Dass sich in und um Berlin vieles ändert, das wussten wir schon. Dass das neuerdings sogar für die Politik gelten soll, das überrascht - und erfreut: Vor fünf Jahren noch wollte Klaus-Rüdiger Landowsky nach der Länderfusion die "sozialistischen Wärmestuben" in Brandenburg auskehren, jetzt möchte sich der CDU-Fraktionschef schon deren PDS-Belegschaft warmhalten.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 30.03.2000
Er ist der Philosoph unter den Schauspielkünstlern. Und zu seinem 80.
Vielleicht hätte jemand vor einem guten Jahr eine Goethe-Ausgabe auf Rudolf Scharpings Nachttisch legen sollen. Der Verteidigungsminister hätte den "Zauberlehrling" gelesen und geahnt, was ihm mit der Berufung einer Wehrstruktur-Kommission blüht: Die er rief, die Geister, wird er nun nicht los.
Ob das mit den Betroffenen abgesprochen war? Nachdem Kulturstaatsminister Michael Naumann mit scharfen Worten die Liste der Berliner Kulturverwaltung über die Verwendung der 100 Millionen Mark Hauptstadtkulturförderung kritisiert hatte - weil darin nur 81 Millionen auftauchten - legte Staatssekretär Alard von Rohr am Mittwoch Abend im Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses eine neue Liste vor: Die entspricht zahlenmäßig genau der alten, nur der Ansatz für die Staatsoper wurde von 20 auf 39 Millionen Mark angehoben.
Seit die Finninnen 1906 als erste Frauen Europas das Wahlrecht erhielten, gilt das Land in der Gleichstellung von Frauen als vorbildlich. Die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie ist dort heute schon deshalb ein wichtiges Thema, weil weit mehr Frauen berufstätig sind als in anderen europäischen Ländern.
Wer rastet, der rostet - und kriegt vom Aktienkuchen kein Stück mehr ab. Jetzt wollen 20 Millionen Deutsche T-Online kaufenMichael Zapf John Maynard Keynes, der große Ökonom und erfolgreiche Börsenspekulant, erklärte seine Erfolge damit, dass es an der Börse zugehe wie bei einer Modenschau.
Das Bundeskabinett hat am Mittwoch den Enwturf von Bundesfamilienministerin Christine Bergmann zur Novellierung des Bundeserziehungsgeldgesetzes beschlossen. Ziel des neuen Gesetzes ist eine bessere Vereinbarkeit der Rahmenbedingungen von Beruf und Familie.
Die Väter stärker in die Pflicht zu nehmen - das ist das Ziel des Gesetzentwurfes aus dem Bundesfamilienministerium. Auch Cherie Blair möchte ihren Mann Tony gern an ihrer Seite sehen, wenn ihr viertes Baby geboren wird.
Mit der Ökosteuer ist es eine merkwürdige Sache. So umstritten das urgrüne Projekt als Projekt war, so still ist es darum geworden, seit es verwirklicht ist.
Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) hat sich gegen eine Verwendung von Material aus Stasi-Akten im Untersuchungsausschuss zur CDU-Spendenaffäre ausgesprochen. "Das ist rechtswidrig erworbenes Wissen und darf deshalb nicht vor Gericht, und eben auch nicht im Ausschuss verwendet werden", sagte Thierse im Sender n-tv.
Einen Tag nach der "Freistellung" des Kölner Museumsdirektors Jochen Poetter steht noch immer nicht fest, wer sein Nachfolger als Leiter des für die zeitgenössische Kunst berühmten Museums Ludwig werden wird. Der erst im Oktober 1997 angetretene Museumsmann und die Kölner Kulturdezernentin Marie Hüllencremer waren am Donnerstag gemeinsam mit einer Erklärung an die Öffentlichkeit getreten, in der sie die Beendigung des Dienstverhältnisses "im gegenseitigen Einvernehmen" - allerdings ohne Nennung von Gründen - erklärten.
