AG aus Berlin (DEAG) übernimmt rückwirkend zum 1. November die Jahrhunderthalle in Frankfurt (Main).
Deutschlands Stadtwerke benötigen politische Schützenhilfe, um einen massiven Stellenabbau und die Schließung eigener Kraftwerke zu verhindern. Davon betroffen seien Anlagen zur Kraft-Wärme-Koppelung (KWK), die für Ballungsräume zugleich Strom und Wärme erzeugen, sagte der Präsident des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU), Gerhard Widder, anlässlich einer Verbandstagung am Dienstag in München.
Japan hat die Sanktionen gegen Nordkorea gelockert und die Wiederaufnahme von Charterflügen in das kommunistische Land erlaubt. Dies wurde am Dienstag in Tokio offiziell bekannt gegeben.
Die Bosnien-Friedenstruppe SFOR soll in den kommenden Monaten um ein Drittel reduziert werden. Im April nächsten Jahres sollten statt bisher 30 000 nur noch 20 000 Soldaten unter dem Kommando der Nato in Bosnien stationiert sein, sagte der Kommandeur der SFOR, US-General Ronald Adams, am Dienstag in Sarajevo.
Mit diesem Mann, so schien es, hatte Frankreichs Premierminister Lionel Jospin einen guten Griff getan. Kompetent und auf internationalem Parkett angesehen, war sein Finanzminister Dominique Strauss-Kahn bestens geeignet, in der französischen Wirtschaft und der Wählerschaft der Mitte Vertrauen zu schaffen.