Von Klaus Kurpjuweit Für die einen ist er ein Quälgeist, für die anderen ein Querdenker. Fest steht: Für seine Vorstöße im Amt hat sich Ulrich H.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 29.04.2002
Die Flaute im Welthandel verhagelt dem Hamburger Schifffahrts- und Logistik-Konzern Hapag-Lloyd in diesem Jahr das Ergebnis. "Wir sind zuversichtlich, dass wir ein vorzeigbares Resultat erreichen, aber es wird deutlich unter dem Vorjahr liegen", sagte Michael Behrendt, der Vorstandschef der Hapag-Lloyd AG, am Montag in Hamburg.
Nach sieben Krisenjahren ist das Berliner Handwerk nur mit wenig Hoffnung auf Besserung in das Jahr 2002 gestartet. Die Zahl der Existenzgründungen habe im ersten Quartal diesen Jahres im Vergleich zum Vorjahr zwar zugenommen.
Die französische Großbank BNP Paribas erhält den Zuschlag für den Onlinebroker Consors. Wie Consors am Montag in einer Pflichtmitteilung bekanntgab, übernimmt BNP Paribas das 66,4 Prozent-Paket der Schmidt-Bank an der Consors Discount-Broker AG.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat der Regierung Schröder kein vorzeigbares Zeugnis ausgestellt. Gemessen an dem was notwendig sei, habe Rot-Grün keine befriedigenden Ergebnisse vorzuweisen, sagte BDI-Präsident Michael Rogowski am Montag.
Der Musical-Konzern Stella kann die April-Gehälter nicht pünktlich auszahlen. Wie am Montag aus dem Betriebsrat verlautete, wurden die bundesweit rund 2500 Beschäftigten bereits am Sonntagabend auf Betriebsversammlungen von den Zahlungsschwierigkeiten informiert.
Die Deutsche Bank sieht sich wieder auf dem aufsteigenden Ast. Im ersten Quartal verbuchte das Institut einen Vorsteuer-Gewinn von 1,27 Milliarden Euro, ein Plus von 39 Prozent gegenüber dem ersten Vierteljahr 2001.
Abschleppfirmen müssen abgeschleppte Fahrzeuge ihren Besitzern ohne finanzielle Forderungen aushändigen. Die oft gängige Praxis, abgeschleppte Pkw nur gegen sofortige Barzahlung von Beträgen zwischen 100 und 200 Euro wieder herauszurücken, ist rechtswidrig, berichtet die in München erscheinende ADAC-Mitgliederzeitschrift "ADACmotorwelt" (Ausgabe 5/2002).
Die Eisenbahner-Gewerkschaft Transnet hält einen Börsengang der Deutschen Bahn AG oder von Teilen des bundeseigenen Unternehmens auch langfristig für unrealistisch. Wer glaube, die Bahn könnte 2004 börsenreif sein, kenne die Probleme der Verkehrswirtschaft nicht, sagte Transnet-Chef Norbert Hansen am Montag in Berlin.
Der Stahlkonzern Salzgitter stellt sich für 2002 auf ein schlechteres Geschäft ein, will aber den Umsatz in den nächsten Jahren vor allem durch Zukäufe nahezu verdoppeln. Es werde für 2002 weiterhin mit einem "vorzeigbaren Ergebnis" gerechnet, das allerdings unter dem des Jahres 2001 liegen werde, sagte der Vorstandsvorsitzende der Salzgitter AG, Wolfgang Leese, am Montag in Salzgitter.
Sie haben heute nur auf sich gehört. Es ist Montagvormittag in Erfurt, und sie sollten eigentlich nicht hier am Rathaus stehen.
Die Entwicklungsländer sind die großen Verlierer des weltweiten wirtschaftlichen Abschwungs. Das geht aus dem neuesten Bericht der Uno-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) hervor.
Die Erfurter Polizei geht weiter Hinweisen nach, ob der Amokläufer von Erfurt Freunde oder Mitschüler per SMS vor seiner Tat gewarnt hat und diese aufforderte, am Freitag nicht zur Schule zu gehen. "Wir prüfen weiterhin, ob der Täter überhaupt mit seinem Handy eine solche SMS verschickt hat und wenn, an wen", erklärte eine Sprecherin am Montag auf Anfrage.
Nach tiefroten Zahlen im Geschäftsahr 2001 stehen der Münchner EM.TV & Merchandising AG zwei weitere Verlustjahre bevor.
