Der deutsche Einzelhandel kann vom Konjunkturaufschwung bisher kaum profitieren. "Dem Einzelhandel geht es allemal minimal besser", sagte Walter Deuss, Präsident der Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels (BAG), am Mittwoch in Berlin.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 05.07.2000
Seit Montag fällt der Preis für Öl. Und er wird weiter sinken - davon sind Experten überzeugt.
Der Radiomarkt in Berlin und Brandenburg bleibt auch 2000 fest in der Hand der privaten Hörfunk-Anbieter (siehe nebenstehende Grafik). Nach den Zahlen der aktuellen Media-Analyse (MA) rangieren auf den ersten vier Plätzen Privatradios, ehe mit Antenne Brandenburg die erste öffentlich-rechtliche Welle auftaucht.
Der Besuch des iranischen Präsidenten Mohammed Chatami stößt nicht nur bei Teilen der Exil-Iraner auf Bedenken. Auch zahlreiche Bundestagsabgeordnete fordern, den "Besuch des Präsidenten der im Iran herrschenden religiösen Diktatur" abzusagen.
Der CDU-Obmann im Spenden-Untersuchungsausschuss, Andreas Schmidt, hat seine regelmäßigen Treffen mit Altkanzler Helmut Kohl als ganz normalen Vorgang verteidigt. Schmidt und Fraktionsgeschäftsführer Hans-Peter Repnik bestätigten am Mittwoch, dass die Führung der Unionsfraktion seit Monaten über Schmidts Kontakt informiert war und keine Einwände dagegen hatte.
Ein Ruck ging gestern durch die Radiolandschaft, als die Arbeitsgemeinschaft Mediaanalyse (AG.MA) die neuesten Hörerzahlen bekannt gab.
Für gleichgeschlechtliche Paare soll mit der "eingetragenen Lebenspartnerschaft" ein neues familienrechtliches Institut geschaffen werden. Die Vorsitzenden der Bundestagsfraktionen von SPD und Grünen, Peter Struck und Kerstin Müller, haben bei der Vorstellung des Gesetzentwurfs an Union und FDP appelliert, dem Vorhaben nicht im Wege zu stehen.
Die FDP im Bundestag hat überraschend offen auf die Kritik des PDS-Fraktionsvorsitzenden Gregor Gysi an einer zunehmenden Entmachtung des Parlaments reagiert. Der Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Martin Kothé, sagte am Mittwoch, der FDP-Fraktionsvorstand teile einmütig die Einschätzung Gysis, dass die Bundesregierung mit Konsensrunden etwa zu Atom oder beim Bündnis für Arbeit schleichend zur Einschränkung von Rechten des Bundestages beitrage.
Nachdem die PDS-Kritiker unter Sachsen-Anhalts Sozialdemokraten jüngst einen Punktsieg errungen und einen ihrer exponierten Vertreter als stellvertretenden Chef der Landtagsfraktion platzieren konnten, rufen sie jetzt zum Machtkampf. Der Richtungsstreit, den SPD-Partei- und Fraktionschef Rüdiger Fikentscher mit der Wahl von Peter Oleikiewitz als dritten Vize-Fraktionschef für beigelegt hielt, ist nunmehr erst offen entbrannt.
Der Münchner Rechtsanwalt Michael Witti erwartet nicht, dass nach der Einigung zur Entschädigung früherer NS-Zwangsarbeiter alle in den USA anhängigen Sammelklagen zurückgezogen werden. "Einige der Klagen gegen deutsche Firmen werden nicht zurückgenommen werden", sagte Witti am Mittwoch.
Lange Jahre hat die gesellschaftliche Diskriminierung Homosexuelle in die Heimlichkeit gedrängt oder in großstädtische Subkulturen - in die Anonymität und in die Subversion. Das ist nun vorbei.
Die Rente für Menschen unter 50 bleibt unsicher. Auch die von Arbeitsminister Walter Riester (SPD) angestrebte Rentenreform sieht offenbar nicht vor, die Rente über das Jahr 2015 hinaus bezahlbar zu gestalten und das Rentenniveau auskömmlich zu gestalten.
