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Das ist begrüßenswert: Der französische Präsident Jacques Chirac schlägt einen Solidaritätsfonds für die Behandlung von Aids-Opfern in Entwicklungsländern vor. Es gibt moderne Medikamente gegen den Aids-Erreger, aber sie sind sehr teuer.

Von Hartmut Wewetzer

Wegen eines Brandanschlags auf die Erfurter Synagoge müssen sich von diesem Dienstag an drei junge Rechtsextremisten vor Gericht verantworten. Zwei 18-Jährige und ein 17-Jähriger aus Neudietendorf (Landkreis Gotha) sind wegen versuchter schwerer Brandstiftung und Verstoßes gegen das Waffengesetz angeklagt.

Die "Zentralstelle für Recht und Schutz der Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen" (KDV) hat vor dem Hintergrund der Diskussion um eine Wehrdienst-Verkürzung zur "Aktion Zeitgewinn" aufgerufen. Sprecher der Organisation, darunter der Juso-Vorsitzende Benjamin Mikfeld, wiesen am Montag in Berlin darauf hin, dass nach den vorliegenden Plänen ab 2002 nicht einmal mehr jeder zweite taugliche Wehrpflichtige einberufen werden dürfte.

Das wirtschaftlich geschwächte Russland will mit einer realistischen, pragmatischen und ausgewogenen Außenpolitik seinen Platz als Großmacht behaupten. Außenminister Igor Iwanow sagte am Montag bei der Vorstellung des neuen außenpolitischen Konzepts, Russland werde seine "nationalen Interessen, wo nötig, auch hart verteidigen".

In Südeuropa sehnen sich die hitzegeplagten deutschen Urlauber nach einem kühlen Lüftchen, in Griechenland sind die Waldbrände außer Kontrolle geraten und in Deutschland bleibt es herbstlich: Wolken, Schauer und kühle Temperaturen bestimmen das Wetter bis Sonntag, sagen die Meteorologen von Meteofax/Meteomedia und vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach. Verantwortlich dafür ist Nordseetief "Wisia": In den kommenden Tagen zieht es nach Skandinavien und bringt weiterhin feuchte und kühle Luft nach Deutschland.

Helmut Kohl, der am längsten als CDU-Bundesvorsitzender amtiert hat, der ihr die größten Erfolge bescherte - er lässt die Partei einfach nicht los. Im Gegenteil, je mehr er in Bedrängnis gerät, desto mehr zieht er sie wieder an sich, in sein altes Geflecht aus Macht, Intrige, Belohnung, Bedrohung und erdrückender Nähe.

Von Stephan-Andreas Casdorff

"Sometimes it snows in april", schmachtete der Künstler, als man ihn noch unter der Bezeichnung "Prince" kannte, einst in die Mikrofone und schuf so ein wunderschönes Bild für traumverlorene Verliebtheit. Schnee im April?

Gelblicher Rauch verschleiert die Sonne. Immer wieder tauchen die Löschflugzeuge in die Schwaden ein, setzen zum Anflug an - und müssen dann viel zu früh wieder hochziehen, um nicht im dichten Rauch die Orientierung zu verlieren.

Von Susanne Güsten

Am Rande einer Ausschusssitzung ließ Kulturstaatsminister Michael Naumann kürzlich die weit reichende Mitteilung fallen, dass die Freie Volksbühne wieder eröffnet werden soll - als Berliner Festspielhaus. Eine kluge, überfällige Entscheidung: Geht es um den internationalen Gastspielort für Schauspiel und Tanz, so ist die Freie Volksbühne dem Schiller-Theater, mit dem die Berliner Festspiele einige Zeit herumexperimentiert haben, in jeder Hinsicht vorzuziehen.

Das Geiseldrama auf der südphilippinischen Insel Jolo nimmt immer größere Ausmaße an. Die militante Moslemgruppe Abu Sayyaf erklärte am Montag auch 13 Mitglieder einer philippinischen Evangelistengruppe zu Gefangenen.

Nach zwei Jahre dauernden Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft Stuttgart Mordanklage gegen den ehemaligen SS-Untersturmführer Julius Viel erhoben. Die Behörde bestätigte am Montag einen Bericht des Magazins "Focus", wonach sich der 82 Jahre alte Viel wegen der Ermordung von sieben jüdischen Häftlingen in der Nähe von Leitmeritz (heute Tschechien) vor dem Landgericht Ravensburg verantworten muss.

Der Golf- und Land-Club am Wannsee: mit ökologisch wertvollem Teich inmitten uralter Eichen, mit schickem Clubhaus und doppelstöckiger Driving Range. Dieser Club ist die Wiege des organisierten Golfsports in Deutschland und gefeierter Mannschaftsmeister des Jahres 1999 - aber für den Landesrechnungshof seit vielen Jahren ein Ärgernis.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Israels Ministerpräsident Ehud Barak hat am Vorabend des Nahost-Gipfels in den USA ein Misstrauensvotum im israelischen Parlament gewonnen. Der vom oppositionellen Likud-Block eingebrachte Antrag erhielt am Montagabend in der Knesset nur 54 statt der notwendigen 61 Stimmen.

Der Tag der Entscheidung naht: Am kommenden Freitag wird klar sein, ob Deutschland die lang ersehnte Steuerreform bekommt, oder ob sie vorerst scheitert. Ob die Reform dann noch die Chance hätte, Anfang nächsten Jahres Gesetz zu werden, ist fraglich.