Die Fernsehmacher der Pro Sieben Sat 1 Media AG blicken momentan immer öfter in die Röhre: Die Einnahmen gehen zurück, der Gewinn stürzt ab, ein Aufschwung ist nicht zu erkennen. Erst im vierten Quartal werde der Markt wieder anziehen, versprach am Montag Vorstandschef Urs Rohner bei der Vorlage der Zahlen für das erste Quartal.
Zum ersten Mal demonstrierten Arbeiter am 1. Mai 1886 in Chicago.
Noch lähmt der Schrecken Schüler und Lehrer. Doch der Schulalltag rückt trotzdem langsam wieder ins Bewusstsein.
Über 90 000 Mitarbeiter weltweit, regelmäßige Milliardengewinne: Ein solches Unternehmen soll ein Übernahmekandidat sein? Für den Kunden am Schalter und den Kleinaktionär mag dies eine abwegige Überlegung sein, in der Realität allerdings liegt die Gefahr auf der Hand.
Zum 1. Mai erhöht die Deutsche Telekom die Preise für Telefonanschlüsse um 0,65 Euro.
Von Karsten Doneck Matthias Sammer suchte Vergebung. „Er ist ein Heißsporn, ich auch“, sagte Sammer.
Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) hat den ehemaligen Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) persönlich dafür verantwortlich gemacht, dass nach dem Mauerfall die Bundeshilfe für Berlin in wenigen Jahren völlig abgebaut wurde. Der Haushaltsausschuss des Bundestages sei damals bereit gewesen, „der Stadt überparteilich zu helfen.
Von Benjamin Quiram Mit Prozentrechnung scheinen sich die Funktionäre des FC Bayern München nicht auszukennen: Nach dem 1:0-Sieg beim VfL Wolfsburg bezifferte Manager Uli Hoeneß die Chance der Bayern auf den Meistertitel mit 4,7 Prozent. Karl-Heinz Rummenigge, der Chef der Bayern-AG, sah sie je nach Gesprächspartner bei 5 oder 10 Prozent.
Die Auseinandersetzung zwischen Polizei und Autonomen um den 1. Mai wird zunehmend auch im Internet geführt.
Jeder Politiker pflegt im Umgang mit den Medien seinen eigenen Stil, da gibt es sogar Unterschiede innerhalb einer Partei. Otto Schily beispielsweise, SPD-Innenminister, nimmt nicht nur das Recht auf freie Ärztewahl in Anspruch, auch wer ihm Fragen stellen darf, das will er selbst entscheiden.
Auf einer Premierenfeier, so Biennale-Chef Peter Ruzicka, dürfe man über alles reden - nur nicht über drei Minuten. Ein Kalauer.
Eduard Künneke hatte ein hartes Künstlerschicksal. Angetreten als Schöpfer hoffnungsvoller Opernwerke wurde er wider Willen zum letzten Meister der deutschen Vorkriegsoperette.
Seit drei Tagen kann Eveline Bröse kaum noch an etwas anderes denken. „Was in Erfurt passiert ist, geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf“, sagt die 54-jährige Schulsekretärin aus Hohenschönhausen.
Entdecker, Wiederentdecker, Anwalt des Vernachlässigten und Ungewöhnlichen - das ist Gerd Albrecht geblieben, seit er 1962 zum ersten Mal bei "RIAS stellt vor" das damalige "Radio-Sinfonie-Orchester Berlin" dirigierte. Auch zum vierzigjährigen Dirigierjubiläum, das ihn ans Pult des heutigen "Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin" zurück brachte, machte Albrecht diesem Ruf alle Ehre.
Von Anja Kühne Susan Neiman würde ihre Kinder niemals auf eine deutsche Uni schicken: „Ich finde die Hochschulen in Deutschland noch viel schlimmer, als man sie hier darstellt", sagte die Direktorin des Potsdamer Einstein-Forums bei der Podiumsdiskussion, die die Technische Universität Berlin in der vergangenen Woche veranstaltete. Thema waren „die Chancen Berlins auf dem internationalen Bildungsmarkt" - für die Neiman schwarz sieht: „Die Lehrkräfte in Deutschland sind hoffnungslos überfordert.
Bayer Leverkusen ist Deutscher Meister. Aber nur im Amateurboxen.
Berlin. Was hat sich das Management von Berlin Thunder nicht schon alles ausgedacht, um den Fans eine ansprechende Show zu bieten.
Von Erik Eggers Köln. Der Kölner an sich verfügt ja über einen recht ausgeprägten Sinn fürs Feiern; auch jene Spezies von Kölnern, die in den vergangenen Jahren nun wahrlich kaum Anlass zum Feiern hatten: die Fans des 1.
