Ungeachtet internationaler Proteste ist in Texas der 31-jährige Odell Barnes hingerichtet worden. Nach US-Medienberichten starb Barnes am Mittwochabend im Staatsgefängnis von Huntsville an einer Giftinjektion.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 02.03.2000 – Seite 3
Eigentlich sollte Angelique gar nicht hier sein. Ihr Arzt zu Hause in Magdeburg hat sie vergangene Woche krankgeschrieben und ihr gesagt, sie solle sich mal richtig auskurieren.
20 bis 30 Prozent aller Vergewaltigungen und 30 bis 40 Prozent aller Fälle sexuellen Mißbrauchs werden von Kindern und Jugendlichen begangen. Der Gerichtsgutachter Wilfried Rasch meint, dass im Alter von etwa 16 bis 21 Jahren bei Jugendlichen "die größte kriminelle Energie" vorhanden sei.
Und es gibt sie doch noch, die heile Fußballwelt. Ohne Marktgeschrei oder anderen artfremden Klamauk.
Feixende Angeklagte und eine Phalanx von 22 Verteidigern, die mit immer neuen Anträgen das Verfahren platzen lassen möchten: Der Unmut des Bundestagspräsidenten über den Verlauf des Gubener Hetzjagd-Prozesses ist verständlich. Die Angeklagten zeigen keine Reue über den gewaltsamen Tod des algerischen Asylbewerbers.
Bei einem Zugunglück in Dänemark sind am Donnerstagmorgen drei Menschen getötet und 36 weitere verletzt worden. Bei dem Ort Kolkaer im Westen des Landes stießen zwei Regionalzüge frontal zusammen.
Der Deutsche Hochschullehrerverband hat seine Mitglieder davor gewarnt, einen Erstruf an die Universitäten des Landes Baden-Württemberg anzunehmen. Wie Verbandspräsident Hartmut Schiedermair erläuterte, will Baden-Württemberg künftig Professoren bei der ersten Berufung nur noch auf Zeit einstellen.
Witali Klitschko ist ein mutiger Mann. Nach Peter Frankenfeld und jüngst auch Bundestrainer Uli Stielike traut sich der Riese aus der Ukraine mit einem großkarierten Jackett in die Öffentlichkeit.
Der Bund hat mit seinen Hermes-Bürgschaften für wirtschaftliche Risiken deutscher Exportgeschäfte erstmals seit 20 Jahren wieder einen Gewinn erzielt. Nach einem Defizit von 55,7 Millionen Mark im Jahr 1998 wurden die Geschäfte im vergangenen Jahr mit einem Überschuss von 215 Millionen Mark abgeschlossen, teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Donnerstag in Berlin mit.
Die Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) hat den vier hauptamtlichen Stadträten der SPD in der Mainmetropole wesentliche Kompetenzen entzogen. Vor Journalisten in Frankfurt am Main begründete sie ihren Schritt am Donnerstag mit der Aufkündigung der Kooperation von CDU und SPD durch die Sozialdemokraten.
Der Ölpreis könnte bald wieder sinken: Die wichtigsten Ölförderländer einigten sich am Donnerstag in London, die Fördermengen zu erhöhen. Der Ölpreis war von 10,72 Dollar je Barrel (159 Litern) im Dezember 1998 auf 31,77 Dollar am vergangenen Mittwoch gestiegen.
Innenminister Jack Straw und seine britischen Regierungkollegen werden aufatmen. Augusto Pinochet hat das Land verlassen.
Die 16 deutschen Sparda-Banken befinden sich weiter auf Expansionskurs. Mit 137 000 neuen Mitgliedern stellten sie im vergangenen Jahr einen Zuwachsrekord auf.
Kritik an der unprofessionellen Diplomatie der Deutschen - Neue Kandidaten kommen ins SpielDie Bundesregierung und die Europäische Union halten an Caio Koch-Weser fest. Das Bundeskanzleramt dementierte am Donnerstag Berichte, wonach die Deutschen ihren Kandidaten für das Spitzenamt des Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückziehen wollten.
Der designierte Vorstandschef der Herzogenauracher Adidas-Salomon AG, Herbert Hainer, will den Sportartikler zurück zu seinen Wurzeln führen. Traditionelle Produkte wie Sportschuhe (Marke Adidas) oder Skier (Marke Salomon) sollen künftig wieder verstärkt im Zentrum stehen, kündigte der Niederbayer bei der Bilanzvorlage in Herzogenaurach an.
