In der kommenden Nacht wird ein neuer Stern über das Firmament ziehen: Swesda, das lang ersehnte russische Servicemodul für die Internationale Raumstation ISS. Swesda - russisch für "Stern" - soll heute vom Startplatz Baikonur in Kasachstan aus starten und in zwei Wochen automatisch an die ISS andocken.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 11.07.2000
Wie heißt es doch so schön: Der Wille versetzt Berge. Wer gesehen hat, wie leichtgängig Lance Armstrong auf seinem Rennrad durch die Pyrenäen huschte, der gewann tatsächlich den Eindruck, da versetze einer Berge.
Wegen versuchter Millionen-Erpressung des Lebensmittelherstellers Nestlé hat das Landgericht Frankfurt am Dienstag einen Versicherungskaufmann aus München zu acht Jahren Haft verurteilt. Seine Ehefrau muss für vier Jahre und neun Monate ins Gefängnis.
Mike H. ist 32 Jahre alt und von Beruf Dachdecker.
Die Evangelische Kirche hat während des Zweiten Weltkriegs Zwangsarbeiter beschäftigt. Der Berliner Landesbischof Wolfgang Huber räumte am Dienstag ein, dass es in Berlin ein Lager mit rund 100 Gefangenen gegeben habe, die auf einem Friedhof arbeiten mussten.
"Bereits im Herbst letzten Jahres hat die Geschäftsführung unserer damaligen Muttergesellschaft, die Deilmann-Haniel GmbH, festgelegt, dass diese zugleich mit Wirkung für alle Tochtergesellschaften der Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft beitreten wird, sobald die Verhandlungen und die rechtlichen Verhältnisse so geklärt sind, dass mit dem Beitritt eine abschließende Regelung verbunden ist, also eine individuelle Inanspruchnahme Einzelner praktisch ausgeschlossen werden kann. Nachdem in der Zwischenzeit der größte Teil der Fragen geklärt werden konnte, können wir Ihnen nach Rücksprache mit der Geschäftsführung unserer Muttergesellschaft mitteilen, dass die oben genannte Entscheidung im Laufe des Monats durch einen offiziellen Beitritt zur Stiftungsinitiative vollzogen wird.
Zum fünften Jahrestag des Massakers von Srebrenica im Bosnienkrieg hat UN-Generalsekretär Kofi Annan sein tiefes Bedauern bekundet. Annan sagte am Dienstag, die Menschen in Srebrenica hätten darauf vertraut, dass die UN für ihre Sicherheit garantierten.
Die Bundesregierung will dem Beispiel der Länder Berlin, Brandenburg und Schleswig-Holstein folgen und künftig jedem Bürger und Unternehmen das Recht einräumen, die ihn betreffenden Akten der öffentlichen Verwaltung auf Verlangen einzusehen. Da es jedoch bei der Mehrzahl der Länder noch Widerstände gebe, werde das Informationszugangsgesetz zunächst als Bundesgesetz für die Behörden des Bundes in Kraft treten, sagte Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) dem Handelsblatt.
Die deutschen und die tschechischen Behörden wollen ihre Zusammenarbeit beim Kampf gegen Kinderprostitution und deutsche Sex-Täter in den grenznahen Gebieten der Tschechischen Republik verstärken. Das kündigte die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesinnenminister, Cornelia Sonntag-Wolgast (SPD), am Dienstag in Berlin an.
In der nordirischen Stadt Portadown kam es auch am Dienstag wieder zu Straßenschlachten zwischen der Polizei und Anhängern des radikalen protestantischen Oranier-Ordens. Die Demonstranten atackierten katholische Kirchen, warfen mit Steinen und holten Brandbomben hervor, die Polizei setzte Wasserwerfer ein.
Die französische Mittelmeerinsel Korsika soll eine eigene Gesetzgebung bekommen, aber keine Autonomie vom französischen Mutterland. Dies sieht ein Arbeitspapier von Premierminister Lionel Jospin vor, das den korsischen Abgeordneten vorgelegt wurde.
Die Entführer auf der südphilippinischen Insel Jolo wollen nach den Worten von Chefvermittler Roberto Aventajado die mehr als elfwöchige Geiselkrise so schnell wie möglich beenden. In einem Gespräch per Satelliten-Telefon habe der Anführer der Kidnapper von der Moslemgruppe Abu Sayyaf, Galib Andang alias "Commander Robot", zwei "respektierte Persönlichkeiten" als Unterhändler verlangt, um "Verwirrungen" zu vermeiden, sagte Aventajado am Dienstag in Manila.
Der iranische Präsident Mohammed Chatami hat angesichts der massiven Vorwürfe von Menschenrechtsverletzungen in seinem Land um "Geduld" gebeten. Sein Land mache gerade eine neue Erfahrung mit Demokratie, sagte er während seines Deutschlandbesuchs am Dienstag im ZDF.
