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Beim Blick auf eine gar nicht so alte Landkarte fährt einem manchmal der Schrecken in die Glieder: Wie weit weg lag doch West-Berlin von der Bundesrepublik entfernt, eine kleine Insel, die man erst nach langer Fahrt durchs "feindliche Meer des Kommunismus" erreichte. Aber graut einem davor nicht erst heute?

Frauen, die man oft nicht grüßt - ein solcher Titel kann nur aus einer Zeit stammen, in der es noch "Sittendramen" und "gefallene Mädchen" gab, aber auch gutbürgerliche Konventionen. Wie sich die Sitten gewandelt haben, kann man an Hand von Friedrich Zelniks Großstadtdrama von 1925 überprüfen.

Grünen-Abgeordnete vermutet einen "Waffenhandels- und Bestechungsskandal von kaum vorstellbarem Ausmaß"Robert Birnbaum Die Spendenaffäre um den früheren CDU-Schatzmeister Walter Leisler Kiep wird wohl von einem Untersuchungsausschuß des Bundestags untersucht. SPD-Fraktionsgeschäftsführer Wilhelm Schmidt sagte am Mittwoch, es sehe sehr danach aus, dass die Fraktion den Ausschuß beantragen werde.

Von Robert Birnbaum

Nach dem Krenz-Urteil des Bundesgerichtshofs müssen jetzt weitere SED-Politbüromitglieder mit Strafe rechnen. In Berlin ist bereits seit mehr als drei Jahren Anklage gegen die DDR-Spitzenfunktionäre Herbert Häber, Siegfried Lorenz und Hans-Joachim Böhme anhängig, sagte Justizsprecherin Michaela Blume am Mittwoch.

Der stellvertretende SPD-Vorsitzende, Verteidigungsminister Rudolf Scharping, sieht die "Zukunftsfähigkeit" seiner Partei durch das schlechte Erscheinungsbild der rot-grünen Koalition in Frage gestellt. In Berlin wandte Scharping sich dagegen, die Schwierigkeiten der Regierung zum "Marketingproblem" zu verniedlichen.

Von Matthias Meisner

Der Berliner Senat wartet gespannt auf die Urteilsverkündung in Karlsruhe zum Länderfinanzausgleich, ist aber guter Dinge. "Wir sind recht optimistisch", hieß es im Roten Rathaus.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Die tödlichen Schüsse am israelischen Generalkonsulat im Februar sind nach Einschätzung des Untersuchungsausschusses im Abgeordnetenhaus nicht aus Notwehr gefallen. Entgegen israelischen Angaben hätten mehrere Zeugen angegeben, die Schüsse seien wahllos und ohne konkrete Bedrohung erfolgt, sagte der Ausschussvorsitzende Wolfgang Wieland (Bündnis 90 / Grüne) gestern zum Abschluss der Untersuchung.

Drei Spieltage vor Ende der Vorrunde droht Basketball-Vizemeister Telekom Baskets Bonn trotz einer Leistungs-Steigerung das Aus im europäischen Saporta-Cup. Das Team von Coach Bruno Soce unterlag am Dienstagabend gegen Iraklis Saloniki 59:64 (36:31) und belegt mit nur zwei Siegen aus sieben Spielen in der Gruppe B den fünften Platz.

CDU und SPD haben sich gestern im Rahmen der Koalitionsverhandlungen das erste Mal zu Gesprächen über die Themen Inneres und Justiz getroffen. Der innenpolitische Sprecher der Union, Roland Gewalt, sagte, man habe über Probleme bei Polizei und Feuerwehr gesprochen.

Hertha ist verunsichert, und der Teamgeist beginnt langsam zu schwindenFrank Bachner "Wer ist schuld an der Hertha-Krise?", fragte eine Boulevard-Zeitung, eine TED-Umfrage, die Leser durften anrufen, und am nächsten Tag hatte der Trainer sein Fett weg.