Von Christoph Kieslich Köln. Wie steht es in Nürnberg?
VORSICHT! WERBUNG Zur Zeit läuft ein Fernsehspot, der wirklich erträglich ist: Ein junger Typ parkt seinen schmuddeligen Pickup vor einer Prärie-Hütte, stellt seine Dose Lipton Ice Tea auf die Rückablage, wo sich auch ein Wackeldackel befindet, und knallt die Tür zu.
DER TOR DES TAGES Weil Dortmunds Manager nach dem Schlusspfiff verbal danebengrätschte: „Insofern ist die Position jetzt ideal, um den Blattschuss zu setzen.“ Das ist 24 Stunden nach Erfurt völlig daneben.
Für Österreich. Da war das einfach.
Von Sigrid Kneist Nach der Bluttat von Erfurt werden sich Lehrer, aber auch Eltern und Schüler noch mehr als bisher mit der Frage beschäftigen, wie man mit frustrierten Schülern umgehen kann, auf welche Signale man vielleicht achten kann. Für Schulstaatssekretär Thomas Härtel eine schwierige Frage.
Von Thorsten Metzner Potsdam. Die umschwärmte Preußenresidenz – eine erste Adresse für Prominente aller Coleur.
Die Fälschung hatte nicht lange Bestand: Am späten Sonntagabend wurde "Roberts Weltnetzseite", die - wie vom Tagesspiegel berichtet - nur Stunden nach dem Amoklauf von Erfurt von einem anonymen Internet-Nutzer im Namen des Attentäters ins World Wide Web gestellt wurde, aus dem Netz entfernt. "Nachdem ich feststellen musste, dass sich viele Leute die Sache zu sehr zu Herzen genommen haben und den Gag nicht verstehen konnten, habe ich die Seite heruntergenommen.
Der irische Schriftsteller Sean McGuffin ist am Sonntag zwei Tage vor seinem 60. Geburtstag in Derry gestorben.
Von Sigrid Kneist Das Gedenken an die Opfer des Amoklaufs im Erfurter Gutenberg-Gymnasium wird heute im Mittelpunkt des Unterrichts an den Berliner Schulen stehen. Es wird Gedenkminuten geben, Versammlungen vor der Schule oder Diskussionen im Klassenraum.
Nachdem Claudio Abbado am Sonntag von Bundespräsident Johannes Rau das Bundesverdienstkreuz erhalten hat, flog der Maestro am Montag mit seinen Berliner Philharmonikern nach Palermo. Dort startet die letzte Tournee Abbados als Chefdirigent des Spitzenensembles mit Stationen in Neapel, Florenz, Ferrara, Brescia, Turin und Wien.
Was verbindet Buddha, Konfuzius, Jesus, Moses und Muhammad? Religionen haben heute in interkulturellen Konfliktfällen weltweit verhängnisvollen Einfluss, und Menschen aller Religionen wissen viel zu wenig von den religösen und ethischen Traditionen der anderen.
Partygänger werden bescheiden, wenn sie sich ausgetobt haben. Ihren minimalen Ansprüchen an die Chill-Out-Phase - ein geräumiges Schlafzimmer, ein Sonntag, jede Menge Freunde und ruhige Musik - folgt DJ Maxwell aus Berlin seit Jahren mit einer sanften Mischung aus Jazz, House und Breakbeats, Retro- und Weltmusikreferenzen.
Auch in Berlin und Brandenburg kann es zu einem Arbeitskampf kommen. Der örtliche Arbeitgeberverband zog am Montag einen Antrag auf eine Einstweilige Verfügung gegen die Streikvorbereitungen der IG Metall zurück.
Immer mehr Städte in Deutschland wehren sich gegen den Bau neuer Mobilfunkantennen - aus Angst vor Elektrosmog. Manche Gemeinde hat sich gar zur UMTS-freien Zone erklärt.
Kaum etwas bekommt in modernen Gesellschaften so hohe Aufmerksamkeitsprämien wie die Anwendung von Gewalt: je exzessiver die Gewaltanwendung, desto höher die Aufmerksamkeit der Mediengesellschaft. Da Aufmerksamkeit in modernen Gesellschaften eine knappe Ressource ist, womöglich die knappste überhaupt, ist die Anwendung von Gewalt attraktiv, wenn es darum geht, das mediale Rauschen zu übertönen.
Die Bauwirtschaft rutscht immer tiefer in die Krise. In den ersten beiden Monaten dieses Jahres seien 83 000 Arbeitsplätze verloren gegangen, sagte Heinz Schüssler, Vizepräsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, am Montag in Berlin.