Am heutigen Freitag um 21 Uhr geht die Konkurrenz zur traditionellen "Blade Night" zum zweiten Mal auf die Straße. Etwa 500 Inlineskater rollen von der Alexanderstraße über Heinrich-Heine-Straße, Baerwald-, Gneisenau-, Pallasstraße zum Winterfeldtplatz.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 29.06.2000 – Seite 2
Die Baseball-Kappe tief ins Gesicht gezogen, den Blick hinter einer dunklen Brille verborgen und äußerst wortkarg, so sieht er aus, so gibt er sich, und deshalb hinterlässt Edgar Davids stets den Eindruck, als könne ihm die ganze Welt mal den Buckel runterrutschen. Der gezähmte Rebell des holländischen Fußballs überzeugt bei der Fußball-Europameisterschaft durch Leistung und hat offenbar gelernt, seine Aggressionen auf dem Rasen auszuleben.
Uefa erwägt KonsequenzenDie Europäische Fußball-Union (Uefa) will am Sonntag darüber entscheiden, ob sie nach den Vorfällen beim Halbfinale Portugal - Frankreich Sanktionen gegen die portugiesische Mannschaft verhängen wird. Gestern begann die Disziplinarkommission damit, die Tumulte vor und nach dem "Golden Goal" durch Zinedine Zidane zu untersuchen.
Die Weltkonferenz zur Zukunft der Städte - "Urban 21" - zu Gast in der Oberbaum-City, die Chefs der größten Metropolen in Friedrichshain versammelt: Das hätten sich die Investoren nicht träumen lassen, als sie vor rund acht Jahren erstmals überlegten, die ausrangierten einstigen Glühlampenfabriken von Osram und Narva in ein modernes Dienstleistungszentrum umzubauen. Inwischen sind an der Oberbaumbrücke über eine Milliarde Mark investiert worden, bald werden insgesamt 4000 Arbeitsplätze entstanden sein.
"Die Farben sind der Ort, wo unser Gehirn und das Universum sich begegnen", sagte Paul Cézanne. Das klingt vieldeutig und meint nicht weniger.
Verstöße gegen ein Zucht-, Verkaufs- und Importverbot von Kampfhunden soll nach Vorstellungen der Grünen mit einer bis zu dreijährigen Haftstrafe oder einer Geldstrafe geahndet werden. Die Vorsitzenden der Bundestagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen, Kerstin Müller und Rezzo Schlauch, schlugen am Donnerstag in Berlin eine entsprechende Änderung des Strafgesetzbuches vor.
Seriöse Anbieter händigen einen Insolvenzschein nach BGB 651 aus. Und dann sind noch einige Fragen zu beantworten: Ist man vom Reiseangebot überzeugt und hat Vertrauen zu den Begleitern?
Mehr als 1,2 Milliarden Menschen müssen mit weniger als einem Dollar täglich auskommen. Wie aus dem am Donnerstag in Bonn vorgestellten Bericht der UN-Organisation für menschliche Entwicklung (UNDP) weiter hervorgeht, haben rund eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, knapp zweieinhalb Milliarden verfügen nicht über sanitäre Einrichtungen.
Mehr als 50 Jahre nach Gründung der Vereinten Nationen will auch die neutrale Schweiz der Völkergemeinschaft als Vollmitglied beitreten. Die Ziele der UNO seien auch die der Schweizer Außenpolitik, erklärte die Regierung am Donnerstag in Bern zur Eröffnung des Anhörungsverfahrens.
Was haben wir Deutschen und die Portugiesen gemeinsam? Klar, wir sind zusammen in der EU.
"Wenn wir die EU-Reform nicht schaffen, hat alles weitere keinen Sinn." Mit diesen Worten beschreibt Außenminister Hubert Védrine die enorme Last, die in den nächsten sechs Monaten auf Frankreich liegt.
Er hat immer alles ausgehalten, und zum Schluss hieß er nur noch "der Kanzler". Er war länger im Amt als Bismarck, aber er wurde, als Anti-Militarist, auch noch Ehrenbürger Europas.
"25 Jahre Abschnitt 25" heißt es am Sonnabend von 10 bis 16 Uhr am Kurfürstendamm 142. Bei diesem Tag der offenen Tür lässt sich auch einmal ein Blick in die Zellen werfen.
Nach der Ankunft des chinesischen Ministerpräsidenten Zhu Rongji am Donnerstag ist es bei der Fahrt durch die Stadt zu einem Zwischenfall gekommen. Ein Polizist aus der Motorradkolonne habe einen Fußgänger angefahren und verletzt, teilte die Polizei mit.
Die Schweiz erwägt eine neue Steuer auf ausländische Kapitalerträge, um die Steuerflucht von Ausländern in die Schweiz unattraktiv zu machen. Der Steuersatz soll über zehn Prozent liegen, berichtete die "Neue Zürcher Zeitung" in ihrer Donnerstagausgabe.
