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Im großen Schrank des Literaturbetriebs stecken viele Schubladen: Da gibt es zum Beispiel den Eventroman für die junge Generation, der "mitten im Musikmilieu der Fun-Kultur spielt" oder wieder mal ganz cool durch die Techno-Szene führt mit Liebe, Di-tscheis und kleinen Strassbröckelchen im Nabelschatten junger Mädchenblüte. Diese Art literarischer Stangenware ist natürlich immer furchtbar provokant und wird mit einschläfernder Zuverlässigkeit mit dem Vertriebsleiterstempel "Kultbuch" versehen.

Jüdische Organisationen und Versicherungen in den Niederlanden haben sich nach zweieinhalbjährigen Verhandlungen über die Vergütung der Lebensversicherungen verfolgter niederländischer Juden aus dem Zweiten Weltkrieg geeinigt. Die Unternehmen stellen dazu 40 Millionen DM zur Verfügung.

Die momentane Tendenz des Kunstmarkt scheint darin zu bestehen, dass es keine Tendenz mehr gibtVanessa Müller Es ist leicht, sich auf der "33. Internationalen Messe für Moderne Kunst" in den Kölner Messehallen zu orientieren: links hängen wie immer die Klassiker die Moderne, rechts die aktuellen Positionen der Gegenwartskunst.

Die deutsche Autoindustrie hat im Oktober kräftig bremsen müssen, erwartet aber für das Gesamtjahr ein ähnlich hervorragendes Ergebnis wie 1998. Auch für 2000 sei kein Einbruch in Sicht, sagte der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Bernd Gottschalk, am Dienstag in Berlin.

In dem seit Monaten andauernden Wettstreit um das Deutsche Reisebüro DER der Deutschen Bahn AG waren nach dem Einstieg der Rewe-Gruppe zuvor schon andere Bewerber, wie die LTU-Gruppe, die schweizerische Kuoni AG und die C & N Touristic AG, bei der Bahn gescheitert. Nachdem Rewe nun zum Zug gekommen ist, haben die Anstrengungen von C & N-Chef Wolfgang Beeser einen herben Rückschlag erlitten, auf dem Ferienmarkt wieder Anschluss an den Branchenprimus Hapag-Touristik Union (HTU) zu finden.

Drei angeklagte ehemalige DDR-Grenzaufklärer haben bestritten, einen der spektakulärsten "Grenzverletzer" der deutsch-deutschen Geschichte mit Absicht getötet zu haben. Vor dem Landgericht Schwerin schilderten sie gestern zu Prozessbeginn den Tod Michael Gartenschlägers als Folge eines Schusswechsels in der Dunkelheit an der DDR-Staatsgrenze zwischen Holstein und Mecklenburg.

Von Andreas Frost

Zum zehnten Jahrestag des Mauerfalls haben zwei Gewerkschaften beklagt, dass noch längst nicht überall die Grenze zwischen Ost und West gefallen sei. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sprach am Dienstag von einer "Tarifmauer", die das Land weiterhin in Ost und West teile und kritisierte "die schleppende Bereitschaft" der Arbeitgeber des öffentlichen Diensts, die Angleichung bei den Löhnen voranzutreiben.

Die Ausländerbeauftragten der Bundesländer haben die Innenministerkonferenz aufgefordert, "endlich die seit langem angekündigte Altfallregelung für Flüchtlinge zu verabschieben", die den Betroffenen hier zu Lande "eine sichere Zukunftsperspektive" schafft. Bei einem Treffen in Hamburg verabschiedeten sie eine Resolution, in der zwar nicht in Frage gestellt wird, dass Flüchtlinge, die kein dauerhaftes Bleiberecht hätten, zur Ausreise verpflichtet seien.

Der von Regierung, Fraktionen und Gewerkschaften am Montagabend vereinbarte Schutz der Stadtwerke im liberalisierten Energiemarkt ist am Dienstag auf ein unterschiedliches Echo gestoßen. Der SPD-Energieexperte Volker Jung sieht in dem Kompromiss den politischen Willen der Koalition dokumentiert, dass die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) im Strommarkt nicht dem Verdrängungswettbewerb zum Opfer fallen dürfe.

Die im Frühjahr abgebrochenen Tarifverhandlungen für die 470 000 Angestellten im Bankgewerbe könnten nach Gewerkschaftsangaben noch in diesem Jahr wieder aufgenommen werden. Nach einer Reihe von Sondierungsgesprächen mit den Arbeitgebern seien die Einigungschancen bei der bisher umstrittenen Samstagsarbeit gestiegen, teilten die Gewerkschaft Handel, Banken, Versicherungen (HBV) und die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) am Dienstag in Hamburg mit.

Im Streit um die Veröffentlichung von Paparazzi-Fotos hat Caroline von Monaco vor dem Bundesverfassungsgericht einen stärkeren Schutz gegen die "extreme Kommerzialisierung des Privatlebens" gefordert. Die tägliche Belagerung seiner Mandantin durch Fotografen sei eine "Verletzung der Menschenwürde", sagte der Anwalt der Prinzessin, der Hamburger Medienrechtler Matthias Prinz, am Dienstag in Karlsruhe.

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