Das evangelische Hilfswerk "Brot für die Welt" will künftig den politischen Einsatz für die Anliegen der Menschen in Entwicklungsländern stärker in den Vordergrund rücken. Das Werk interpretiere den Slogan "Jede Mark nach Übersee" heute neu, sagte die neue Direktorin des Hifswerks, Cornelia Füllkrug-Weitzel, am Donnerstag bei der Vorstellung einer Grundsatzerklärung.
Der Genfer Oberstaatsanwalt Bernard Bertossa hat die britische Entscheidung, den chilenischen Ex-Diktator Augusto Pinochet nicht auszuliefern, mit scharfen Worten kritisiert. "Wir wissen bereits seit geraumer Zeit, dass die britischen Behörden ihren internationalen Auslieferungsverpflichtungen nicht nachkommen", sagte Bertossa am Donnerstag auf Anfrage.
SAP und die Deutsche Telekom haben am Donnerstag Berichte dementiert, sie seien an der Übernahme der DaimlerChrysler-Tochter Debis Systemhaus interessiert. "Wir beteiligen uns nicht an diesen Spekulationen", sagte Telekom-Sprecher Stephan Borszio auf Anfrage.
Das liebste Spiel der CDU ist derzeit das Gedankenspiel. Kein Christdemokrat, ob von der Basis oder aus der Spitze, der sich nicht den Kopf zerbrechen würde, wie sich das offene Führungsproblem der größten Oppositionspartei lösen ließe.
Seit Januar sind in Berlin größere Mengen gefälschte 20-Mark-Noten aufgetaucht. Bisher wurden der Polizei etwa 130 Fälle bekannt.
Der Streit um die Arbeitszeitverlängerung für Berliner Lehrkräfte spitzt sich zu. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kündigte am Donnerstag "Kampfmaßnahmen bis hin zur Arbeitsniederlegung" an.
Neun von zehn Internet-Nutzern in Deutschland haben einer Umfrage zufolge großes Interesse an Online-Auktionen. Nach einer in Hamburg veröffentlichten Studie des Forschungs- und Beratungsunternehmens Media-Transfer haben 61 Prozent der seit mehr als zwei Jahren im Internet aktiven Nutzer bereits an einer virtuellen Versteigerung teilgenommen.
Die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts, die "Islamische Föderation" in Berlin zum Religionsunterricht zuzulassen, erregt die türkischen Laizisten offenbar mehr als die Deutschen. Fundamentalisten dürften in Deutschland künftig Koranstunden erteilen, entsetzte sich die laizistische türkische Tageszeitung "Cumhuriyet".
Polizei und Staatsanwaltschaft wollen nicht weiter gegen zwei 14-jährigen Schüler der John-F.-Kennedy-Schule ermitteln, die eine angebliche Todesliste mit den Namen von sieben Klassenkameradinnen erstellt hatten, weil diese einen der beiden angeblich gehänselt haben.
Spätestens bis 2002 will die Bundesregierung eine Initiative zum kosten- und flächensparenden Bauen starten. Bauminister Reinhard Klimmt erklärte am Donnerstag in Berlin, im vergangenen Jahr habe der Durchschnittspreis für ein Haus bei 370 000 Mark gelegen.
Die Technische Universität (TU) Berlin baut nicht nur ihre Fakultäten um. Auch die zentrale Verwaltung der Hochschule soll effektiver werden.
Der Rektor der Kunsthochschule in Berlin-Weissensee, Rainer W. Ernst, wurde für weitere vier Jahre in seinem Amt bestätigt.
50 Lehrer wollen erneut gegen Mehrarbeit demonstrieren. Sie ziehen ab 12 Uhr von der Dudenstraße zur Gneisenaustraße.
Ein breites gesellschaftliches Bündnis gegen Aufmärsche von Neonazis hat die Berliner für den 12. März zur Teilnahme an einer Demonstration für ein "Europa ohne Rassismus" aufgerufen.