Von Frank Bachner

Insgesamt ist im Haushaltsjahr 1999 ein Fehlbetrag von vier Milliarden möglichUlrich Zawatka-Gerlach Dicke Aktenordner werden aus der Finanzverwaltung in der Klosterstraße geschleppt. Die Koalitions-Unterhändler von CDU und SPD machen sich für das nächste Wochenende schlau.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Anlässlich des Beginns der Koalitionsverhandlungen hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) gestern verlangt, konkrete Vereinbarungen zu treffen, um die Arbeitsfähigkeit von Polizei und Feuerwehr zu erhalten. Die Polizei benötige in den kommenden Jahren 150 Millionen Mark, um das Berliner Modell weiterzuführen, den maroden Fahrzeugpark zu erneuern und die Ergebnisse von Mummert und Partner umzusetzen.

Nach wie vor stehen die Independent- oder Off-Kinos relativ gut dar. Sie beschränken sich auf eine ausgefallene Filmware, die in den großen Kinos keinen Platz findet, weil dort der wirtschaftliche Druck stärker ist und nur Kassenschlager ins Programm kommen.

Die Sozialversicherungen werden in diesem Jahr nach Berechnungen des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung (DIW) einen Überschuss von zehn Milliarden Mark erwirtschaften. Dabei ist die Entwicklung zwischen Ost und West gespalten: Während im Westen Rekordüberschüsse erzielt werden, geht die Kluft zwischen Einnahmen und Ausgaben im Osten immer weiter auseinander.

Der Historiker Rolf-Dieter Müller hat Bundespräsident Johannes Rau und Kultur-Staatsminister Michael Naumann (SPD) aufgefordert, die Initiative für eine völlig neu gestaltete Wehrmachtsausstellung zu ergreifen. In der Zeitung "Die Woche" sagte Müller, der beim Militärgeschichtlichen Forschungsamt in Potsdam arbeitet, das Hamburger Institut für Sozialforschung sei mit der Schadensbeseitigung völlig überfordert.

Eine Zivilstreife der Polizei nahm gestern früh zwei Einbrecher fest, die versucht hatten, an der Görschstraße in ein Schmuck- und Modegeschäft einzudringen. Als die beiden 27 und 30 Jhre alte Mazedonier an der Tür des Geschäftes hantierten, wurden sie allerdings von einem Passanten gestört und flüchteten zu Fuß.

Zwei Autofahrer wurden in der Nacht zu Mittwoch bei einem Unfall auf der Kreuzung Alt-Moabit / Invalidenstraße erheblich verletzt. Ein 33-jähriger Mann hatte das Rotlicht an der Kreuzung missachtet und war mit dem Wagen eines 37-Jährigen aus dem Kreis Barnim zusammengestoßen.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat gestern gegen den Vorschlag von Verwaltungsreform-Experten protestiert, die Senatsverwaltung für Schule, Jugend und Sport aufzuteilen und den Schulbereich mit Hochschule und Forschung zusammenzulegen. Das im Tagesspiegel veröffentlichte Gutachten sei "Gedankenspielerei, fernab aller fachlichen Überlegungen und Kompetenzen", erklärte der GEW-Vorsitzende Ulrich Thöne.

Seit gestern sind die tödlichen Schüsse am israelischen Generalkonsulat Geschichte. Nachdem die Justiz ihre Ermittlungen bereits eingestellt hatte, beendete nun auch das Abgeordnetenhaus seine Untersuchung.

Bewohner leisten erbittert Widerstand und beschimpfen die Soldaten - weiterer Teilabzug aus dem WestjordanlandGegen den erbitterten Widerstand Hunderter Siedler hat die israelische Armee am Mittwoch eine illegale jüdische Siedlung im Westjordanland geräumt. In Maon bei Hebron bahnten sich die Soldaten am frühen Morgen mit einer Planierraupe den Weg in die Siedlung.

Das wird ein neuer Superlativ, da ist sich Willy Weiland, Chef des Hotels Intercontinental, sehr sicher: "Diese Ballatmosphäre haben wir in dieser Form in Berlin noch nicht gekannt." Tatsächlich laufen seit Montag die Vorbereitungen für den ersten Bundespresseball in Berlin, der am Freitag stattfindet, auf Hochtouren.

Der so genannte "Satansmörder" steht seit Mittwoch auch wegen Verunglimpfung seines Opfers vor Gericht. Vor dem Berliner Amtsgericht verweigerte der 23-jährige Geschichtsstudent zunächst die Aussage.