Heute ist es endlich soweit: Es gilt die neue Kampfhundeverordnung, in Berlin und in vielen anderen Ländern. Endlich?
Ist das nun eine vorwiegend gute Nachricht oder eher ein betrübliches Eingeständnis des Versagens? Angemessen ist sicherlich, dass die Expo mit einem 50 Millionen Mark teuren Werbefeldzug gegen die geringen Besucherzahlen angehen will.
Glückwunsch an die Geber: Die Staatengemeinschaft darf stolz sein, sie hat fast die gesamte Summe zusammengebracht, die für die Sanierung des maroden Mantels um den Unglücksreaktor von Tschernobyl veranschlagt wird. Eine gute Idee - und von hohem Symbolwert - ist es auch, die Restsumme am Tag der Abschaltung des letzten Blocks im Dezember auszuloben.
Erstmals wird in diesem Jahr der "Kinopreis des Kinematheksverbundes" ausgelobt. Prämiert werden sollen nichtkommerzielle Kinos und Initiativen, die in ihren Programmen mit unbekannten Filmländern, Genres und Formaten die gesamte Bandbreite des Filmschaffens präsentieren.
Anders als in zahlreichen europäischen Städten wird es in Berlin am 22. September keinen autofreien Tag geben.
Für die Entschädigung der Zwangsarbeiter geht die PDS von 11.55 bis 12.
Im Einzelhandel herrscht nur noch das Prinzip Hoffnung. Nach dem schwachen Einzelhandelsjahr 1999, das mit einem Plus von 0,7 Prozent noch schlechter ausgefallen war als 1998, ist auch im laufenden Jahr bisher noch keine Besserung eingetreten.
Vor dem Ende Juli startenden Bieterverfahren um die UMTS-Mobilfunklizenzen in Deutschland werden möglicherweise neue Allianzen geschmiedet. Im Mittelpunkt der Spekulationen steht derzeit eine Kooperation zwischen dem Mobilfunkbetreiber E-Plus mit dem Mischkonzern Hutchison Whampoa, die Analysten als sinnvoll bewerteten.
Baden gehen ist teuer, U-Bahntunnel bauen auch. Das SEZ und die U5, die Deutschlandhalle und die städtischen Krankenhäuser bergen ebenso finanzpolitischen Zündstoff wie die Personalausgaben und die Verwaltungsreform.
Debütant Alexander Popp hat bei der Reifeprüfung in Wimbledon Lehrgeld gezahlt. Nach seiner beeindruckenden Siegesserie beim wichtigsten Tennisturnier scheiterte der letzte deutsche Einzelspieler am Mittwoch im Viertelfinale des mit 12,5 Millionen Dollar dotierten Grand-Slam-Turnieres am Mitfavoriten Patrick Rafter mit 3:6, 2:6, 6:7 (1:7).
Die Architekten der Investorengruppe prüfen, ob sich die Westernstadt "Old Texas Town" ganz oder teilweise in den Komplex der in Siemensstadt geplanten Mehrzweckhalle integrieren lässt. Das teilte Baustadtrat Carsten Röding (CDU) im bezirklichen Stadtplanungsausschuss mit, der sich auf seiner jüngsten Sitzung mit dem Riesenbau befasste.
An diesem Donnerstag wird der Europäische Gerichtshof sein Urteil im Konflikt Volkswagen gegen die Europäische Kommission verkünden. Strittig ist, ob VW tatsächlich seinen italienischen Vertriebshändlern verboten hat, Fahrzeuge an Kunden außerhalb Italiens zu verkaufen.
Das Stadion "Rote Erde" wird für Deutschlands Leichtathleten zu einem Meilenstein auf dem Weg zu den Olympischen Spielen. "Wir erhoffen uns von Dortmund weitere Signale für Sydney", unterstrich Frank Hensel, in Personalunion Generalsekretär und Leistungssportdirektor des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), die Bedeutung der gut vierstündigen Leistungsschau beim DLV-Meeting am Sonnabend.