Der Marzahner Wirtschaftskreis bereitet sich auf die Bezirksfusion vor: Er nennt sich seit dieser Woche Marzahn-Hellersdorfer Wirtschaftskreis und hat zwei Hellersdorfer Unternehmen in die Führungsspitze berufen. Die Mega Entwicklungs- und Gewerbeansiedlungs Aktiengesellschaft sowie Fuhrunternehmer Richard Herrmann bestimmen jetzt in der rund 150 Firmen umfassenden Vereinigung mit.
Anders als Frankreich und die Schweiz akzeptiert Belgien den britischen Entschluss. Das Urteil werde nicht angefochten, sagte Außenminister Louis Michel in Brüssel.
Mit der Weiberfastnacht wird im Rheinland traditionell der Höhepunkt der fünften Jahreszeit eingeläutet. Am Donnerstag vor Rosenmontag übernehmen die Weiber die Macht.
Herbe Kritik an Jörg Heinrich, Traumnoten für Rivaldo: Dank einer Galavorstellung des Weltfußballers hat der FC Barcelona die "Schmach von Bernabeu" wettgemacht und in der Champions League einen großen Schritt in Richtung Viertelfinale gemacht. Der Brasilianer schoss zwei Tore beim 4:2-Erfolg im Spitzenspiel der Gruppe A gegen den FC Porto, doch auch die Portugiesen stehen nach dem 1:1 zwischen Hertha BSC Berlin und Sparta Prag mit einem Bein in der nächsten Runde der Champions League.
Millionen deutscher Verbraucher nehmen mit erhitzten Fleischerzeugnissen offenbar auch Gehirn und Rückenmark von Schlachttieren zu sich. Ein Forscherteam um den Gießener Veterinärmediziner Ernst Lücker entwickelte erstmals Tests zum Nachweis von Gehirn und Rückenmark in Produkten wie Leber- und Mettwurst, wie die britische Fachzeitschrift "New Scientist" am Donnerstag berichtete.
Hamburgs Bürgermeister Ortwin Runde, Bausenator Eugen Wagner und eine Schar von Medienleuten blickten am Donnerstagmorgen gespannt in einen großen Schacht im Hamburger Stadtteil Othmarschen. Dort war der Riesenbohrer "Trude" an die Oberwelt zurückgekehrt, nachdem er sich zweieinhalb Jahre lang über 2560 Meter unter der Elbe hindurch gefressen und Platz für die vierte Röhre des Elbtunnels geschaffen hatte.
Eigentlich ist das Pro-und-Contra-Gezeter, das auch in der zweiten Vorstellung von Verdis "Nabucco" noch einmal losbrach, ja ein gutes Zeichen: Mit ihren wippenden Stacheln treffen die Hornissen-Höflinge der fiesen Babylonier-Prinzessin Abigaille auch über die aufgeheizte Premierenstimmung noch ins Schwarze und sorgen zumindest dafür, dass jeder im Publikum sich Gedanken macht, auf welcher Seite der Operngänger er nun selber steht. Für diejenigen, die schon beim "Troubadour" genauso entschieden haben, dass die Neuenfels-Verdis nicht die Art Oper sind, die sie sehen wollen, hält der freie Markt eine Alternative bereit: Die Schlesische Staatsoper Bytom (ehemals als Beuthen bekannt) bietet am Donnerstag im Konzerthaus einen Gegen-"Nabucco": Mit Bühnenbild und Kostümen - sogar von einem Verantwortlichen für Regie ist die Rede -, aber garantiert ohne freche Zutaten, die von Stimmspektakel und Gefangenenchor-Melodienseligkeit ablenken könnten (9.
Ein Millionen-Gewinn bei der Millenniums-Sonderauslosung am 1. Januar 2000 liegt immer noch auf einem Konto der Deutschen Klassenlotterie Berlin auf Eis.
Der Ort hätte nicht besser und symbolträchtiger gewählt werden können. Der japanische Fernsehsender Mainichi Broadcasting System (MBS), der seit 1978 aus Zentraleuropa nach Japan sendet, hatte ins Hotel Adlon geladen, um die Eröffnung des Studios im Zollernhof Unter den Linden zu feiern.
Schuhfreaks gibt es überall. Aber damit Geldverdienen?
Der Berliner Radiosender "104.6 RTL" hat angekündigt, bei Radarwarnungen künftig wieder den genauen Standort der Überwachungsgeräte zu melden.