Aus dem Jahr 1977 stammt ein Schlüsselbild von Bernhard Heisig: "Beharrlichkeit des Vergessens". Es zeigt die deutsche Geschichte als wüstes Schlachtfeld mit einem Invaliden als Zentralfigur, der seinen Orden wie eine Trophäe schwenkt, daneben ein Narr mit Schellenkappe, zwei Liebespaare.
Wir können nicht sagen, wir hätten es nicht gewusst. Oder doch wenigstens geahnt, vorgefühlt.
Eberhard Wensky sieht zurzeit besonders zufrieden aus. Braun gebrannt kehrte der Turnierdirektor der German Open der Damen aus Key Biscayne zurück.
Nahezu unbemerkt von der Weltöffentlichkeit leidet die Mongolei unter den Folgen eines Katastrophenwinters. Mehr als 1,7 Millionen Yaks, Pferde und Schafe sind in den vergangenen Wochen bei Temperaturen von bis zu minus 45 Grad verendet.
Vier entlaufene Eisbären sind am Mittwochabend im Nürnberger Zoo erschossen worden. Wie die Tierparkverwaltung am Donnerstag mitteilte, hatten Unbekannte das Gehege aufgebrochen.
Es reicht offenbar nicht, ein Technologiewert zu sein, um bei den Anlegern Erfolg zu haben. Man muss auch gute Zahlen und überzeugende Prognosen vorlegen können, damit Investoren zugreifen.
Auf scharfe Kritik der IG Metall sind am Donnerstag angebliche Pläne von Bundesarbeitsminister Walter Riester gestoßen, die Beschäftigungsquote für Schwerbehinderte in Betrieben von sechs auf fünf Prozent zu senken. Vorstandsmitglied Horst Schmitthenner sagte am Donnerstag, der Gesetzesentwurf sei nur akzeptabel, wenn er zugleich die Schaffung 50 000 zusätzlicher und auf Dauer angelegter Arbeitsplätze für Schwerbehinderte in den nächsten beiden Jahren vorsehe.
Die Zukunft des ausgedehnten Bahngeländes in Tegel ist ungeklärt. Vom Tisch sind die großspurigen Pläne, 2000 Wohnungen in den rund 30 Meter breiten Streifen zwischen Buddestraße und den Gleisen zu pressen.
Am Havelufer wurde gestern in der Wasserstadt der Grundstein für die Umgestaltung der ehemaligen Schultheiss-Brauerei gelegt. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde entkernt, nur die Außenmauern blieben bestehen.
Trotz starker Worte: Seit dem Amtsantritt von Senator Böger hat der Unterrichtsausfall nicht abgenommenSusanne Vieth-Entus Vier Monate nach dem Amtsantritt von Schulsenator Klaus Böger und drei Wochen nach dem großen Sternmarsch von 40 000 Eltern und Lehrern bleibt der Unterrichtsausfall das Problem Nr. 1 an den Schulen.
Der Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses hat am Mittwochabend sämtliche Finanzmittel, die im Landeshaushalt 2000 für den Neubau des Dokumentationszentrums "Topographie des Terrors" zur Verfügung stehen sollten, gesperrt. Die CDU-Fraktion will die Kosten für das architektonisch und bautechnisch sehr anspruchsvolle Projekt auf jene 45 Millionen Mark beschränken, die bereits genehmigt sind.
Veba legt 1999 ein Rekordergebnis vor, ihren Aktionären wird Dividende von 1,25 Euro ausgezahltews/jsn Die Energiekonzerne Veba aus Düsseldorf und Viag mit Sitz in München wollen Anfang Juni zu einem gemeinsamen Konzern mit dem Namen E.ON AG fusionieren.
Eine Amtsärztin hat eine Wohngemeinschaft für demenzkranke Senioren räumen lassen. Zwei von fünf altersverwirrten Frauen, die in einem Frohnauer Privathaus von einem Pflegedienst betreut wurden, waren innerhalb einer Woche gestorben.