Die Zahl der Asylanträge könnte nach Einschätzung der Bundesregierung in diesem Jahr erstmals seit 1987 wieder die Marke von 100 000 unterschreiten. Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) erklärte am Dienstag in Berlin, der auch im Juni festgestellte Rückgang sei vor allem darauf zurückzuführen, dass im ersten Halbjahr mit 5956 Personen erheblich weniger Jugoslawen in Deutschland Asyl beantragt hätten.
Umweltpolitiker im Ausland bewundern Deutschland darum, das Worldwatch Institut findet sie gar "revolutionär": die Verpackungsverordnung. Im Land selbst erfreut sich das Regelwerk über gelbe Tonnen, den Grünen Punkt und die Quote für Bierdosen weniger großer Beliebtheit.
Hans Terlinden muss nicht reden, und darum muss er auch nicht in Beugehaft. So hat es das Amtsgericht Tiergarten entschieden.
Zweieinhalb Monate nach dem versuchten Brandanschlag auf die Erfurter Synagoge hat das Thüringer Oberlandesgericht am Dienstag in Gera drei Jugendlichen aus der rechtsextremen Szene den Prozess gemacht. Die beiden Hauptangeklagten, der 17-jährige Carsten H.
Auf dem Weg aus den Pyrenäen konnte sich der Spitzenreiter Lance Armstrong am Dienstag bei der Tour de France ungestört in seinem Gelben Trikot sonnen. Die Konkurrenz, auch der Deutsche Jan Ullrich, hielt auf der 11.
Die russische Justiz hat am Dienstag mit zeitgleichen Razzien bei dem Kreml-kritischen Medienkonzern Media-Most sowie dessen Anteilseigner Gasprom den Druck auf den Medienunternehmer Wladimir Gussinski erhöht. Polizeibeamte durchsuchten in Moskau die Zentrale von Gussinskis Media-Most und beschlagnahmten zahlreiche Unterlagen.
David Ho, einer der führenden Aids-Forscher, hat am Dienstag den südafrikanischen Präsidenten Thabo Mbeki wegen dessen Aids-Politik heftig angegriffen. Ho eröffnete seinen Beitrag zur 13.
Einen Monat nach dem Tod des syrischen Präsidenten Hafis el Assad ist dessen Sohn Bashar mit überwältigender Mehrheit zu seinem Nachfolger gewählt worden. Wie Innenminister Mohammed Harba am Dienstag erklärte, erhielt der 34-Jährige bei der Volksabstimmung am Montag 97,29 Prozent der Stimmen.
Vor dem Nahost-Gipfel in den USA am Dienstag hat sich US-Präsident Bill Clinton optimistisch über die Chancen für ein Friedensabkommen zwischen Israelis und Palästinensern gezeigt. Clinton betonte am Montag, er halte eine Einigung trotz der Regierungskrise in Israel für möglich, räumte aber ein, der Nahost-Friedensprozess sei vielleicht das derzeit schwierigste Problem der Welt.
Und tschüss! Weg ist der Gast, aber nicht im Zorn, wie 1994 der Chinese Li Peng, dem die Proteste gegen die Menschenrechtslage zu viel wurden.
Wer Medikamente gegen Aids entwickelt, kann heute keineswegs mit Dankbarkeit rechnen. Die WHO, "Ärzte ohne Grenzen" und andere humanitäre Organisationen prangern Pharmafirmen wie Pfizer (Viagra) als erbarmungslose Preistreiber an, die lieber ein paar reichen Weißen zur Erektion verhelfen, als Millionen Afrikanern das Leben zu retten.
Simbabwes Oppositionsführer Morgan Tsvangirai hat die Polizei für die Zuschauerkatastrophe am Sonntag verantwortlich gemacht, bei der 13 Menschen ums Leben gekommen waren. "Die Polizei ist verantwortlich für die nicht hinnehmbare Verletzung der Menschenrechte", sagte Tsvangarai der Zeitung Daily News.
Franz Beckenbauer schließt ein Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Berlin zusätzlich zum Finale aus. Diese Forderung hatte Berlins Regierender Bürgermeister Eberhard Diepgen am Wochenende gestellt.
Amnesty International will heute Unter den Linden, zwischen Schadow- und Friedrichstraße, gegen das amerikanische Todesurteil von Mumia Abu Jamal demonstrieren. Die Kundgebung beginnt um 16 Uhr und soll bis zum 26.
Ins Fadenkreuz der Polizei kann man schnell kommen, das bekam jetzt ein Polizeireporter einer Boulevardzeitung zu spüren. Die Mordkommission warf ihm vor, er habe einen Auftragskiller gesucht, der für 2000 Mark die Frau des Journalisten aus dem Weg räumen sollte.
Verräterischer Händedruck. Ob ein Mann eine offene Persönlichkeit hat, kann man einer Studie zufolge nicht am festen Händedruck erkennen.
Die Deutsche Bundesbank hat am Dienstag Berichte über produktionstechnische Probleme beim Druck der in Deutschland hergestellten 100-Euro-Banknoten bestätigt. Über weitere Einzelheiten könnten keine Auskünfte erteilt werden, da alle Informationen über Merkmale der Euro-Banknoten vertraulich zu behandeln seien, teilte die Bundesbank in ihrer Erklärung in Frankfurt weiter mit.