Der historische Brückenschlag über den Öresund am Sonnabend findet zwar in einiger Entfernung statt, aber einen kleinen Vorgeschmack hat auch Berlin abbekommen. Die Botschafter Dänemarks und Schwedens, Bent Haakonsen und Mats Hellström, verbanden gestern ihre Dienstgebäude in Tiergarten durch zwei bunte Bänder, eins rot-weiß, eins blau-gelb - ein symbolischer Brückenschlag mit Fanfarenmusik aus dem südschwedischen Schonen, dem die beiden Diplomaten herzliche Bekenntnisse zum gemeinsamen Europa folgen ließen.
Der Bieterkreis für die deutschen UMTS-Mobilfunklizenzen schrumpft weiter: Die Bonner Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, die ab Ende Juli die Lizenzversteigerung organisiert, gab am Donnerstag den Rückzug des US-Telekomkonzerns WorldCom von der Auktionsteilnahme bekannt. Damit verbleiben nur noch acht von ursprünglich zwölf angemeldeten Bietern, darunter die bisherigen Mobilnetzbetreiber T-Mobil, Mannesmann Mobilfunk/Vodafone, E-plus und Viag Interkom.
Die Finanzierung und künftige Gestalt des "Spreeplatz" im Parlamentsviertel ist bislang ungeklärt. Nach den Vorstellungen des Architekten Stephan Braunfels sollen Wassertreppen in den Fluss führen und so die Verbindung über die Spree signalisieren.
Ein Bündnis autonomer und antirassistischer Gruppen will am Sonnabend den Flughafen Schönefeld blockieren. Mit mindestens 1000 Demonstranten wolle man von 9 bis 18 Uhr Abschiebungen verhindern, sagte gestern ein Sprecher.
Die Berliner Plenum New Media AG wird im September das europaweit erste Broadband-Micro-Channeling Projekt in Betrieb nehmen. Es wird die Möglichkeiten des Satellitenfernsehens mit dem Internet kombinieren.
Die Medigene AG hat eine gute Zeit erwischt: die Biotechnologie steckt im Goldrausch, was noch dadurch begünstigt wurde, dass zu Beginn der Woche die Entschlüsselung des menschlichen Genoms verkündet wurde. Den Boom reflektiert auch der Ausgabepreis der Aktie, der am Donnerstagnachmittag auf 42 Euro festgelegt wurde.
Lange hat es gedauert, aber schneller geht es in der EU halt nicht. Eine dreiköpfige Gruppe, eingesetzt vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, soll die FPÖ überwachen, einen Bericht schreiben, dann werden die 14 EU-Staaten ihre Sanktionen gegen Wien wahrscheinlich aufheben.
Der französische Außenminister Hubert Védrine hat vor einer "spekulativen Verfassungs-Debatte" in Europa gewarnt. Es gebe "keinen vernünftigen Grund", sich jetzt schon auf eine EU-Verfassung festzulegen, sagte Védrine in Paris.
Yuppi sagt es nicht ausdrücklich, aber zwischen den Zeilen beansprucht das am Donnerstag präsentierte Urban-21-Rahmenprogramm in der Tempelhofer UFA-Fabrik den Status einer Expo 2000 en miniature. Statt Mensch, Natur, Technik heißt es bei Yuppi, dem UFA-Fabrik-Fossil, "Ökologie, Kultur, Gemeinschaft.
Das Aus für das über 60 Jahre alte Rabattgesetz soll spätestens im nächsten Jahr besiegelt werden. Bundeswirtschafts- und -justizministerium bekräftigten am Donnerstag, dass das geltende Rabattgesetz und die fast ebenso alte Zugabenverordnung möglichst bald abgeschafft werden sollen.
Im Jahr 1960 unternahm Vittorio Gassman mit seinem "Teatro Popolare Italiano" den Versuch, die Klassiker des Theaters unters Volk zu bringen. Fast 3000 Menschen fasste das Zelt, mit dem er durch Italien zog.
Das Innovationsklima in Berlin hat sich offenbar verbessert, was nicht zuletzt an der Technologiestiftung (TSB) liegt. Gemeinsam mit der Innovationsagentur will die Stiftung als zentrale Anlaufstelle den Innovationsprozess in Berlin vorantreiben.
Im deutschen Verfahrensrecht gilt der Grundsatz, dass niemand verpflichtet ist, gegen sich selbst auszusagen. Der Beschuldigte braucht sowohl bei Aussagen vor der Polizei, Staatsanwaltschaft oder einem Gericht nicht Zeuge gegen sich selbst zu sein.
Bei Kämpfen mit tschetschenischen Separatisten haben die russischen Bundestruppen nach Angaben der Regierung Dutzende Moslem-Rebellen getötet. Ein Regierungssprecher teilte am Donnerstag mit, seit vier Tagen werde in der Nähe von Serschen-Jurt südlich der Hauptstadt Grosny gekämpft.
