Das Märchen von Alex im Wunderland ist zu Ende. Jetzt will der Held nur noch seine Ruhe haben.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 06.07.2000
Wortkarg, professionell und vor allem sehr flott: Seit drei Jahren ist Alexander Elke in Berlin. "Zum Glück, denn hier kann man mit dem Auto so schnell fahren, wie man möchte", sagt der gebürtige Kasache.
Vor nicht allzu langer Zeit noch hätten Anleger Logistik-Aktien als Schlaftabletten im Depot rundweg verschmäht. Doch mehrere Börsengänge im High-Tech-Dunstkreis am Neuen Markt haben die Branche wachgeküsst.
Das Dreiergipfeltreffen von Palästinensern, Israelis und US-Vertretern kommende Woche in Camp David wird kaum ein unterschriftreifes Abkommen produzieren, könnte aber den überfälligen Durchbruch bringen. Mit dieser Einschätzung stimmen Palästinenser und Israelis überein, wobei der Grundtenor eher pessimistisch ist.
Heiner Lauterbach ist nach eigenen Angaben davon nicht betroffen, aber es soll Menschen geben, die seit "Männerpension" von Jenny Elvers gar nicht genug kriegen können - auch der gegenwärtige Hype reicht ihnen angeblich nicht. Für all diese Unglücksraben schafft Tm 3 jetzt Abhilfe.
Der Schienenfahrzeughersteller Adtranz hat entschieden dementiert, mit dem Konkurrenten Bombardier/Deutsche Waggonbau (DWA) über eine engere Kooperation oder gar eine Fusion zu verhandeln. "Ein Zusammenschluss mit Bombardier steht derzeit nicht zur Diskussion, es gibt dazu keine Gespräche", sagte Konzernsprecher Han Tjan am Mittwoch dem Tagesspiegel.
Ein Deutscher, der in Großbritannien lebt und am Arbeitsplatz mit dem Nazi-Gruß des gereckten Arms und Rufen wie "Sieg Heil" und "Heil, mein Führer" begrüßt wird, muss dies als "gutartige Neckerei" hinnehmen. Mit dieser Entscheidung wies ein Gericht in Ashford (Kent) die Klage eines Bundesbürgers zurück, der wegen der Belästigung durch seine Kollegen seine Arbeit als Busfahrer aufgeben musste und sich als Opfer verbotener Rassendiskriminierung sah.
Jugoslawiens Präsident Slobodan Milosevic will sich nicht aus der Politik zurückziehen. Der angeklagte Kriegsverbrecher sucht auch nicht diskret nach einem Land, das ihm Exil und Schutz vor der Verfolgung durch das Haager Tribunal bieten könnte.
Klaus Töpfer (61) ist Direktor der UN-Umweltbehörde Unep. Er war früher Bundesbauminister.
Nach dem Ende des "Schrippenkriegs" geht es Berlins selbständigen Bäckermeistern besser - aber Banken und Ämter legen Existenzgründern dieser Branche immer noch große Steine in den Weg. Dies ist das Fazit, das der neue Obermeister der Innung, Hans-Joachim Blauert, gestern nach den ersten drei Monaten seiner Amtstätigkeit gezogen hat.
Zum Ende der zweistündigen Sprechstunde konnte Martin Wurzel mit seinem Balu ins Zimmer des Amtstierarztes eintreten. Der 46-Jährige war der letzte Kampfhundebesitzer, der gestern im Veterinäramt Tiergarten in der Turmstraße 22 an die Reihe kam.
Die international vergleichende Schulleistungsuntersuchung, in der das Leseverständnis sowie Kenntnisse in Mathematik und Naturwissenschaften von Schülern der Mittelstufe getestet werden, ist jetzt erfolgreich abgeschlossen worden. Weltweit nahmen 180 000 Schüler an den Tests unter dem Stichwort "Pisa" teil, in Deutschland beteiligten sich an der von der OECD veranlassten Untersuchung 6000 Schüler.
