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Erst eine gemeinsame Verfassung, dann ein gemeinsames Land: Diese jetzt von SPD-Landes-Chef Steffen Reiche vorgeschlagene "grundsätzlich andere Marschroute" für eine Fusion von Berlin und Brandenburg hat ein überwiegend zustimmendes Echo gefunden - unabhängig vom Parteienstreit um den besten Termin. "Der Weg wäre verfassungsrechtlich gangbar", sagte gestern Peter Macke, Präsident des Landesverfassungsgerichts.

Von Thorsten Metzner

Nach dem Erfolg der Millenniumsfeier hat der Senat "großes Verständnis" für den Wunsch von Willy Kausch, dem Cheforganisator der Feiermeile Unter den Linden, für die nächsten Silvesterfeste einen dreijährigen Vertrag zu schließen. Das versicherte Senatssprecher Michael Andreas Butz dem Tagesspiegel.

Von Brigitte Grunert

Einen Tag nach der Massenkarambolage auf der Autobahn 7 bei Bad Kissingen befanden sich noch immer 20 der insgesamt 75 Verletzten im Krankenhaus. In den Serienunfall waren am Sonntag 140 Fahrzeuge verwickelt, 119 Wagen wurden abgeschleppt.

Lebensgefährliche Verletzungen erlitt ein 36 Jahre alter Mann am Sonntagabend bei einem Unfall auf der Reinickendorfer Straße. Der Fußgänger war beim Überqueren der Fahrbahn vom Auto eines 23-jährigen Mannes aus Reinickendorf erfasst und zu Boden geschleudert worden.

Siemens nennt es vollmundig "10-Punkte-Programm zur nachhaltigen Steigerung der Ertragskraft", bei Thyssen Krupp ist es die "strategische Neuausrichtung", festgehalten in einem - vergleichsweise bescheidenen - Sechs-Punkte-Programm, Veba und Viag überschreiben ihr Fusionskonzept schlicht als "Das neue Power House". Das Credo aller Konzepte ist dabei ähnlich: weg vom Image des Gemischtwarenladens, hin zum Konzern mit klaren Konturen.

Die ganze Welt ist im Aufbruch. Nur die deutschen Sozial- und Geisteswissenschaften liegen im Tiefschlaf und laufen Gefahr, von den neuen Entwicklungen überrollt zu werden - so lautet zugespitzt die düstere Einschätzung des Göttinger Sinologen Michael Lackner und des Pariser Literaturwissenschaftlers Michael Werner, die in einer Studie die Lage der deutschen Kulturwissenschaften aus der Vogelperspektive betrachten.

Von Anja Kühne

Sollte noch jemand der offiziellen Version geglaubt haben, Boris Jelzin sei völlig freiwillig aus dem Amt geschieden, dann hat ihn Wladimir Putin jetzt eines Besseren belehrt. Der neue Herr im Kreml räumt auf - und zwar gezielt unter Jelzins Getreuen.

Innensenator Eckart Werthebach will weiterhin alle einbürgerungswilligen Ausländer vom Verfassungsschutz überprüfen lassen. Nach dem neuen Gesetz reichen bereits "Hinweise, die eine Annahme verfassungswidriger Tätigkeiten rechtfertigen" für eine Ablehnung der Einbürgerung, sagte gestern Sprecherin Isabelle Kalbitzer.

Von Amory Burchard

Das Gedränge während der Silvesterfeiern haben vermutlich zahllose Taschendiebe genutzt, um die Taschen Fremder zu leeren und die eigenen zu füllen: "Wir haben einen ganzen Schwung Anzeigen erhalten", sagte ein Polizeisprecher gestern.Ein Ende der Anzeigenflut sei derzeit noch nicht abzusehen.

Kerzen brannten, Tannenzweige lagen auf dem Tisch, und an schweren Holztischen tagten drei wichtigen Herren über die Zukunft des mittelständischen Unternehmens Hertha BSC. Robert Schwan, der Aufsichtsratsvorsitzende, zog an seiner Pfeife, Jürgen Röber, der Trainer, und Dieter Hoeneß, der Manager, machten wichtige Gesichter.