Gleich zwei Mal musste die Feuerwehr Donnerstagnacht ausrücken, um einen Dachstuhlbrand in Pankow zu löschen. Zunächst hatte ein Unbekannter kurz vor Mitternacht einen Brand in der Florastraße gemeldet.
Rund 54 Gramm Heroin hat die Polizei am Dienstag in der Unterhose eines 18-Jährigen gefunden. Er war gemeinsam mit einem 20-Jährigen beim Betreten eines Wohnhauses in der Skalitzer Straße festgenommen worden.
Es gibt im Universum wohl unzählige Planeten von der Größe des Jupiter. Bisher haben Astronomen 30 solche Himmelskörper entdeckt, die um ferne Sonnen kreisen.
Einen Tag nach der überraschenden Ankündigung von Innensenator Eckart Werthebach, das Berliner Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) aufzulösen, zeichnet sich eine baldige Verschmelzung mit dem Brandenburger Geheimdienst ab. Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) begrüßte gestern die Ankündigung Berlins, das Berliner Landesamt als Abteilung in die Innenverwaltung einzugliedern.
Gesucht werden Informatiker, Betriebswirte, Maschinenbau- und Elektroingenieure. Einsatzort: Türkei.
"Sehr ernst genommen" wird von Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) die jüngste Kritik des Berliner Mietervereins an den geplanten Verkäufen der Wohnungsbaugesellschaften GSW und Gewobag. Während die CDU-geführte Senatsfinanzverwaltung gestern betonte, sie halte sich nach wie vor an die Koalitionsvereinbarungen, die einen Verkauf der GSW und einer anderen städtischen Gesellschaft vorsehen, will Strieder jetzt nun nur noch die GSW verkaufen.
Ausländer fürchten um ihr Leben. Schüler, die sich gegen rechtsextreme Parolen wehren, werden isoliert.
Um die derzeit ausgesetzte Anordnung des Tiefbauamts, wonach bei Hertha-Spielen nur alkoholarmes Bier vor dem Olympiastadion verkauft werden darf, ging es Mittwochabend im BVV-Wirtschaftsausschuss. Wie berichtet, will Baustadträtin Beate Profé nach der Aufhebung der Vorschrift durch das Verwaltungsgericht nun das Oberverwaltungsgericht anrufen.
Ja, es gibt den Berliner Mief und es ist leider wahr, dass die Umstände des Rücktritts von Kultursenatorin Christa Thoben kräftig nach ihm riechen. Es ist auch richtig, dass ihr Fall-Rückzieher eine Seite hat, auf der er ein Fall Diepgen ist; er hat mit den auch andernorts bekannten fatalen Folgen einer langen Amtsführung zu tun.
Könige des Fastfood. Eine wachsende Zahl von Briten kann einer Studie zufolge nicht kochen und ernährt sich nur noch von Fertigmahlzeiten und Fastfood.
Oliver Reck (35) hütet seit 1998 das Tor des FC Schalke 04, mit dem er morgen bei Hertha BSC spielt. Zuvor absolvierte er 359 Bundesligaspiele für Werder Bremen.
Von seiner Kandidatenliste für das Amt des Kultur- und Wissenschaftssenators hat der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen schon viele Namen streichen müssen: KMK-Generalsekretär Erich Thies, die CDU-Hochschulexpertin Monika Grütters, den Salzburger Festspiel-Intendanten Gérad Mortier, die Senatoren Peter Kurth und Eckart Werthebach. Gestern wurde der CDU-Schulexperte und stellvertretende CDU-Landesvorsitzende Stefan Schlede von einer Berliner Tageszeitung als "Geheimtipp" ins Gespräch gebracht.
Das Kindermusical "Emil und die Detektive" startet in diesem Jahr im Metropol-Theater an der Friedrichstraße. Noch werden Darsteller im Alter von 11 bis 14 Jahren gesucht.