Berlin wird in den kommenden zwei Jahren seine freien Theater- und Tanzgruppen mit knapp sieben Millionen Mark fördern. Wie die Senatskulturverwaltung am Donnerstag mitteilte, sollen 19 Compagnien im Jahr 2001 rund 3,4 Millionen Mark und 2002 knapp 3,5 Millionen Mark als zweijährige Basisförderung erhalten.
Das Seniorenstudium an deutschen Hochschulen wird immer beliebter. Im Wintersemester 1999/2000 waren 13 600 ältere Bürger über 59 Jahren an Universitäten eingeschrieben, zehn Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Der Skandal, den der Bauträger Roland Ernst mit seinen Aussagen gegenüber der Staatsanwaltschaft Bochum ausgelöst hat, zieht Kreise. Der vorläufige Insolvenzverwalter des Bauträgers, der Heidelberger Anwalt Jobst Wellensiek, hat am Donnerstag das Amtsgericht gebeten, ihn nach der anstehenden Gläubigerausschussitzung am 11.
Wie unflexibel ist der deutsche Arbeitsmarkt? An dem Sozialsystem im "Konservativen Wohlfahrtsstaat" Deutschland wird häufig kritisiert, daß sein "statuskonservierender" Charakter und seine Orientierung an traditionellen familiären Werten schlechte Voraussetzungen für die Expansion von Beschäftigung bieten.
Werden schon im Jahr 2002 mehr Menschen mobil im Internet sein als über den PC im Büro oder zu Hause? Sowohl den Marktforschern vom britischen Institut Datamonitor als auch den Analysten der Diebold-Tochter TIMElabs zufolge schon.
Diskussionswürdig bleibt der Plan. Auch wenn Reinhard Klimmt, der Verkehrsminister, jetzt abstreitet, er wolle eine Autobahn-Maut nicht nur, wie längst geplant, für schwere Lastwagen einführen, sondern auch für Pkw.
Für die Förderung und die Erhaltung von Kunst und Musik in Mitte und Prenzlauer Berg wird heute in eben diesen Bezirken demonstriert. Zwischen 100 und 300 Demonstranten wollen um 15 Uhr in der Eberswalder Straße starten, über die Kastanienallee, den Rosenthaler Platz, den Hackeschen Markt zum Roten Rathaus ziehen.
Im Neuköllner Volkspark Hasenheide zeigte die neue Kampfhunde-Verordnung gestern bereits Wirkung: Während dort bisher Hunde aller Rassen oft frei herumliefen und deren Halter die Leinenzwang-Schilder ignorierten, war dort nun über Stunden hinweg kein einziges nicht angeleintes Tier zu entdecken. Anders war es nur im eingezäunten Hundeauslaufgebiet innerhalb des Parks (zumindest den Maulkorb müssen gefährliche Tiere aber auch dort tragen).
Politik: NS-Zwangsarbeiter-Entschädigung: Weg frei für Zahlungen an überlebende Opfer des NS-Regimes
Rund 1,2 Millionen überlebende Opfer des NS-Regimes können darauf hoffen, noch in diesem Jahr erste Entschädigungszahlungen zu erhalten. Mit überwältigender Mehrheit beschloss der Bundestag am Donnerstag in Berlin das Gesetz über die Gründung einer Stiftung, die dafür von Staat und Wirtschaft der Bundesrepublik mit insgesamt zehn Milliarden Mark ausgestattet werden soll.
Johannes Linn (53) ist Weltbank-Vizepräsident und für Europa und Zentralasien zuständig. Der Deutsche studierte Jura - auch an der FU Berlin.
Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl hat vor dem Spenden-Untersuchungsausschuss den Bericht des Sonderermittlers der Regierung, Burkhard Hirsch, zu den verschwundenen Akten im Kanzleramt verlangt. Wenn die Öffentlichkeit ständig über diesen Bericht diskutiere, möchte er auch Stellung nehmen können, sagte Kohl am Donnerstag zum Auftakt seiner zweiten Vernehmung.