Von Frank Bachner

Kroatiens erste Parlamentswahlen nach dem Ende der Tudjman-Ära. Ein ganzes Heer von einheimischen Beobachtern ist im EinsatzStephan Israel In den Straßen von Zagreb würde nichts auf einen "schicksalshaften" Tag hindeuten.

Von Stephan Israel

Seit gestern ermittelt die Staatsanwaltschaft Bonn offiziell gegen Helmut Kohl wegen des Verdachtes der Untreue gegenüber seiner Partei. Der frühere Bundeskanzler tut nach wie vor so, als sei die ganze Spendenaffäre nichts weiter als ein Geschäft zwischen Ehrenmännern gewesen, über das zu schweigen sich beide Seiten verpflichtet hatten.

Von Gerd Appenzeller

Während die Staatsanwaltschaft Bonn nun offiziell gegen den ehemaligen CDU-Chef Helmut Kohl wegen Verdachts der Untreue ermittelt, sehen die Grünen auch bei seinem Nachfolger Gesetzesbruch: Der frühere Fraktionschef und heutige CDU-Vorsitzende Wolfgang Schäuble sei dafür verantwortlich, dass 1997 rund 1,15 Millionen Mark illegal von der Fraktions- an die Parteikasse geleitet worden seien, sagte der Grünen-Rechtspolitiker Hans-Christian Ströbele am Montag in der ARD. Die CDU hält den Transfer hingegen für legal.

Über die vom "Reichsführer SS", Heinrich Himmler, in Auftrag gegebene Dokumentation zur Hexenverfolgung in Deutschland ist jetzt in Tübingen eine Untersuchung erschienen. Himmler habe die Auffassung vertreten, die Hexenverfolgungen seien von der Kirche inszeniert worden, um altgermanisches Erbe zu vernichten, teilte die Tübinger Universität zum Erscheinen des Bandes "Himmlers Hexenkartothek" des Historikers Sönke Lorenz mit (Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld).

Wenige Tage nach Bekanntgabe der Eckpunkte zur geplanten Unternehmensteuereform der Bundesregierung kritisieren Berliner Oppositionspolitiker und Wirtschaftsexperten eine Gerechtigkeitslücke in den Plänen von Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD). Der finanzpolitische Sprecher der FDP, Hans-Otto Solms, sagte, dass durch Eichels Pläne in erster Linie Aktiengesellschaften bevorteilt würden.

Sie haben sich oberhalb vom Auslauf am Bergisel in Innsbruck ihr gläsernes Studio errichtet, die Menschen von RTL, und aus diesem fernen, abgehobenen Adlerhorst heraus vermitteln Günther Jauch, Dieter Thoma und deren Kollegen die Welt des Skispringens. Zumindest halten ganz viele dieser Menschen und ihrer Zuschauer die Einspeisung bunter Bilder und kunterbunter Kommentare in die Fernsehkanäle tatsächlich für das reale Abbild der Vierschanzentournee.

Der erste Arbeitstag nach dem Datumswechsel verlief in der deutschen Wirtschaft nahezu reibungslos: Das befürchtete Computerchaos blieb am Montag genauso aus wie schon am Sonnabend bei den Infrastruktursystemen. Von allen Seiten der Kreditwirtschaft, des Produzierenden Gewerbes, dem Handel oder dem Verkehr hieß es auf Anfrage: "Alles im grünen Bereich.

Von Kurt Sagatz

Entwarnung bei Energieversorgern, Banken und Sparkassen und in den Ämtern: Auch am Montag gab es kein "Jahr-2000-Problem", überall kam die Technik mit dem Datum zurecht. Trotzdem waren die vielen Millionen Mark, die für Tests und Modernisierungen ausgegeben wurden, laut Experten keine Fehlinvestition: Hätte man nichts getan, wären Probleme aufgetreten.

Von Cay Dobberke
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