Eine Szene, wie sie abstruser kaum sein könnte: Eine barbusige Dame mit kahlem Kopf und einem Loch dort, wo ihr Gesicht sein müsste, zieht mit ihrem seilartigen Arm einen Löwen auf gestreiftem Karren zu sich. Was das alles zu bedeuten hat?
Jeder Dichter, das pfeift der Volksmund über die Steppen Mittelasiens, muss zwei Regeln einhalten: Er muss auswendig 10 000 Verse eines anderen Dichters kennen und niemals darf er glauben, seine eigenen Worte schafften etwas neu. "10 000 Verse", wiederholt Muchtar Schachanow, der kasachische Dichter, in hartem russischem Idiom.
Droht den Theatern und Opern eine Entlassungswelle, werden Einrichtungen sogar geschlossen? Bislang ist die öffentliche Debatte um diese Frage weitgehend eine Gespensterdiskussion.
Mehrere unionsgeführte Länder aus dem Westen haben mit zum Teil massiver Kritik auf die Forderung der ostdeutschen Regierungschefs reagiert, die Aufbauhilfen noch für Jahrzehnte in dreistelliger Milliardenhöhe fortzusetzen. Hessens Finanzminister Karlheinz Weimar (CDU) sagte am Donnerstag, die Forderungen belasteten die Gespräche über die Neuordnung des Länderfinanzausgleichs.
Kulturdebatte im Berliner Parlament, Hauptstadtkultur auf allen Kanälen: Die Auseinandersetzung gewinnt nicht an Intelligenz, jedoch an Schärfe. Eine Woche ist vergangen seit dem Rücktritt Christa Thobens, und schon beschleichen einen Zweifel, ob dies wirklich der notwendige Befreiungsschlag, der Wendepunkt in der versumpften Berliner Kulturpolitik war.
So, so: Deutschland habe keine substanzielle Afrika-Politik, rufen die Afrika-Spezialisten Joschka Fischer hinterher, der gerade Nigeria, Mosambik und Südafrika besucht. Das sehe man schon daran, dass er erst anderthalb Jahre nach seinem Amtsantritt hinfahre.
Eine positive Bilanz des Ausbildungsjahres 1999 hat der Deutsche Industrie- und Handelstag (DIHT) am Donnerstag in Berlin gezogen. Die 82 Kammern hätten Ende des Jahres mit 331 431 abgeschlossenen Verträgen einen Rekord gemeldet.
Deutschland will mit dem demokratischen Südafrika noch enger zusammenarbeiten. Bundesaußenminister Joschka Fischer sagte am Donnerstag in Pretoria zur Eröffnung einer Sitzung der gemeinsamen deutsch-südafrikanischen Kommission in Anwesenheit von Vizepräsident Jacob Zuma, der friedliche Wandel in der Kaprepublik bedeute eine große Hoffnung für den gesamten afrikanischen Kontinent, was die Überwindung schlimmster Konflikte und den friedlichen Wandel zu einer demokratischen Entwicklung angehe.
Zum Glück hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nicht mit 2:0 gegen Kroatien gewonnen. Sonst wäre wieder Euphorie im Land und man würde im nächsten Länderspiel gegen die Schweiz gleich einen zweistelligen Sieg erwarten.
Die Festnetztelefongesellschaft Mannesmann Arcor will ihre Strategie auch nach der Übernahme von Mannesmann durch den Mobilfunkbetreiber Vodafone-Airtouch unverändert fortsetzen. "Vodafone bekennt sich klar zu der Mannesmann-Strategie, Festnetz und Mobilfunk zu integrieren", sagte Elmar Hülsmann, stellvertretender Vorsitzender des Arcor-Vorstands, dem Tagesspiegel.
"Vecernji List" (Zagreb): "Ein Spektakel trotz des Unwetters. In Kroatiens Mittelfeld hat nicht viel gestimmt, aber Niko Kovac machte sein bestes Länderspiel.