Ein Blick auf die Empfehlungslisten deutscher Banken lässt keinen Zweifel: Siemens gehört zu den Lieblingen der Analysten. Die von Konzern-Chef Heinrich von Pierer eingeschlagene Strategie, so die verbreitete Aussage der Siemens-Beobachter, sei sinnvoll und richtig.
Die Gerüchte um die Rolle der Allianz AG bei einer möglichen Fusion von Dresdner Bank und Commerzbank reißen nicht ab, doch erwarten Beobachter am Mittwoch kaum Neuigkeiten von der Hauptversammlung des Versicherungskonzerns in München. Nach dem Scheitern der Fusion zwischen Deutscher und Dresdner Bank im April werde die Allianz nun doppelt vorsichtig sein, sagte ein Analyst.
Rebellen nennen sie sich, Freiheitskämpfer wollen sie sein, aber es geht ihnen in erster Linie ums Geld. Die Lage auf Jolo ist verzwickt.
Ein dunkles Erbe verbirgt sich hinter manchem Bild in deutschen Museen. Es sind Gemälde, die ihren oftmals jüdischen Besitzern während des "Dritten Reichs" gestohlen wurden und deren Besitzverhältnisse noch immer ungeklärt sind.
"Es gibt in Berlin derzeit noch keine wirklich lebendige Fotografie-Szene", behauptet Claudia Stein. Mit "Photography Now", einer neuen "Agentur für Fotografie und Fotoprojekte" möchte sie dies ändern.
Ist es Montag, ist es Vilnius. Die Fahrt quer durch den Kaliningrader Oblast liegt hinter uns.
Bayern hat einen neuen Oppositionsführer. Als Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion wird künftig der 46-jährige Münchner Franz Maget Ministerpräsident Edmund Stoiber entgegentreten.
Reisen und Schreiben, beziehungsweise Lesen, sind keine artverwandten Künste, auch wenn das von einfallsloser Buchreklame in den Urlaubsmonaten behauptet wird, wenn vom "Reisen im Kopf" und dergleichen ausgewaschene Metaphern die Rede ist. Reisen und Schreiben können aber zur ästhetischen Parallelaktion werden, wie bei Paul Theroux oder dem kultisch überschätzten Bruce Chatwin, über den sogar Shakespeare eine Biografie geschrieben hat - aber es war nur der Nicolas (das Buch wird demnächst auf Deutsch erscheinen).
Die Ukraine kann nach Angaben aus deutschen Regierungskreisen zunächst wohl nicht mit neuen Hermes-Bürgschaften für gemeinsame Wirtschaftsprojekte rechnen. Es sei unwahrscheinlich, dass bei den deutsch-ukrainischen Konsultationen eine Neuauflage dieser Bürgschaften verkündet werde, hieß es vor Beginn des Treffens am Dienstag in den Kreisen.
Drei Künstlerinnen - eine Ausstellung. Nur die Tatsache, dass sie Bildhauerinnen sind und gemeinsam das Berliner Künstlerinnenstipendium erhielten, verbindet sie.
In Frankfurt sprudelt wieder die Gewerbesteuer - das ist gut so für die Kultur. Da man die unverhofften Einnahmen zur Schuldentilgung nutzte, sind die städtischen Verbindlichkeiten auf vier Milliarden Mark geschrumpft.
Verantwortlich für die Webseite www.lostart.
Der Komponist Hans Werner Henze erhält in diesem Jahr den japanischen Kunstpreis Praemium Imperiale für sein musikalisches Lebenswerk. Die zum zwölften Mal vergebene Auszeichnung gilt als "Nobelpreis der Künste" und ist mit umgerechnet je 290 000 Mark eine der am höchsten dotierten Ehrungen der Welt.
Beim Eintrag in das Goldene Buch zögert der iranische Präsident Mohammed Chatami kurz und wendet sich fragend an seine Delegation. Ein kurzer Wortwechsel folgt, dann Gelächter.
"Joe Zawinul, geboren 1932 in der Wiener Vorstadt, zählt zu den wenigen europäischen Jazzmusikern, die den Jazz verändert haben." Mit diesem oder einem ähnlichen Satz beginnen in der Regel die Huldigungen, die das Werk dieses Jazz-Pioniers zu würdigen versuchen.
Der internationale Musiksender MTV hat in Deutschland erstmals seinen Kölner Konkurrenten Viva überholt. Nach der jährlich erfolgenden repräsentativen Allensbacher Werbeträger Analyse (AWA) sehen täglich 4,54 Millionen Zuschauer ab 14 Jahre MTV, bei Viva sind es hingegen 4,37 Millionen.
Der Berliner Senat hat sich am Dienstag erwartungsgemäß nicht auf eine gemeinsame Linie zur Steuerreform des Bundes geeinigt. Die CDU-Mehrheit im Kabinett folgte nicht der Einschätzung der sozialdemokratischen Senatoren, dass es sich um ein vernünftiges, für das Land Berlin tragbares Reformpaket handele.
Liebh@ber gesucht. ZDF.