Von Carsten Brönstrup

Oben im Gebäude arbeitete Renate Künast an ihrem Schreibtisch, unten Fritz Kuhn - in dunkles Tuch gewandet - so intensiv vor Kameras und Mikrophonen, dass der studierte Sprachwissenschaftler, um seine Stimme besorgt, nach einem Glas Wasser schicken ließ. Drinnen die züchtige Hausfrau, draußen der Mann im feindlichen Leben - so soll die Arbeitsteilung in der neuen grünen Doppelspitze allerdings nicht aussehen, versichert Kuhn.

Noch werden Wetten angenommen: Kann die Bundesregierung bis Freitag genügend Länder überzeugen, ihrer Steuerreform im Bundesrat zuzustimmen oder nicht? SPD-Generalsekretär Franz Müntefering ist "gebremst zuversichtlich", dass die zum "neutralen" Block gehörenden Bundesländer Bremen, Brandenburg, Berlin und Rheinland-Pfalz sich von den Argumenten für die Steuerreform überzeugen lassen.

Der israelische Präsident Eser Weizman ist am Montag drei Jahre vor dem Ende seiner regulären Amtszeit zurückgetreten. Der 76-Jährige stand in den vergangenen Monaten wegen der Annahme einer unversteuerten Millionenspende massiv unter Druck.

Der Generaldirektor eines der größten Konzerne der russischen Schwerindustrie ist am Montag erschossen worden. Wie das russische Innenministerium mitteilte, wurde Oleg Belonenko am Morgen bei seiner Ankunft am Sitz des Maschinen- und Rüstungskonzerns Uralmaschsawod in Jekaterinburg von einer Kugel im Kopf getroffen.

Zwischen der Parteiführung der CDU und Mitgliedern der Bundestagsfraktion ist Streit über den Umgang mit Altbundeskanzler Helmut Kohl ausgebrochen. Das CDU-Präsidium unterstützte am Montag zwar den Kurs der Parteichefin Angela Merkel gegenüber Kohl.

Am fünften Jahrestag des Massakers in Srebrenica hat das Büro des internationalen Bosnien-Beauftragten Wolfgang Petritsch vor Ausschreitungen gewarnt. Als "unverantwortlich" bezeichnete eine Sprecherin in Sarajevo den Plan eines Organisationskomitees, 5000 vertriebene Moslems in das Dorf Potocari zu fahren.

Das geht so nicht weiter", schimpft Friedbert Pflüger. Draußen vor der Glasfassade des deutschen Pavillons schlendern Besuchergruppen über das Expo-Gelände, drinnen tagt das CDU-Präsidium.

Von Robert Birnbaum

Geschäfte und Büros in Belfast schlossen schon am Nachmittag, die Innenstadt von Portadown war menschenleer, als der protestantische Oranier-Orden mit Straßensperren versuchte, den Verkehr zu ersticken. Der Orden hatte seine Mitglieder in ganz Nordirland aufgefordert, von 16 bis 20 Uhr "friedlich" gegen das Paradenverbot in Portadown zu protestieren.

Der Berliner Senat legt sich heute nicht offiziell fest, und eine gemeinsame Haltung zur Steuerreform werden CDU und SPD auch bis Freitag, wenn der Bundesrat tagt, nicht mehr finden. Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen und CDU-Fraktionschef Klaus Landowsky stehen Seite an Seite mit der Bundespartei und dem christdemokratischen Finanzsenator Peter Kurth, der das Gesetzespaket der Bundesregierung von Anfang an nicht akzeptierte.

Durch die anziehende Konjunktur wird sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt nach Einschätzung der Bundesregierung bis Ende 2002 deutlich entspannen und die Zahl der Jobsuchenden auf nahe drei Millionen sinken. Deutschland stehe vor einem lang anhaltenden, inflationsfreien Wachstum mit deutlichem Beschäftigungszuwachs und hohen Produktivitätsraten, prognostizierte Wirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) bei der Vorlage des "Wirtschaftsberichtes 2000" am Montag in Berlin.

In der Europäischen Union wachsen die Zweifel am Sinn der Sanktionen gegen Jugoslawien. Bei ihrem Zusammentreffen am Montag in Brüssel unterstützten die EU-Außenminister den Plan Frankreichs, im November in Kroatien einen Gipfel mit den ehemaligen Staaten Jugoslawiens und Albanien zu veranstalten, um auch die Bevölkerung Restjugoslawiens zur Entmachtung von Präsident Slobodan Milosevic zu ermutigen.

Nach dem Brand im U-Bahnhof Deutsche Oper will die BVG ihre Stationen, die nur einen Ausgang haben, umbauen, falls sich bei der Untersuchung jetzt herausstellen sollte, dass solche Stationen ein Sicherheitsrisiko sind. Am Sonnabendnachmittag war der einzige Bahnhofsausgang durch den Qualm des brennenden Wagens blockiert.

Von Klaus Kurpjuweit

Baden-Württemberg, Bayern und Hessen haben am Montag in Stuttgart erneut den geplanten Ausstieg aus der Atomenergie heftig kritisiert. Der baden-württembergische Umweltminister Werner Müller sagte, die zwischen der rot-grünen Bundesregierung und den Energieversorgungsunternehmen erzielte Vereinbarung sei kein Kompromiss.

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