Er hat sie alle verzaubert: Kent Naganos sanftem Fordern, seiner nie nachlassenden Konzentration sind Berlins Orchester in den letzten Wochen und Monaten erlegen - eines nach dem anderen. Nicht auf die unterwürfige Art, mit der man einem Diktator des Taktstocks Anerkennung zollt, sondern mit der disziplinierten Zuneigung der Geistesverwandten.
Unified Messaging heißt zu deutsch "vereinigte Nachrichtendienste" und bezeichnet einen neuen Service, der Faxgerät und Anrufbeantworter bald überflüssig machen könnte. Schon für unter zehn Mark monatlich bieten neue Dienstleister deren Funktion - und eine Vielzahl weiterer Nutzungsmöglichkeiten - per Internet an.
Berlin ist nach Einschätzung des Senats der Stadt "ein Mekka" für Sekten. Es gebe keine Anzeichen dafür, dass sich die Anziehungskraft der Hauptstadt auf diese Gruppen "in absehbarer Zeit mindern könnte", erklärte Jugendsenator Klaus Böger (SPD) gestern auf Kleine Anfragen aus dem Berliner Abgeordnetenhaus.
Als es noch eine Wählscheibe gab, konnte man den Aufbau einer Verbindung akustisch miterleben. Das Impulswahlverfahren und die elektromechanischen Hebdrehwähler sorgten dafür, dass es im Hörer ratterte und knatterte, bis sich am anderen Ende jemand meldete.
Gegen anhaltenden Widerstand der Opposition hat der Bundestag erwartungsgemäß die nachgebesserte Steuerreform beschlossen. In namentlicher Abstimmung votierten am Donnerstag in Berlin 312 Abgeordnete für das Ergebnis des Vermittlungsausschusses, 279 dagegen.
Eine richtig überschäumende Feier war es nicht. Eberhard Diepgen und sein Gast Issac Mogase unterzeichneten das Memorandum zur Kooperation von Berlin und Johannesburg, schlürften nüchtern ein Gläschen Mineralwasser und beantworteten dann die Fragen der Journalisten, die sich für das Memorandum erwartungsgemäß wenig interessierten.
Die Frage, ob sich Union und rot-grüne Bundesregierung in der Sommerpause gemeinsam an die Arbeit an der Rentenreform machen, bleibt weiter offen. Die CDU-Vorsitzende Merkel und ihr CSU-Kollege Stoiber verständigten sich am Donnerstag auf ihr Antwortschreiben an Bundeskanzler Schröder, der am Mittwoch in einem Brief an die beiden gemeint hatte, dass er "unüberbrückbare Gegensätze" für einen Konsens nicht mehr erkennen könne.
Genau 32 Jahre nach dem Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land wird Deutschland im Jahre 2006 wieder Gastgeber einer WM sein. Der Welt-Fußballverband FIFA gab der deutschen Bewerbung am Donnerstag in Zürich mit zwölf gegen elf Stimmen den Vorrang vor dem Favoriten Südafrika.
Die von Verkehrsminister Klimmt eingesetzten Experten schlagen für ihr Konzept "Straße finanziert Straße" eine Langfriststrategie vor2001: Für die Bundesautobahnen gründet der Staat eine eigene, privatrechtlich organisierte Finanzierungsgesellschaft. Aus ihr soll die Bundesautobahn AG entstehen.
Bahngewerkschaften und Betriebsräte befürchten einen drastischen Arbeitsplatzabbau in der Bahnindustrie. Nach Auskunft der Eisenbahner-Gewerkschaft Transnet (früher GdED) stehen Tausende Arbeitsplätze in der Industrie und Produktionsstandorte in Deutschland wegen fehlender Investitionen der Deutschen Bahn AG auf dem Spiel.
Japan bietet für die deutsche Wirtschaft gute Investitionsmöglichkeiten. Wie der Präsident des Bundesverbandes der deutschen Industrie (BDI), Hans-Olaf Henkel, in Berlin sagte, ist Japan als zweitgrößter Binnenmarkt der Welt ein interessanter Markt mit einer beeindruckenden Kaufkraft.