Berlin: Kritik an Chatami-Besuch: Nachama protestiert gegen die Einladung des iranischen Präsidenten
Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Andreas Nachama, kritisiert die Einladung des iranischen Präsidenten, Muhammed Chatami, nach Deutschland als unnötige Aufwertung der Teheraner Führung. Damit werde ein Regime "salonfähig gemacht, von dem man nicht sagen kann, dass es besser geworden ist", sagte Nachama am Mittwoch dem Sender Hundert,6.
"Schwimm-Oma" Sylvia Gerasch hat Europas junge Wilde noch einmal aufgemischt. 17 Jahre nach dem Gewinn der Silbermedaille in Rom schwamm die 31 Jahre alte Berlinerin am Mittwoch bei den Europameisterschaften in Helsinki zu Silber über 100 m Brust.
Der Senat will die landeseigene Gewerbesiedlungs-Gesellschaft (GSG), die in Berlin 48 Gewerbehöfe betreibt, für 393 Millionen Mark an die Investitionsbank Berlin (IBB) verkaufen. Die GSG stellt seit 1965 kleinen und mittelständischen Betrieben preiswerten Gewerberaum zur Verfügung und wird mit öffentlichen Mitteln (Bund, Land, EU) gefördert.
Der Finanzdienstleister Siemens Financial Services (SFS) GmbH will in den kommenden Jahren zur sprudelnden Ertragsquelle für seinen Mutterkonzern Siemens werden. "Wir haben hervorragende Wachstumschancen", sagt SFS-Chef Herbert Lohneiß bei seinem ersten Auftritt vor Journalisten in München voller Zuversicht.
Königin Elizabeth II. kommt nach Berlin.
Berlin bleibt bei seiner Forderung nach einer stärkeren finanziellen Beteiligung des Bundes an den Sicherheitskosten in der Hauptstadt. Diese sei "mehr als berechtigt", sagte Senatssprecher Michael-Andreas Butz am Mittwoch.
Die Deutsche Telekom steht angeblich vor dem Kauf des britischen Telekommunikations-Konzerns Cable & Wireless. Der Vertrag über den Erwerb des Unternehmens stehe kurz vor dem Abschluss, berichtete das Finanzmagazin "Focus Money" am Mittwoch.
Die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck und das Stuttgarter Internet-Unternehmen Caatoosee haben das Gemeinschaftsunternehmen Contara AG mit Sitz in Stuttgart gegründet, an dem beide Partner je 50 Prozent halten. Geplagten Lesern, die in der Flut der Informationen zu ertrinken drohen, verspricht Contara Rettung.
Die Verbraucherverbände haben die Bundesregierung aufgefordert, ihren verbraucherfreundlichen Kurs bei anstehenden Gesetzesvorhaben konsequent fortzusetzen. Weitere Kurskorrekturen seien nötig, sagte Anne-Lore Köhne, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände (AgV), bei der Vorlage des Jahresberichtes 1999/2000 am Mittwoch in Berlin.
Raucher müssen spätestens vom kommenden Jahr an tiefer in die Tasche greifen. Der Verband der Cigarettenindustrie (VdC) macht neben der Steuererhöhung den hohen Dollarkurs für mögliche Preissteigerungen bei Tabakprodukten verantwortlich.
Die Kostenexplosionen bei einigen Großprojekten der Deutschen Bahn werden offenbar kein gerichtliches Nachspiel haben. Bei der Sitzung des Bahn-Aufsichtsrates am Mittwoch habe ein Gutachten von Wirtschaftsprüfern zu den drohenden Mehrkosten von bis zu fünf Milliarden Mark beim Bahnknoten Berlin und bei der ICE-Neubaustrecke Köln-Frankfurt (Main) nicht auf der Tagesordnung gestanden, verlautete aus Bahnkreisen.
Die Europäische Kommission wagt einen weiteren Anlauf, um den Bananenstreit mit den Amerikanern zu begraben. Demnach soll das inzwischen mehrfach geänderte System von festen Importlizenzen für so genannte Dollarbananen durch ein "Windhundverfahren" ersetzt werden: Wer zuerst kommt, bekommt auch zuerst die Importlizenz - Verlierer wären die alten Lizenzbesitzer Frankreich, Spanien, Portugal, Italien und Großbritannien.