Mit einer Kampfansage gegen die Armut haben die mexikanischen Präsidentschaftskandidaten ihren Wahlkampf beendet. Mehr als 60 000 Anhänger jubelten am Mittwochabend in einem Fußballstadion in Leon dem Oppositionspolitiker Vicente Fox von der Nationalen Aktionspartei (PAN) zu, dem gute Aussichten auf einen Sieg eingeräumt werden.
Heute wählt das Konzil der Humboldt-Universitäten die vier neuen Vizepräsidenten, die dem Präsidenten Jürgen Mlyneck in den kommenden Jahren zur Seite stehen werden. Um das Amt des Ersten Vizepräsidenten bewirbt sich Frank Eveslage (50), bislang Verwaltungschef der Universität.
Altbundeskanzler Helmut Kohl (CDU) hat im Spenden-Untersuchungsausschuss alle Vorwürfe zurückgewiesen. Er sei nie käuflich gewesen und wisse nichts von Einflussnahme oder Bestechung.
Das Krankenhaus Moabit gibt sich unmittelbar vor dem 1. Juli weiterhin kämpferisch.
Friedrich von Bohlen u. Halbach ist Vorstandsvorsitzender der Lion Bioschience AG, einem Bioinformatikunternehmen in Heidelberg.
Sammeln kann man so ziemlich alles. Gemälde, Muscheln, Bierfilze oder Bücher sind nur die bekanntesten Sujets.
US-Außenministerin Madeleine Albright hat bei einem Kurzbesuch in Deutschland erneut die Absetzung des jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic gefordert. Milosevic sei "das letzte Hindernis für den Demokratisierungsprozess" in der Region, sagte Albright am Donnerstag in Berlin bei einer Konferenz zur Förderung der Demokratie in Südosteuropa.
Die großformatige Werbung am Baugerüst der Marienkirche wird am heutigen Freitag beseitigt. Darauf verständigte sich am Donnerstag das Bezirkamt mit Vertretern der Kirche, der Denkmalschutzbehörde und der betroffenen Firma.
Drei rumänischen Häftlingen ist es am Mittwochabend gelungen, aus der Jugendstrafanstalt in Charlottenburg auszubrechen. Offenbar ein filmreifer Coup: Auf der Flucht soll das Trio die Fenster des Gefängnisses aufgesägt haben.
Die märkische Polizeipräsidentin Uta Leichsenring hält an ihrer Kritik an der von CDU-Innenminister Jörg Schönbohm geplanten Polizeireform fest, bei der offenbar auch die Auflösung des von ihr geführten Eberswalder Polizeipräsidium vorgesehen ist. "Ich sehe keinen Grund, warum ich einknicken sollte", sagte Leichsenring gestern dem Tagesspiegel.
Wer sich "Big Brother" ansieht, kolonisiert sich selbst. Die RTL 2-Serie beförderte einen Prozess der Vereinheitlichung von Menschen: Solch provokante Thesen fielen am Mittwochabend während einer Diskussion über "Big Brother" in der Berliner Akademie der Künste.
Im Konflikt um das Rentenkonzept der Bundesregierung sucht Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) den Dialog mit den Gewerkschaften. An diesem Freitag kommt er in Berlin mit der stellvertretenden DGB-Vorsitzenden Ursula Engelen-Kefer zusammen, um über die umstrittenen Rentenreformpläne zu sprechen.
Im Streit um die Steuerreform haben sich SPD, Grüne und die SPD-Länder auf einen Kompromiss geeinigt, der möglicherweise noch in dieser Woche auch der Union angeboten werden soll. Wie am Donnerstag aus dem Umfeld der Beratungen verlautete, sieht der Kompromiss eine weitere Entlastung bei der Einkommensteuer, die Beibehaltung der Sonder- und Ansparabschreibung und den Wegfall des Optionsmodells vor.
Berlin hat einen "neuen" Bahnhof, der immerhin schon fast 160 Jahre alt ist. Der heutige Ostbahnhof, der 1842 als Frankfurter Bahnhof eröffnet worden war, änderte nicht nur mehrfach seinen Namen, sondern auch sein Aussehen.
117. Minute, noch drei Minuten.
Der Couchtisch ist eine junge Entdeckung. Anfang des letzten Jahrhunderts saß man noch an hochbeinigen Tischen in der gezierten Guten Stube.
Anelka zu Saint Germain?Der französische Nationalspieler Nicolas Anelka wechselt nach Angaben der spanischen Zeitung "Marca" zur kommenden Saison von Real Madrid zu Paris St.
Kann ja sein, dass sich jetzt ein paar Sponsoren bei Dieter Baumann melden. Wäre sogar logisch.
Gesundheitsministerin Andrea Fischer ging am Donnerstag in volle Deckung. Anstatt nach Luxemburg zum EU-Ministerrat der Gesundheitsminister zu fahren, überließ sie den peinlichen Aufritt einem Spitzenbeamten aus der Brüsseler Ständigen Vertretung, der sie im Kreis der Minister vertrat - bei wichtigen Entscheidungen, wie sie am Donnerstag in Luxemburg anstanden, ein ungewöhnlicher Vorgang.