Tränen, tiefe Enttäuschung und Bitterkeit: Südafrika konnte es kaum fassen, als Fifa-Präsident Sepp Blatter "Deutschland" rief. Viele am Kap waren siegesgewiss gewesen, hatten keinen Zweifel, dass Südafrika den Zuspruch für die Austragung der Fußball-WM 2006 erhalten würde.
Im Prinzip könnten die Aktionäre der Berliner Effektengesellschaft, die sich am Donnerstag zur Hauptversammlung im Interconti trafen, mit den Ergebnissen der Finanzholding zufrieden sein. Die Dividende für das Geschäftsjahr 1999 wird auf 1,38 (Vorjahr 0,92) Euro je Aktie angehoben.
Die Volkswagen AG muss ein Bußgeld von 176 Millionen Mark wegen Verstoßes gegen die EU-Wettbewerbsregeln zahlen. Eine entsprechende Entscheidung der EU-Kommission aus dem Jahr 1998 hat der Europäische Gerichtshof am Donnerstag bestätigt.
Hin und her strömen die Menschen über die "Dreier-Brücke", die ihren Namen den drei benachbarten steinernen Wegen über die Ljubljanica verdankt: die einen mit leeren Körben auf dem Weg zum Markt, die anderen mit gefüllten Taschen zurückkehrend ins Zentrum. Die wenigsten halten inne für einen Blick hinunter auf den dahintreibenden Fluss oder hinauf auf das Panorama mit der Burg: Ljubljana von seiner schönsten Seite.
Okinawa und seine Kultur nehmen in Japan eine einzigartige Stellung ein. Die Insel war mehrere Jahrhunderte lang Mittelpunkt des kleinen eigenständigen Königreichs Ryukyu, in dem sich verschiedene Kunstformen, wie etwa Tanz, Textilkunst und Keramik, unabhängig von der japanischen Kultur entwickelten.
Seit Wochen rollt der "Literatur Express Europa 2000" über den Kontinent, vom 12. bis 16.
Vor dem Bundesgerichtshof hat Microsoft seine Praxis verteidigt, die Abgabe verbilligter Software prinzipiell an den Kauf eines Computers zu koppeln. Microsoft klagt wegen Verletzung des Urheberrechts gegen einen Berliner Computer-Hersteller, der die so genannte OEM-Software von einem Zwischenhändler erworben und separat verkauft hatte.
Nein, sprechen möchte er mit der Presse nicht. Oliver W.
Verkehrsminister Reinhard Klimmt wollte nichts anbrennen lassen. "Maut auf allen großen Straßen!
Das passt ja wie die Faust aufs Auge: Der holländische Entertainment-Produzent "Stage Holding" möchte im Berliner Metropol-Theater gerne ein "Titanic"-Musical spielen! Ausgerechnet in dem vor drei Jahren mit Mann und Maus untergegangenen Operettenhaus sollen die Zuschauer allabendlich einem absaufenden Musikdampfer zujubeln.
Mit dem Charme einer leicht überforderten Schulmeisterin leitet Monika Griefahn die öffentliche Anhörung des Ausschusses für Kultur und Medien. Gerade hat sie den Vorsitz von Elke Leonhard geerbt.
Im Juni war die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland so niedrig wie seit fünf Jahren nicht mehr. Mit 3,724 Millionen Menschen lag sie um 213 800 niedriger als ein Jahr zuvor.
Kaum jemand in Deutschland wisse, wie es kommt, dass nahezu alle Zeitungen und Zeitschriften überall gekauft werden können. Am wenigsten Politiker.
Der Umgang mit diktatorischen Regimes ist für westliche Demokraten schwierig. Komplizierte Machtgefüge, raffinierte Winkelzüge und rätselhafte interne Logiken sind für demokratische Politiker oft schwer durchschaubar.