Rentenprobleme gibt es nicht nur in Deutschland, soviel ist klar. Auch in Frankreich, der Schweiz, den USA und vielen anderen Ländern wird heftig über die Altersvorsorge diskutiert.
Auf die Sachverständigen, die die Eignung der Kampfhundehalter und das Verhalten der Tiere begutachten sollen, kommt eine große Verantwortung zu. Eine Prüfung sollten die Halter allerdings schon hinter sich haben, wenn sie zu den Gutachtern kommen: Das Veterinäramt lässt sich ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen und überzeugt sich davon, dass der Halter weder alkoholkrank noch rauschmittelsüchtig ist.
Die neue Verordnung für Kampfhunde, die heute in Kraft getreten ist, haben viele Besitzer bereits gestern schon in die Tat umgesetzt. Fast überall in der Stadt sah man vorbildliche Kampfhundebesitzer, die ihre Tiere mit Maulkorb und Leine mit sich führten.
Im gesamten Stadtgebiet gilt jetzt für Kampfhunde ein Leinen- und Maulkorbzwang. Nur in folgenden Hundeauslaufgebieten dürfen Besitzer ihre Tier künftig von der Leine und frei herumlaufen lassen: Tegeler Weg/Westhafenkanal (Charlottenburg); Volkspark Hasenheide (Neukölln); Arkenberge (Pankow); Hermsdorf und Jungfernheide (Reinickendorf); Pichelswerder, Kladow/Fuchsberge und Kladow/Bechsteinweg (Spandau); Volkspark Rehberge/Am Schwarzen Graben, Volkspark Humboldthain/Gustav-Meyer-Allee und Vinetaplatz (Wedding); Volkspark Wilmersdorf/Bundesallee (Wilmersdorf); Östliche Avus/Grunewaldsee, Nikolskoe, Königsstraße/Pfaueninselchaussee, Kleiner Wannsee/Griebnitzsee und Königsweg (Zehlendorf).
Keine neue Hundeverordnung ohne Gebührenordnung: Für die Anmeldebescheinigung bei den Veterinärämtern müssen die Halter 60 Mark zahlen. Meldestellen berechnen für das polizeiliche Führungszeugnis 20 Mark.
Die vielen Nullen in der Jahreszahl bleiben wohl das einzig Legendäre beim Abitur 2000. Ob Notendurchschnitt, Durchfallerquote oder Ost-West-Gefälle: Große Unterschiede zu den Vorjahren gibt es nicht.
Man weiß nicht viel über Edith und Siegfried Robinski. Wahrscheinlich haben sie in ihrem relativ kurzen Leben - beide wurden nicht einmal 40 Jahre alt - nichts besonders Bemerkenswertes vollbracht, und ihr Alltag in dem Haus Naunynstraße 46, fast unmittelbar am Oranienplatz, war wahrscheinlich der ganz normaler Kreuzberger Bürger.
Heinrich Wefing (Hrsg.): "Dem Deutschen Volke" - Der Bundestag im Berliner Reichstagsgebäude.
Das Kreuzberger Rathaus gab es seit gestern Mittag einfach nicht mehr. "Diese Rufnummer ist uns nicht bekannt", leugnete eine Frauenstimme kurzerhand dessen Existenz, "bitte fragen Sie bei der Auskunft nach.
Um auf den Bahnsteigen beim Ansturm auswärtiger Raver Chaos zu vermeiden, lässt die Bahn am Sonnabend und am Sonntag Züge des Regionalverkehrs schon auf Bahnhöfen vor den Toren der Stadt enden. Die Techno-Freunde sollen mit S-Bahnen ins Zentrum befördert werden.
"Durch Erpressung" - Medienkünstler HA Schult lacht dazu fett - habe er die Leute dazu bewegt mitzumachen: eine "Arche" zu bauen, für die 20 "deutsche Persönlichkeiten" einen Gegenstand spenden, den sie konserviert wissen wollen. Und sich in kurzen Stellungnahmen zu diesen Dingen filmen lassen.